X, 168. [994.] An den Wind [425] (vâta.)449

1. Des Windes grossen Wagen will ich preisen;

zerbrechend eilt er, donnernd ist sein Rasseln;

Am Himmel streicht er hin, die Röthen schaffend,

und Staub aufwirbelnd geht er auf der Erde.

2. Ihm eilen nach des Windes weite Flüge,

und gehn zu ihm wie zu dem Fest die Jungfraun,

Mit ihnen eilt der Gott auf gleichem Wagen

vereint der König dieses ganzen Weltalls.

3. Wenn er dahin eilt auf der Lüfte Pfaden,

so kehrt er nimmer ein an keinem Tage,

Der erstgeborne, heil'ge Freund der Fluten,

wo ist geboren er? von woher kam er?

4. Der Götter Seele und des Weltalls Sprössling,

bewegt der Gott sich, wie es ihn gelüstet,

Sein Rauschen nur vernimmt man, nicht sein Aussehn,

lasst diesem Winde uns mit Opfer dienen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 425.
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