Vierzehnter Anuvâka (Atharva-Rez. 12,3).

[253] Die Sonne, welche nach dem vorigen Abschnitte aus Brahman (Ṛic, Sâman, Yajus) besteht, ist folgerecht der Inbegriff alles Höchsten und Grössten in der Welt, und der in ihr befindliche Purusha ist der Oberherr der Wesen.


Die Sonne, fürwahr, ist Glut, Kraft, Gewalt, Ruhm, – Auge, Ohr, Selbst, Verstand, Eifer, – Manu, Mṛityu, Satya, Mitra, Vâyu, Âkâça, Prâṇa, – Welthüter, Ka (der unbekannte Gott), Kim (das unbekannte Urwesen), Kam (Lust), Tat (jenes Unnennbare), Realität, Nahrung, Lebensdauer, Unsterblicher, Seele, Allseiender, Katama (höchste Lust), Svayambhu (das durch sich selbst Seiende); – und wenn es heisst: »das Jahr ist Prajâpati49«, so ist jene Sonne das Jahr, aber jener Purusha [in ihr], der ist der Wesen Oberherr.

Der erlangt Verbindung und Weltgemeinschaft mit Brahman, der erlangt Verbindung, Machtgemeinschaft und Weltgemeinschaft mit jenen Gottheiten, wer solches weiss.

So lautet die Upanishad.[253]

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 253-254.
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