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[551] 6. 8-10. 12. 13. 15-19. Die meisten dieser Verse scheiden sich von dem Hauptliede schon durch ihr Versmass, und von den drei Versen, welche sich hierdurch nicht scheiden, bezieht sich nur einer (Vers 18) auf den Gegenstand des Hauptliedes, die Waffen; aber auch er kann nicht zum Hauptliede gehören, da er sich, wie Vers 1 des Hauptliedes, auf den Panzer bezieht und sich überdies durch Einmischung anderer Götter (Soma, Varuna) von der Darstellungsweise des Hauptliedes entfernt. Es finden sich ferner sechs Verse (12. 13. 15-17. 19), welche, abgesehen von einer müssigen Wiederholung in einem derselben (Vers 17), untereinander gleiches Versmass (anuṣṭubh) haben, und sich gleichfalls auf die Waffen beziehen; aber auch sie bilden kein zusammenhängendes Ganze, sondern bestehen auch wieder aus Fragmenten. Vergleiche noch 488, 26-31.


6. Der gute Lenker, welcher auf dem Wagen steht, | wohin er wünschet, treibt er seine Rosse vor; | die Grösse seiner Zügel lässt er prächtig schaun, | nach seinem Willen lenken sie den Wagen ihm.

8.17 Auf das Wagengestell des starken [Helden] nämlich, auf welches seine Waffe und sein Panzer gesetzt ist, auf den festen Wagen wollen wir uns setzen alle Tage frohen Muthes.

9. Die gern zusammensitzenden Väter, die Lebenskraft verleihen, sich in Gefahr begeben, die kräftigen, unergründlichen, mit glänzendem Geschoss, durch Pfeile stark, nicht säumend, gleich an Kraft, weit herrschend Scharen besiegend.

10.18 Die priesterlichen Väter, Soma liebend, seien uns heilvoll, und die unvergleichlichen Himmel und Erde; uns schütze Puschan vor Misgeschick, o heilige Götter; kein böser Dämon möge unser mächtig sein.

12. O glühender Pfeil verschone uns, ein Fels sei unser Körper, ermunternd spreche uns Soma zu und Aditi reiche uns Schutz.

13. Auf ihren Rücken peitschet sie, und peitscht auf ihre Hintern los, o Peitsche, treibe die Rosse an, in den Schlachten die verständigen.

15. Der mit Gift bestrichen ist, am Kopf ein Gemshorn trägt, dessen Mund Eisen ist, der aus dem Samen der Gewitterwolke entsprossen ist, dem Pfeile, dem Gotte sei diese erhabene Anbetung.

16. Du abgeschossener, fliege fort, | du, durch Gebet geschärfter[551] Pfeil, | geh vor, die Feinde falle an; | lass keinen übrig von der Schar.

17. Wo Bolzen fliegen dichtgedrängt, | den Knaben gleichend ohne Bart, | da möge der Gebetes Herr | und Aditi uns Schutz verleihn [uns alle Tage Schutz verleihn].

18. Ich decke dir die Glieder mit dem Panzer, mit Unsterblichkeit bekleide dich König Soma; dir schaffe Varuna überaus weiten Raum, dir, als dem Sieger, mögen die Götter zujauchzen.

19. Wer, sei er nahe, sei er fern, | sei fremde er, uns schlagen will, | den mögen alle Götter fäll'n, | mein liebster Panzer ist Gebet.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 551-552.
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