IV, 24. [320.] An Indra.[132] 113

Die Verse 7. 8 stehen wol nicht an ihrer Stelle. In Vers 8 will Indra's Gattin ihn, wie es scheint, vom Kampfe zurückrufen.


1. Welch Loblied mag den Sohn der Kraft, den Indra,

uns nah herbei zur Gütergabe wenden?

Denn gerne schenkt der Held dem Sänger Schätze,

er ist der Gaben Herr für uns, o Menschen.

2. Er ist zu rufen, anzuflehn im Kampfe,

der hochgelobte, wahrhaft reiche Indra;

Er schenke Fortgang auf der Fahrt dem Menschen,

der mächtige dem frommen Somapresser.

3. Ihn rufen an die Männer in dem Kampfe;

sie machten Leben wagend ihn zum Schützer,

Als Freund und Feind zum Todeskampfe eilten,

die Männer, zu beschützen Kind und Enkel.

4. Die Völker mühn sich bei dem Werk, o Starker,

im Kampfgewühle aufeinander schnaubend;

Wenn handgemein der Streiter Scharen wurden,

dann wirken diese Indra-gleich im Treffen.

5. Dann müssen Indra's Macht die andern ehren,

dann muss der Brüh' der Opferkuchen folgen,

Dann mangelt Soma, denen die nicht keltern,

ja dann beliebt's, den Helden zu verehren.

6. Nur dem verschaffet Indra rechten Fortgang,

der Soma ihm, dem heischenden bereitet,

Mit aufmerksamem Geiste unablässig,

den macht er zum Genossen sich in Schlachten.

7. Wer heute Soma keltert für den Indra,

ihm Brühen kocht und ihm die Körner röstet,

Wer Lust hat an des frommen Dichters Sprüchen,

dem schenket Indra heldengleiche Stärke.

8. Als stürmend er das Schlachtgetümmel wahrnahm,

den langen Kampfzug treugesinnt beschaute,

Da rief dem kühnen Helden zu die Gattin,

als ihn gestärkt im Haus die Somapresser.

(9-11. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 132.
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