IV, 41. [337.] An Indra und Varuna.

[148] 1. Welch Lob gefällt euch, Varuna und Indra,

versehn mit Opfer, wie der Priester Agni?[148]

Das kräftig euch mit Andacht ausgesprochne

berühr eur Herz, o Varuna und Indra.

2.126 Wer sich die Götter Varuna und Indra

durch Opferdienst verband zu nahen Freunden,

Der Mensch besiegt in Schlachten alle Feinde,

der wird berühmt durch eure grossen Hülfen.

3. Varuna, Indra sind die reichsten Geber

der Schätze für die opferthät'gen Menschen;

Wenn beide Freunde schwelgend in Gemeinschaft

am schön gepressten Soma sich ergötzen.

4. Auf den, o Indra Varuna, entsendet

den stärksten Blitz, den Donnerkeil, o starke,

Der als ein böser Räuber uns befeindet;

an ihm erweiset eure Siegerstärke.

5. Nach dieser Andacht, Varuna und Indra,

seid voller Brunst, wie nach der Kuh die Stiere;

Sie ströme Milch uns diese tausendström'ge,

erhabne Kuh, als käm' sie von der Weide.

6. Zu liebem Sohn, zu Enkeln und zu Feldern

zum Schau'n der Sonne und zu Heldenstärke

Seid hülfreich uns, o Varuna und Indra,

im Dunkel auch der Nacht, o wunderbare.

7. Denn euch erwählen wir zu alter Hülfe,

zu lieber Freundschaft, starke, nahverwandte,

Begierig wir nach Kuhbesitz, o Helden,

die reich ihr spendet, liebevoll wie Aeltern.

8. Drum gehn zu euch die Bitten, Preis begehrend,

zu euch nach Hülfe strebend, wie zum Kampfpreis;

Wie Milch zum Soma, ihn zu schmücken, gingen

zu Varuna und Indra meine Lieder.

9.127 Zu Varuna und Indra gingen meine

Gebete hier, nach reichem Schatz verlangend,

Sie kamen zu euch, wie um Gut die Bettler,

wie schnelle Stuten, schöne Nahrung heischend.

10. Besitzer seien wir von Ross und Wagen,

von reicher Nahrung und von eigner Habe;

Dies alles schaffend durch die neusten Hülfen

lasst zu uns gehn des Reichthums Wagenzüge.

11. O grosse, kommt zu uns mit grossen Hülfen,

o Varuna und Indra, in dem Kampfe,

Wo die Geschosse in den Schlachten fliegen,

da lasst erlangen uns den grossen Kampfpreis.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 148-149.
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