IV, 39. [335.] An Dadhikra.

[147] 1. Lasst jetzt den schnellen Dadhikra uns preisen,

des Himmels und der Erde uns gedenken;

Mich mögen hold die Morgenröthen segnen,

und über alles Ungemach mich führen.

2. Begeistert rühm' ich ihn, den grossen Renner,

den gabenreichen Stier, den Dadhikravan,

Der hell wie Agni leuchtet, den als Sieger

den Menschen gaben Varuna und Mitra.

3. Wer rühmend denkt des Rosses Dadhikravan

bei Agni's Feuer bei des Morgens Leuchten,

Den möge schuldlos Aditi erweisen,

der sei vereint mit Varuna und Mitra.[147]

4. Wenn Saft und Kraft des grossen Dadhikravan

der Marut's hehren Namen wir bedachten,

Dann rufen wir zum Heil Varuna, Mitra,

Agni und Indra, der im Arm den Blitz hält.

5. Wie Indra rufen an ihn beide Scharen,

die voll Begeistrung hin zum Opfer eilen,

Dem Menschen gaben Varuna und Mitra

den Dadhikra als Segner, als ein Ross uns.

6. Den Dadhikravan rühmte ich,

das schnelle sieggewohnte Ross,

Schönduftend mach er unsern Mund,

verlängre unsre Lebenszeit.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 147-148.
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