III, 18. [252.] An Agni.

[70] 1. Sei uns, o Agni, hold bei deinem Nahen

wie Freund dem Freunde, treugesinnt wie Aeltern;

Denn vielverletzend sind der Menschen Stämme;

o brenn hinweg die Feinde, die uns nahen.

2. Verbrenn, o Agni, schnell die nahen Feinde,

zerbrenn den Fluch des fernen Bösewichtes,

Die Unverständ'gen brenn, o Guter, strahlend,

lass stehn um dich die raschen, jungen Flammen.

3. Mit Brennholz nahend, Agni, und mit Butter,

ergiess ich Trank zur Rüstigkeit und Kraft mir,

So lang ich kann, aus Herzensdrange weihend

die Götterbitt' um hundertfachen Reichthum.

4. Gib grosse Kraft, o Agni, Sohn der Stärke,

gepriesener, den Opfernden durch Lichtglanz,

Und reiches Heil den Viçvamitrasöhnen,

wir schmückten dir den Leib zu vielen malen.

5. Verschaff der Schätze Fülle, Reichthumspender,

das bist du Agni ja, wenn du entflammt bist;

Du bringst ins Haus des hochbeglückten Sängers

mit ausgestreckten Armen reichlich Schönes.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 70.
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