Vāl. 5. [1022.] An Indra.

[437] Ob die Çīschta's (çîṣṭa) eine Völkerschaft sind, oder was sonst unter diesem Worte zu verstehen sein mag, ist unbekannt.


1. Als herrlichsten der Mächtigen,

und als der Stiere trefflichsten,

Als Reichthumsherrn, der Burgen bricht und Kühe schafft,

o mächt'ger Indra, flehn wir dich.

2. Der Aju, Kutsa und den Atithigva du

bedrängt hast, wachsend Tag für Tag,

Der hundertfach du wirkst mit goldnem Rossepaar,

dich rufen Labung bringend wir.
[437]

3. Ergiessen soll der Steine Schar

uns aller Indu's Honigsaft,

Der Somatränke, die in weiter Ferne dort

und nahe hier gekeltert sind.

4. Die Feinde alle schlage und verjage sie

ihr Gut werd' allen uns zu Theil,

Auch bei den Çīschta's fliessen starke Tränke dir,

wo du am Soma dich erfreust.


5. Recht nah, o Indra, komme her,

mit Schutz, der fest auf Säulen ruht,

Heilvollster du, mit Hülfen voll des schönsten Heils,

mit besten Freunden, bester Freund.

6. Den Fürsten aller Menschen, der in Schlachten siegt,

den mache du an Kindern reich;

Und deine Sänger fördre recht durch deine Kraft,

die immer läutern ihren Geist.


7. In Kämpfen seien solche wir,

die dir zum Schutz die liebsten sind;

Wir denken dein durch Götterruf und Opferwerk,

wenn wir der Wünsche Ziel erlangt.

8. Durch deine Hülfen, Herr der Füchse, geh' ich stets,

Gut wünschend in Gebet und Kampf;

Denn Ross und Rinder wünschend geh' ich dich allein

im Anfang meiner Bitten an.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 437-438.
Lizenz: