VII, 10. [526.] An Agni.

[310] 1. Es hat entsandt der Morgenröthe Buhle

den weiten Schimmer, strahlend, glänzend, leuchtend;

Der lichte Hengst, der goldne, glänzt mit Strahlen,

hat, angespornt, erweckt inbrünst'ge Andacht.

2. Er strahlt wie Licht beim Schein der Morgenröthen;

Gebet und Opfer weben wir verlangend;

Gott Agni, alle Wesen unterscheidend,

als bester Bote eil' er zu den Göttern.

3. Zu Agni gehen Lieder und Gebete,

die Götter liebend und um Schätze bittend;

Der schön von Antlitz, schön zu schau'n, voll Eifer

das Opfer fährt, der Menschen reger Priester.

4. Fahr, Agni, her den Indra sammt den Vasu's,

den grossen Rudra mit den Rudrasöhnen,

Mit den Aditja's Aditi, die güt'ge,

Brihaspati, den reichen, mit den Sängern.

5. Den holden Priester preisen alle Stämme,

den jüngsten Agni eifrig bei den Opfern;

Denn er war stets Beschützer aller Schätze,

der muntre Bote für den Dienst der Götter.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 310.
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