Vierzehnter Khaṇḍa.

[201] 2) Ein kurzes Glaubensbekenntnis (im Anschluss an die Stelle von Brahman als dem Erde und Himmel und alle Dinge in sich befassenden Herzensraum, Chând. 8,1,3) für den ausscheidenden Schüler, der, je nachdem er Brahmane, Kshatriya oder Vaiçya war, wohl einen der drei hier nebeneinander sehenden Ausdrücke auswählte. Der Schlusssatz wird vom Kommentator als der Wunsch aufgefasst, nicht wieder in einen Mutterschoss zu neuer Geburt eingehen zu müssen, könnte aber auch eine Bitte um Bewahrung[201] vor den Beschwerden des Greisenalters durch frühzeitiges Sterben sein. Das sonst nicht vorkommende lindu (vgl. klid, viklindu Atharvav. 12,4,5) mit Böhtlingk in li gam zu korrigieren, haben wir wohl keine Veranlassung.


Der Äther (Raum, âkâça) ist es, welcher die Namen und Gestalten auseinanderdehnt; worin diese beiden sind [oder: was in diesen beiden ist], das ist das Brahman, das ist das Unsterbliche, das ist der Âtman. Ich gehe fort zur Halle des Herrn der Schöpfung, zu seinem Hause [ich trete ein in die Welt]; ich bin

die Zierde der Brahmanen,

die Zierde der Krieger,

die Zierde der Ansiedler;

zur Zierde bin nachfolgend ich gelangt; nicht möge ich, der Zierden Zier, eingehen in das Graue ohne Zähne, – das ohne Zähne, Graue, Schleimige!

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 201-202.
Lizenz: