Viertes Kapitel
Erster Zeitraum des mittelalterlichen Denkens

[273] Den Ausgangspunkt der Gedankenarbeit des Mittelalters bildeten die Probleme der drei monotheistischen Religionen. Wir beginnen mit dem Einfachsten. Judentum, Christentum wie Islam haben ihren Mittelpunkt in einem Willensverhältnis des Menschen zu Gott. Daher schließen sie eine Reihe von Elementen in sich, welche der inneren Erfahrung angehören. Da aber unser Vorstellen an die Bilder der äußeren Erfahrung gebunden ist, so kann, was dem Erlebnis angehört, nur in dem Zusammenhang unseres Bildes der Außenwelt vorgestellt werden. Den einfachsten Beweis hierfür liefert das Mißlingen jedes Versuchs, Gott ohne ein Bild des räumlichen Außereinander von dem eigenen Selbst zu sondern, ihn in Beziehung zu diesem Selbst ohne ein Element des räumlichen Verhaltens und Einwirkens zu denken, oder etwa die Vorstellung der Schöpfung ohne Bilder eines wenn auch noch so beschleunigten Hervortretens und zeitlichen Gestaltens zu vollziehen. Daher stellt sich das religiöse Erleben in den monotheistischen Religionen ebenso in einer Vorstellungswelt dar, welche nur Gewand[273] und Hülle, gleichsam Versinnlichung der inneren Erfahrungen ist, wie dies in den indogermanischen Religionen der Fall gewesen ist, aus deren mythischem Vorstellen der Welt wir die griechische Metaphysik hervorwachsen sahen.250 Und das Denken strebt notwendigerweise, diese die religiöse Erfahrung versinnlichenden Vorstellungen aufzuklären, zu zergliedern und widerspruchslos zu verbinden.

Hierbei trifft das dogmatische Denken überall auf Vorstellungsbestandteile, welche dem Bilde der Außenwelt angehören. Und da Christentum, Heidentum und Islam die Bearbeitung dieser Elemente durch die erklärende Wissenschaft des Kosmos vor sich hatten, mischten sich Begriffe aus dieser erklärenden Wissenschaft in ihre Theologie ein. Daher hat sich die Entwicklung der Formeln, welche die religiöse Erfahrung in einer Verknüpfung von Vorstellungen abgrenzen und gegen andere Formeln innerhalb derselben Religion wie gegen andere Religionen rechtfertigen sollten, nicht folgerecht aus der im Christentum gegebenen Selbstgewißheit innerer Erfahrung vollzogen.251 Vielmehr mündete der gewaltige und frische Fluß dieser inneren Erfahrungen in den breiten, trüben, Elemente verschiedenster Art mit sich führenden Strom der abendländischen Metaphysik. Ein Synkretismus in der Metaphysik, wie er der Niederschlag der langen Entwicklung griechisch-römischen Denkens war, schien dem religiösen Vorstellen die Mittel darzubieten, sich in einem System zu formieren und als solches zu behaupten. So entstand die christliche und ähnlich bildete sich die jüdische und mohammedanische Theologie.

Und zwar stand die Aufgabe der Theologie nur eine eingeschränkte Zeit hindurch bei den neueren Völkern in dem Mittelpunkt alles systematischen Denkens. Im christlichen Abendlande währte diese Zeit länger als bei den Völkern des Islam; von Alkuin und dem achten Jahrhundert reichte sie hier bis zum Ende des zwölften Jahrhunderts.

Während dieser vier Jahrhunderte machten sich die möglichen Stellungen des Glaubensinhaltes zum Verstande geltend, wie sie bis heute fortdauern. Die in der Hierarchie herrschende Partei betrachtete den Glaubensinhalt als eine der Vernunft unerreichbare und unserer verderbten Natur in der Offenbarung autoritativ gegenübertretende Tatsächlichkeit. Gemäß der dargelegten Beziehung zwischen dem Offenbarungsglauben und der inneren Erfahrung verband sich dieser Standpunkt mit dem zweiten, welcher die im Christentum angelegte Erkenntnis entwickelte, daß die inneren religiösen Erfahrungen in einem verstandesmäßigen Zusammenhang nicht dargestellt werden[274] können.252 Doch trat diese zweite Stellung zum Glaubensinhalt auch mehr losgelöst vom Autoritätsprinzip auf, insbesondere in den mystischen Schulen. Eine dritte Partei hatte ihren wichtigsten Repräsentanten während dieses Zeitraums in Anselm. Die Voraussetzungen derselben lagen ebenfalls in Augustinus. Sie vereinigte in schwer zu fassendem Tiefsinn die beiden Seiten des mittelalterlichen Denkens: in jedem, auch dem tiefsten Geheimnis des Glaubens ist ein Vernunftzusammenhang, und er könnte der göttlichen Vernunft nachgedacht werden, wenn die Gedanken der Menschen den Gottes zu erreichen die Kraft hätten; aber dieser Zusammenhang wird allein unter der Voraussetzung des Glaubens erblickt.253 Die letzte unter diesen Parteien betrachtete den menschlichen Verstand als Maßstab des Glaubensinhaltes, und die Unterschiede in ihr waren vorzugsweise durch den Grad von Selbstvertrauen bedingt, mit welchem dieser Verstand auftrat. So kann sie als Rationalismus bezeichnet werden. Sie empfing ihre Macht nicht allein aus dem Trieb des Erkennens, welcher zumal im zwölften Jahrhundert zur Leidenschaft anwuchs; auch der Zwiespalt der Autoritäten über die Glaubensgeheimnisse konnte von Abälard in seiner Schrift »Ja und Nein« kühn und geschickt zugunsten der Entscheidung von Glaubensfragen durch den Verstand verwertet werden, und der Streit einer Mehrheit monotheistischer Religionen machte die schließliche Geltung derselben von dem Richterspruch des Denkens abhängig, die Gespräche zwischen den Repräsentanten der verschiedenen Religionen, wie der Kusari und der Abälardsche Dialog zwischen einem Philosophen, einem Juden und einem Christen, lassen die Macht dieses tatsächlichen Verhältnisses erkennen. So konnte der Vervollständigung des Materials für die Kenntnis der Aristotelischen Logik eine dialektische Bewegung folgen, deren negative Ergebnisse viele Zeitgenossen erschreckten.254 Der Glaubensinhalt wurde schon als eine Antizipation der Vernunfterkenntnis angesehen255, und die[275] Frage trat auf: Wenn die Lehrsätze des Christentums einer rationalen Behandlung zugänglich sind, warum bedurfte es der Offenbarung?

Die Erfassung des Glaubensinhaltes durch die Vernunft, nach welcher so in diesen Jahrhunderten gerungen wird, hat in der Dialektik (Logik) ihr Werkzeug. – Es ist überzeugend nachgewiesen worden, wie der Zustand dieses Werkzeugs durch die elende ursprüngliche Überlieferung des logischen Materials und die langsame Erweiterung der Kenntnis echter Aristotelischer Logik bedingt gewesen ist.256 Aber die Dialektik dieser Jahrhunderte erscheint in einem günstigeren Lichte, wenn die andere Seite ihrer damaligen Geschichte, ihre Beziehung zu den Aufgaben der Theologie, aufgefaßt und die Abhängigkeit ihrer wichtigsten Züge von dieser Aufgabe erkannt wird. Wie die Logik des Aristoteles von der Lage und Aufgabe der Metaphysik des Kosmos bedingt ist, so die Dialektik des Mittelalters durch die der Theologie, als deren Wissenschaftslehre. – Diesem Verhältnis entsprechend war die mittelalterliche Logik mit sehr lebhaften Erörterungen über die Beziehung der Formen des Denkens zu der in Gott angelegten Gedankenmäßigkeit der Wirklichkeit verbunden. Die Sätze der platonisch-aristotelischen Metaphysik über diesen Punkt, wie sie von den Neuplatonikern fortgebildet worden waren, bildeten die Grundlage der Theologie der meisten Kirchenväter, insbesondere des Augustinus. Zugleich befand sich in dem überlieferten logischen Material eine dürftige Mitteilung, welche wie durch einen engen Spalt in die sonst der Kenntnis damals entzogenen Kämpfe des Altertums einen Blick gestattete.257 In der Mannigfaltigkeit der Richtungen, die eine Lösung des nun leidenschaftlich besprochenen Problems versucht haben, sondern sich drei Klassen, wenn man die uns allein angehende metaphysische Bedeutung des Problems ins Auge faßt. Die allgemeine Bedingung dieser Parteibildung lag darin, daß das metaphysische Stadium der Wissenschaft einen gedankenmäßigen Zusammenhang der Erscheinungen nur als System von Formen, die sich in Allgemeinbegriffen[276] darstellen, besessen hat. Die einen nahmen nun einen realen Vorgang logischer Spezifikation in der Substanz der Dinge an, mochten sie diese nach der Formel einer Emanation, wie Scotus Eriugena, oder nach der einer Schöpfung vorstellen. So treten nach Wilhelm von Champeaux zu dem in sich gleichen Stoff zuerst Formen der obersten Gattungen, innerhalb jeder derselben solche, welche die Gattung zu Arten gliedern, abwärts bis Individuen entstehen.258 Die anderen verwarfen einen solchen realen Prozeß logischer Spezifikation und begnügten sich mit der Annahme einer realen Beziehung zwischen dem göttlichen Verstande, in welchem die Formen wohnen, der Wirklichkeit, der sie durch ihn eingebildet sind, und dem menschlichen Verstande, durch den sie an den Dingen herausgehoben werden können.259 Der Nominalismus bildete den gemeinsamen Charakter einer dritten Klasse von Dialektikern. – Das Schicksal dieser drei Richtungen war wesentlich bedingt durch ihr Verhältnis zur Aufgabe der Theologie. Die erste mußte, wie ihr Abälards Scharfsinn nachwies, folgerecht auf die wesenhafte Einheit derselben Substanz und damit auf den Pantheismus führen.260 Die letzte derselben, die nominalistische Theorie, erwies sich als ganz unfähig, der Theologie als Grundlage zu dienen, bis sie in einem späteren Stadium zu der inneren Erfahrung in Beziehung gesetzt wurde. Das war der Grund, aus welchem sie in diesem ersten Zeitraum des mittelalterlichen Denkens sich nicht behaupten konnte. Sprach doch der Nominalismus des Roscellinus nicht nur der Beziehung des Einzeldings zur Gattung, sondern auch der des Teils zum Ganzen jede objektive Geltung ab. Nun beruhte aber auf diesem letzteren Verhältnis der ganze Zusammenhang des göttlichen Heilsplanes, wie er die Grundlage der Kirche ausmachte. Das Sündigen in Adam, das Erlöstwerden in Christus, die Verbindung des einzelnen mit der Kirche waren ohne diesen Zusammenhang von Teilen in einem Ganzen nicht denkbar. Ebenso schien die Dreieinigkeitslehre eine reale Beziehung des einzelnen zu dem übergeordneten Begriff vorauszusetzen. So gelangte die mittlere Ansicht, wie sie zunächst Abälard mit Glück vertreten hatte, zum Siege: sie entsprach der Aufgabe der mittelalterlichen Metaphysik am besten; bis dann der Nominalismus in der Theorie der inneren Erfahrung und des in ihr gegebenen Willens ein tieferes Recht gewann.[277]

Wurde so in diesem Ringen des Verstandes mit dem Glaubensinhalt während der bezeichneten vier Jahrhunderte zunächst eine dialektische Grundlegung angestrebt, so war das doch nur Vorbereitung für die Theologie. Und zwar lag die nächste Aufgabe in der Fortentwicklung der Beweisführung für die Existenz einer transzendenten Welt; indes bilden in der Geschichte der Begründung der transzendenten Welt auf Vernunftbeweis die Leistungen dieser Jahrhunderte einen Bestandteil, den isoliert zu betrachten kein Interesse für uns besteht. Ferner suchte sich der Verstand in der transzendenten Welt zu orientieren und den Zusammenhang des Glaubensinhaltes gedankenmäßig zu entwickeln. Hierbei entschied sich in diesem Zeitraum ein Schicksal des mit dieser Aufgabe beschäftigten Verstandes, welches tief in die Lebensbedingungen des metaphysischen Denkens blicken läßt. An den wichtigsten Punkten ergaben sich anstatt der Dauerstellung in einer dem Verstande genügenden Formel Widersprüche auf Widersprüche, und dies Verhältnis trat nicht nur innerhalb der spezifischen Dogmen der einzelnen monotheistischen Religionen hervor, auch in den Sätzen, welche diesen gemeinsam sind und sonach zur Metaphysik in einem näheren Verhältnis stehen, ward es sichtbar.

Ein Widerspruch stellt sich in zwei Sätzen dar, deren einer den anderen ausschließt; er besteht also in einem Verhältnis der Prädikate desselben Subjektes, vermöge dessen sie sich in ihrer Beziehung auf dasselbe gegenseitig ausschließen oder aufheben. Ein solcher Widerspruch zweier Sätze ist eine Antinomie, wenn die beiden Sätze unvermeidlich sind, und Antinomien sind daher Sätze, welche von demselben Subjekt mit gleicher Notwendigkeit Widersprechendes aussagen. Das Altertum hatte zunächst die Antinomien entwickelt, welche in unserer Auffassung der Außenwelt enthalten sind; dieselben haben ihre Wurzel im Verhältnis des Erkennens zu den äußeren Wahrnehmungen. Die zweite Hälfte aller Antinomien entspringt, indem die inneren Erfahrungen dem äußeren Vorstellungszusammenhang eingeordnet werden und das Erkennen sie seinem Gesetz zu unterwerfen tätig ist. Innerhalb dieser Klasse traten geschichtlich zuerst die Antinomien des religiösen Vorstellens, der Theologie und der die religiöse Erfahrung in sich aufnehmenden Metaphysik hervor; der Kampfplatz derselben waren Theologie sowie Metaphysik des Mittelalters, und sie wirkten ebenso zersetzend in der altprotestantischen Dogmatik. Von diesen Antinomien gelangten zunächst in der Zeit der Kirchenväter und dem früheren Mittelalter diejenigen zu klassischer Ausbildung, welche die Wissenschaft vom Kosmos noch nicht voraussetzten, sondern aus dem Verhältnis der religiösen Erfahrung zum Vorstellen und zur logischen Reflexion hervorgingen.[278]

Da das religiöse Leben genötigt ist, sich in einem Vorstellungs-Zusammenhang auszudrücken und diesem Vorstellungsinbegriff als solchem die Antinomien anhaften, so treten dieselben in parallelen Formen nebeneinander in der Theologie des Christentums, des Judentums wie des Islam auf. Und zwar gehört das Bewußtsein dieser Antinomien keineswegs erst der Zeit der Auflösung der Dogmen an; vielmehr ringt das religiöse Vorstellen und Denken von Anfang an mit denselben, sie bilden ein mächtiges Agens in der Dogmenbildung selber und verewigen die Parteien und den Streit innerhalb der einzelnen Religionen. Aber die Religion ist nicht Wissenschaft, ja was wichtiger zu, sagen ist, sie ist auch nicht Vorstellen. Die Antinomien der religiösen Vorstellung lösen die religiöse Erfahrung nicht auf. Sowenig die Antinomien in unserer Raumvorstellung uns bestimmen können, auf unser räumliches Sehen zu verzichten, sowenig vermögen die dem religiösen Vorstellen anhaftenden Widersprüche, das religiöse Leben in uns zu vermindern oder in seiner Bedeutung für unser Gesamtleben herabzusetzen. Der Maler wird nicht von den Antinomien der Raumvorstellung gestört, denn sie verwirren ihm nicht seine Raumbilder. Genau, so hindern die religiösen Antinomien nicht die freie Bewegung des religiösen Lebens selber. Aber sie machen allerdings die konsequente Durchbildung des religiösen Vorstellens, seine Zergliederung und die Verknüpfung der so entstehenden Begriffe zur Einheit eines Systems, wie noch Schleiermacher sie versuchte, unmöglich.

250

S. 267 ff.

251

Wie an Augustinus S. 258 ff. gezeigt ist.

252

Diese Verbindung der beiden Standpunkte (für deren ersteren Belege überflüssig sind) findet man in dem bekannten Worte des Bernhard von Clairvaux: »quid enim magis contra rationem, quam ratione rationem conari transcendere? et quid magis contra fidem, quam credere nolle, quicquid non possis ratione attingere?« – Zur zweiten Partei vgl. z.B. Hugo von St. Viktor de sacram. I, pars 10 c. 2.

253

Anselm de fide trinitatis, praefatio und c. 1, 2; de concordia praescientiae Dei cum libero arbitrio, qu. III, c. 6. Die Lösung der scheinbaren Widersprüche liegt bei Anselm in der Voraussetzung, daß auch das unerreichbare Glaubensgeheimnis in Gott Vernunftzusammenhang ist. Wie Anselm hierdurch sich von den Mystikern sondert, berührt er sich andererseits hierin mit Scotus Eriugena und Abälard. Vgl. Eadmer, Vita S. Anselm II, c. 9.

254

Für die angegebene Bedeutung der Schrift Sic et non von Abälard ist der Schluß des Prologs entscheidend. Im übrigen vgl. die aus Johann von Salisbury, Richard von St. Viktor, Abälard u. a. entnommene Schilderung der rationalistischen Fraktionen bei Reuter, Geschichte der Aufklärung I, 168 ff.

255

Dies war die Konsequenz der zuletzt erwähnten Richtung. Sie kann aus der bekannten Formel des Scotus Eringena de divisione I, c. 66 p. 511 B (Floß) abgeleitet werden. Doch ist weder der Rationalismus des Scotus Eriugena noch der Abälards unbeschränkt. Die Theorie, welche sich bei beiden findet und welche die Beziehung der Begriffe und Urteile des Verstandes auf die endliche Wirklichkeit einschränkt, die zu bezeichnen sie bestimmt seien (wie denn der Satz in dem unentbehrlichen Verbum die Zeitlichkeit als Schranke einschließe), ist ein Versuch, die wirkliche Transzendenz Gottes gegen die Rationalisten zu verteidigen. Vgl. Abälard, theologia Christ, 1. III, p. 1246 B. 1247 B (Migne) nebst der Parallelstelle der introductio und Scotus Eriugena de divisione I, c. 15 ff. 463 B. c. 73 p. 518 B.

256

Cousinin, Jourdain, Hauréau und Prantl haben das Hauptverdienst dieses geschichtlichen Nachweises.

257

Vgl. Hauréau, Histoire de la philos. scolast. I, 42 ff., Prantl über Porphyrius in der Geschichte der Logik I, 626 ff. über Boethius 679 ff., über die Streitfrage II, 1 ff. 35 ff.

258

Scotus Eriugena z.B. de divisione naturae I, c. 29 ff. p. 475 B, IV, c. 4 p. 748; Wilhelm von Champeaux nach dem Bericht in der Schrift de generibus (Ouvrages inédits d'Abélard p. Cousin) p. 513 f. und in Abälards epist. I, c. 2 p. 119.

259

Zu ihnen gehörte Abälard, vgl. introductio ad theolog. II, c. 13 p. 1070.

260

In den glossulae super Porphyrium nach dem Auszug von Rémusat, Abälard II, p. 98. Dazu trat die logische Unhaltbarkeit dieses Realismus, welche de generibus p. 514 ff. entwickelt ist.

Quelle:
Wilhelm Dilthey: Gesammelte Schriften. Band 1, Leipzig u.a. 1914 ff, S. 273-279.
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