III, 48. [282.] An Indra, den geborenen Somatrinker.

[91] 1. Sobald der Stier, der junge, war geboren,

begehrt' den Trunk er des gepressten Krautes;

So trinke denn, so wie es dein Begehr ist,

zuerst vom schönen Saftgebräu des Soma.

2. Am Tage schon, da du geboren, trankst du

voll Gier des Krautes bergentsprungne Biestmilch,

Die goss zuerst die Mutter, die dich zeugte,

dir ein, die Frau im Haus' des grossen Vaters.

3. Hineilend bat die Mutter er um Speise,

den scharfen Soma sah er da, das Euter;

Verscheuchend andre, eilte er begierig,

und grosse Werke that der vielgestalt'ge.

4. Schnellsiegend, mächtig, übergross an Stärke

gestaltete den Leib er ganz nach Wunsch sich,

Den Tvaschtar schon als Kind besiegend, trank er,

den Soma raubend, Indra aus den Bechern.

5. Den mächt'gen Indra rufen wir zum Heil uns,

den männlichsten in diesem Kampf um Beute,

Den starken, der zur Hülfe hört in Schlachten,

die Feinde tödtet und ihr Gut erbeutet.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 91.
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