Vāl. 6. [1023.] Lied des Praskanva an Indra (Vers 3 und 4 an alle Götter.)

[438] 1. Die Dichter preisen mit Gesang

o Indra, diese deine Kraft,

Sie brachten singend Speise, die vom Fette trieft,

die Spender nahten mit Gebet.

2. Dir, Indra, nahn mit heil'gem Werk um Hülfe sie,

an deren Tränken du dich labst;

Wie du bei Kriça, bei Samvarta dich berauscht,

berausch bei uns auch, Indra, dich.


3. Ihr Götter, kommet doch zu uns,

ihr alle, eines Sinnes her,

Die Vasu's, Rudra's, mögen sich zur Hülfe nahn,

die Maruts hören unsern Ruf.

4. Es höre Puschan, Vischnu und Sarasvati,

die sieben Ströme meinen Ruf;[438]

Die Wasser, Winde, Berge und der Waldesherr

die Erde höre meinen Ruf.


5. Mit deiner reichen Gabe, die

dein eigen, reichster Indra, ist,

Mit der sei unser Festgenosse uns zum Heil,

ertheil uns Gut, o Vritrafeind.

6. O Schlachtenherr, o Männerherr, vielwirkender,

zu unserm Opfer fahre du;

Durch Speise, Opfer und durch Göttermahle sind

Die Gutempfänger weit berühmt.


7. Zum treuen Indra geht der Wunsch

der Menschen hin um Lebenskraft.

O reicher, komme du zu unserm Beistand her,

lass strömen reichen Labetrunk.

8. Mit Liedern wollen wir, o Indra, dienen dir,

sei unser, der du vieles wirkst;

Lass grosses, festes, reiches Gut, das nie versiegt,

zuströmen dem Praskanva hier.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 438-439.
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