IX, 82. [794.]

[247] Die feiste in Vers 4 ist die vom Wasser durchdrungene Somapflanze.


1. Erzeugt ist Soma, er, der rothe, goldne Hengst

gleich kräft'gem König schrie er jetzt die Kühe an,

Sich klärend geht er durch die Widderwolle hin,

zu setzen sich dem Adler gleich aufs reiche Nest.

2. Du weiser gehst mit Eifer durch das weite Netz,

gestriegelt wie ein Renner eilst du zu dem Preis;

Verjagend, Soma, die Gefahren, sei uns hold,

in Fett gekleidet gehst du durch dein Schmuckgewand.

3. Des grossen Adlers Vater ist das Blitzgewölk;

im Schooss der Erde, auf den Bergen nahm er Platz,

Die Wasser, seine Schwestern, rannen hin zur Milch,

und mit den Steinen buhlt er bei dem Opferwerk.[247]

4. Wie beim Gemahl die Gattin bist du froh, o lieblicher,

o Sohn der feisten, höre, denn ich sprech' zu dir,

Zum Leben schreite unter Klängen munter vor,

sei wach, o Soma, hier beim Feste tadellos.

5. Wie hundertfach und tausendfach den Vätern

du Labung schafftest, Indu, unermüdlich,

So riesle nun zu neuem Wohlergehen,

auch die Gewässer folgen deinem Willen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 247-248.
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