VII, 72. [588.] An die Ritter.

[357] 1. Kommt her, ihr treuen, auf dem rinderreichen,

dem rossereichen, glanzbegabten Wagen;

Euch streben zu der Lieder Vielgespanne,

die ihr mit holder Pracht euch schmückt die Leiber.[357]

2. Kommt her zu uns, euch nahend mit den Göttern

auf eurem Wagen im Verein, o treue;

Denn euch und uns ist väterliche Freundschaft

und gleiche Sippe, daran auch gedenket.

3. Schon wurden wach der Ritter Lobgesänge,

zugleich Gebete mit den Morgenröthen;

Der Sänger ruft herbei die treuen Ritter,

geneigt sich machend beide reichen Welten.

4. Da nun, o Ritter, hell die Morgen strahlen,

so tragen euch die Sänger vor Gebete,

Hoch streckt empor Gott Savitar die Arme;

durch Holz entzündet rauschen laut die Feuer.

5. Von vorne kommt von hinten her, ihr treuen,

von oben kommt von unten her, o Ritter,

Allüberall mit Gut für alle Menschen;

ihr Götter, schützt uns stets mit eurem Segen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 357-358.
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