Dreizehnter Anuvâka (Atharva-Rez. 12,2).

[252] Wahrscheinlich in Nachbildung von Chând. 3,1-11, wonach der Saft der verschiedenen Veden den Honigseim in der Sonne bildet (vgl. oben S. 100 fg)., werden hier die Ṛic's mit dem Sonnenkreise, die Sâman's mit der Flamme im Sonnenkreise, die Yajus' mit dem in dieser Sonnenkreisflamme[252] befindlichen Purusha (vgl. auch Chând. 1,6,6) gleichgesetzt, welcher zugleich die ganze trayî vidyâ, der Inbegriff aller Veden ist. Die Reihenfolge ist Ṛic, Sâman, Yajus, um dem eignen Veda die höchste Stelle zu geben. Indem die Atharva-Rez. die üblichere Reihenfolge Ṛic, Yajus, Sâman auch hier herstellt, kommt der Purusha in die Mitte zu stehen, wodurch die in der Stelle beabsichtigte Steigerung verloren geht.


Fürwahr, Âditya dort glüht als jener Sonnenkreis, in dem sind diese Ṛic's, er ist der Liederkreis der Ṛic's (lies ṛicâm maṇḍalam), er ist die Stätte der Ṛic's.

Aber die Flamme, die in jenem Sonnenkreise leuchtet, das sind die Sâman's, das ist die Stätte der Sâman's.

Aber der Purusha, der in der Flamme in jenem Sonnenkreise ist, das sind die Yajus', er ist der Liederkreis der Yajus', er ist die Stätte der Yajus'.

Als diese dreifache Wissenschaft erglüht er, der als goldner Purusha dort in der Sonne ist.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 252-253.
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