III. Schiw sanklap (Çiva-samkalpa, Vâj. Samh. 34,1-6).

[836] Das Manas, dessen Freundlichgesinntsein hier erbeten wird, ist, wie die nächstverwandte Stelle, Bṛih. 4,3 (oben S. 466 fg). zeigt, der Âtman. Das schöne Lied steht auf gleicher Stufe mit den Versen Bṛih. 4,4,8 fg. sowie mit Kena, Kâṭhaka und Îçâ, an welche sich mehrfache Anklänge finden.


1. Der göttliche, der in die Ferne schweifet

Beim Wachenden, der auch im Schlafe schweifet,

Fernwandernd, das alleine Licht der Lichter (Bṛih. 4,4,16),

Der Geist sei mir von freundlicher Gesinnung!


2. Durch den werktüchtig ihre Werke Weise

Beim Opfer und der Festversammlung üben,

Der als vorzeitlich Wunder (Kena 3,15) wohnt im Menschen,

Der Geist sei mir von freundlicher Gesinnung!


3. Der als Bewusstsein, Denken und Entschliessen,

Der als unsterblich Licht verweilt im Menschen,

Ohn' dessen Zutun keine Hand sich reget (Kena 3,19),

Der Geist sei mir von freundlicher Gesinnung!


4. Der diese Welt, Vergangenheit und Zukunft,

Der alle Dinge in sich schliesst unsterblich,

Durch den das Opfer flammt mit sieben Priestern,

Der Geist sei mir von freundlicher Gesinnung!


5. In dem die Ṛic's, die Sâman's und die Yajus'

Befestigt sind wie Speichen in der Nabe,

Dem eingewebt alles, was Menschen denken,

Der Geist sei mir von freundlicher Gesinnung!


6. Der, wie ein guter Lenker seine Rosse (Kâṭh. 3,3),

Die Menschen wie an Zügeln sicher leitet,

Im Herzen fest und doch des Schnellen Schnellstes (Îçâ 4),

Der Geist sei mir von freundlicher Gesinnung!

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 836-837.
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