V, 83. [437.] An Pardschanja, den Gott des Gewitterregens.[226] 195

Vers 10 ist vielleicht von demselben Dichter später als Dank für die Erhörung des Gebetes hinzugefügt.


1. Mit diesen Liedern rede an den starken,

Pardschanja preise, lock ihn her in Ehrfurcht;

Es brüllet laut der Stier, der tropfenreiche,

der Samen giesst als Keim in die Gewächse.

2. Er fäll't die Bäume, fäll't die Nachtgespenster auch;

das Weltall bebt vor ihm, der grosse Waffen trägt,

Vor dem gewalt'gen fliehet auch, wer schuldlos ist,

so oft Pardschanja donnernd Uebelthäter schlägt.

3. Dem Fuhrmann gleich, der peitschend seine Rosse treibt,

lässt er erscheinen seine Regenboten schon;

Des Löwen Donner tönen aus der Ferne her,

sobald Pardschanja seine Wolken regnen lässt.

4. Die Winde wehen, Blitze fliegen vor ihm her;

die Kräuter richten sich empor, der Himmel strömt,

Und jedem Wesen wird der Labetrunk erzeugt,

sobald Pardschanja mit Erguss die Erd' erquickt.

5. Bei dessen Werk die Erde tief sich neiget,

bei dessen Werk sich reget das Behufte,

Bei dessen Werk die Kräuter bunt sich schmücken,

du, o Pardschanja, reiche grossen Schutz uns.

6. Des Himmels Regen spendet uns, o Maruts,

des brünst'gen Hengstes Ströme lasset schnellen;

Komm nah herbei mit dieser Donnerwolke,

ergiessend Wasser, uns ein thät'ger Vater.

7. Auf, brülle laut und donnre, schaffe Frucht her

und flieg umher mit wasserreichem Wagen,

Den Wasserschlauch lös' auf und zieh' ihn nieder,

gleich mögen sein die Berge und die Thäler.[226]

8. Heb auf den grossen Eimer, giess herab ihn,

vor ihm lass strömen die gelösten Bäche;

Mit Fett benetze Himmel du und Erde,

und gute Tränke mögen sein den Kühen.


10. Du liessest Ströme regnen, nun halt inne;

die trocknen Steppen machtest du durchschreitbar,

Du liessest Kräuter spriessen uns zur Nahrung

und hast den Deinen ihr Gebet erhöret.

(9. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 226-227.
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