X, 147. [973.] An Indra.

[416] 1. Auf deinen ersten Eifer setz' ich mein Vertraun,

als du den starken Vritra schlugst, die Wasser nahmst;

Wenn Erd' und Himmel beide streben hin zu dir,

bebt auch die Erd', o Schleuderer, vor deiner Kraft.

2. Mit Zauberkraft vertilgtest du den Zauberer,

untadliger, den Vritra du mit Ruhmessinn;

In Kampf um Beute wählen dich die Männer stets,

und dich bei allen rühmenswerthen Opfern auch.

3. An diesen Fürsten, vielgerufner, zeige Lust,

die selber fördernd Macht erlangten, Mächtiger!

Um Kind und Enkel flehn sie dich in Nöthen an,

beim Opferfest dich kräftigen um reiches Gut;

4. Der freue nun des schönerlangten Reichthums sich,

der dir den Rauschtrank zu beeilen sich bemüht,

Wer dich, o mächt'ger, stärkt und dir mit Opfern dient,

trägt Schatz und Beute mit den Helden bald davon.

5. Schaff unsrer Schar durch deine Macht, o mächt'ger,

gepriesner, Raum, beschenke sie mit Schätzen;

Wie Mitra du, wie Varuna, der weise

als Trank-Vertheiler theil uns zu, o hehrer.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 416.
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