VII, 58. [574.] An die Maruts.

[346] 1. Auf, singt den Scharen, die zugleich erstarkt sind,

die mächtig walten in der Götter Wohnsitz,

Mit ihrer Macht das Weltenpaar erschütternd,

vom balkenlosen Raum zum Himmel reichend.

2. Mit Ungestüm entsprangt ihr schon, o Maruts,

ihr schrecklichen, voll Eifer, unermüdlich,

Vor euch, die ihr durch Glanz und Kraft, hervorragt,

erbebt bei eurem Zug der lichte Himmel.

3. Verleihet viele Kraft den Opferherren,

den Maruts möge unser Lob genehm sein;[346]

Wie ein betretner Weg den Menschen fördert,

so fördert uns durch vielbegehrte Hülfen.

4. Durch euch empfängt der Sänger hundert Güter,

durch euch das Ross im Wettlauf tausend Preise,

Durch euch besiegt der Herrscher auch die Feinde,

das sei, Erschüttrer, eure beste Gabe.

5. Ich locke her des gnäd'gen Rudra Söhne,

ob wol die Maruts wieder zu uns kehren?

Wenn sie uns zürnten heimlich oder offen,

so bitten wir das Unrecht ab den starken.

6. Gesungen ist dies schöne Lob der Reichen,

o Maruts, nehmet gütig diesen Spruch an,

Die Feindschaft haltet fern von uns, o Stiere,

ihr Götter, schützt uns stets mit eurem Segen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 346-347.
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