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[536] 6-10. Vers 6 enthält, wie das Versmass zeigt, falsche Lesarten und scheint ebenso wie Vers 7, obwol beide noch das Versmass des Hauptliedes enthalten, später hinzugefügt, da namentlich Vers 7 Götteranrufungen enthält, die schon im Hauptliede vorkamen. Die Verse 8-10 scheiden sich durchs Versmass und den Inhalt aus. In Vers 7 ist arh mit Acc. des Inf. eine moderne Construction.
[536]

6. Preis sei euch nun, o Welten beide, nebst der Schlange der Tiefe, o Göttinnen, nebst den erwünschten Wassergöttern; wie bei dem Zusammenströmen ins Meer eröffneten die begierigen Ströme [des Soma's?] die von warmem Opfertrank rauschenden [etwa die Milch?]

7. Uns schütze die Göttin Aditi mit den Göttern, uns rette nimmer rastend der Gott Tratar, denn nie werden wir es uns zu Schulden kommen lassen, des Varuna und Mitra Stätte zu versäumen oder den Rücken des Agni.

8. Agni besitzet reiches Gut | und Agni grossen Glückes Theil, | das alles mög' er uns verleihn.

9. O reiche Uschas, fahre her, | o wonnigliche, vieles Gut | für uns, o labungsreiche du.

10. Drum komme schnell uns Savitar, | Varuna, Mitra, Arjaman | und Bhaga, Indra mit Geschenk.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 536-537.
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