Drittes Kapitel
Die Geisteswissenschaften

[373] Aus der Metaphysik löste sich ein zweiter Zusammenhang von Wissenschaften, der ebenfalls eine in unserer Erfahrung gegebene Wirklichkeit zum Gegenstande hat und dieselbe aus ihr allein erklärt. Auch hier hat die Analysis für immer die Begriffe zerstört, durch welche die metaphysische Epoche die Tatsachen gedeutet hatte. So ist die metaphysische Konstruktion der Gesellschaft und Geschichte, welche das Mittelalter geschaffen hatte, nicht nur an den dargelegten[373] Widersprüchen und Lücken der Beweisführung zugrunde gegangen, sondern indem ihre Allgemeinvorstellungen durch eine wirkliche Zerlegung in den Einzelwissenschaften des Geistes ersetzt zu werden begannen.

Zwischen der Schöpfung Adams und dem Weltuntergang hatte diese Metaphysik die Fäden ihres Netzes von Allgemeinvorstellungen ausgespannt. In der humanistischen Epoche begann Herstellung eines ausreichenden geschichtlichen Materials, Kritik der Quellen, Arbeit nach philologischer Methode. So wurde das wirkliche Leben der Griechen vermittels ihrer Dichter und Geschichtschreiber wieder sichtbar. Ja wie wir emporsteigend immer entfernter liegende Landschaften und Städte gewahr werden, so hat sich der geschichtliche Überblick den aufwärts schreitenden neueren Völkern immer mehr erweitert, und der mythische Anfang des Menschengeschlechts verschwand nun vor einer Forschung, welche den geschichtlichen Zügen in der ältesten Überlieferung nachging. Hierzu trat die Erweiterung des räumlichen, geographischen Horizontes der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Schon den Abenteurern, welche in die neuen Weltteile jenseit des Ozeans vorandrangen, traten Völker von niederer Kulturstufe und von abweichendem Typus entgegen. Unter der Gewalt dieser neuen Eindrücke hat man gelegentlich einen schwarzen, einen roten und einen weißen Adam unterschieden. Das historische Gerüst der Metaphysik der Geschichte brach zusammen. Überall hat die historische Kritik das Gewebe der Sagen, Mythen und Rechtsfabeln zerstört, durch welche die theokratische Gesellschaftslehre die Institutionen mit dem Willen Gottes verknüpfte.

Blieb aber nicht eine metaphysische Konstruktion übrig, welche die nunmehr von der Arbeit philologischer und historischer Kritik reinlich festgestellten Tatsachen zu einem sinnvollen Ganzen verknüpfen würde? Die mittelalterliche Vorstellung hatte die Einheit des Menschengeschlechtes durch ein reales Band erklärt, wie ein solches als Seele die Teile eines Organismus vereinige, und eine solche Vorstellung wurde nicht durch die historische Kritik zerstört wie die von der Schenkung Konstantins. Sie hatte von ihrem theokratischen Gedanken aus den Zusammenhang der Geschichte einer teleologischen Deutung unterworfen, und auch diese wurde von den Ergebnissen der Kritik nicht direkt vernichtet. Aber nachdem einmal die festen Prämissen dieser teleologischen Deutung in der historischen Tradition von Anfang, Mitte und Ende der Geschichte sowie in der positiv theologischen Bestimmung ihres Sinns sich aufgelöst hatten, trat nun die grenzenlose Vieldeutigkeit des geschichtlichen Stoffes hervor. Hierdurch wurde die Unbrauchbarkeit[374] eines teleologischen Prinzips der Geschichtserkenntnis nachgewiesen. Wie denn veraltete Dogmen zumeist weniger dem direkten Argument erliegen als dem Gefühl der Nichtübereinstimmung mit dem auf anderen Gebieten des Wissens Erworbenen. Die Kausaluntersuchung und das Gesetz wurden von der Naturforschung auf die Geisteswissenschaften übertragen; so wurde der ganze Unterschied des Erkenntniswertes von teleologischen Ausdeutungen und von wirklichen Erklärungen besser als durch jedes Argument deutlich, als man die Entdeckungen von Galilei und Newton mit den Behauptungen von Bossuet verglich. Und im einzelnen hat die Anwendung der Analysis auf die zusammengesetzten geistigen Erscheinungen und die aus ihnen abstrahierten Allgemeinvorstellungen schrittweise diese Allgemeinvorstellungen und die aus ihnen gewebte Metaphysik der Geisteswissenschaften aufgelöst.

Aber der Gang dieser Auflösung der metaphysischen Vorstellungen und der Herstellung eines selbständigen Zusammenhangs der auf unbefangene Erfahrung gegründeten Kausalerkenntnis ist auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften ein viel langsamerer gewesen als auf dem der Naturwissenschaften, und es muß dargelegt werden, wodurch dies bedingt war. Das Verhältnis der geistigen Tatsachen zur Natur legte den Versuch einer Unterordnung insbesondere der Psychologie unter die mechanische Naturwissenschaft nahe. Und das berechtigte Streben, Gesellschaft und Geschichte als ein Ganzes aufzufassen, hat sich nur langsam und schwer von den aus dem Mittelalter stammenden metaphysischen Hilfsmitteln zur Lösung dieser Aufgabe getrennt. Dies beides erläutern die folgenden geschichtlichen Tatsachen, aber sie zeigen zugleich, wie nebeneinander fortschreitend das Studium des Menschen, das der Gesellschaft und das der Geschichte die Schemen metaphysischer Erkenntnisse zerstört und überall lebensvolles, wirkungskräftiges Wissen an ihre Stelle zu setzen begonnen haben.

Der Analysis der menschlichen Gesellschaft ist der Mensch selber als lebendige Einheit gegeben416, und die Zergliederung dieser Lebenseinheit bildet daher ihr fundamentales Problem.417 Die Betrachtungsweise der älteren Metaphysik wird zunächst auf diesem Gebiet dadurch beseitigt, daß hinter die teleologische Gruppierung allgemeiner Formen des geistigen Lebens zurückgegangen wird auf erklärende Gesetze.

Die neuere Psychologie strebte also, die Gleichförmigkeiten zu erkennen, nach welchen ein Vorgang im psychischen Leben von anderen bedingt ist. Hierdurch erwies sie die untergeordnete Bedeutung[375] der in der metaphysischen Epoche ausgebildeten Psychologie, welche für die einzelnen Vorgänge Klassenbegriffe aufgesucht und diesen Vermögen oder Kräfte untergelegt hatte. Es ist höchst interessant, in dem zweiten Drittel des siebzehnten Jahrhunderts zwischen den unzähligen klassifizierenden Werken diese neue Psychologie sich erheben zu sehen. Und zwar stand sie naturgemäß zunächst unter dem Einfluß der herrschenden Naturerklärung, innerhalb deren eine fruchtbare Methode zuerst durchgeführt worden war. Der Einführung der mechanischen Naturerklärung durch Galilei und Descartes folgte daher unmittelbar die Ausdehnung dieser Erklärungsweise auf den Menschen und den Staat durch Hobbes und danach durch Spinoza.

Spinozas Satz: mens conatur in suo esse perseverare indefinita quadam duratione et hujus sui conatus est conscia stammt aus den Prinzipien der mechanischen Schule418; er ordnet augenscheinlich dem Naturbegriff der Trägheit das Lebendige des um sich greifenden Willens unter. Nach denselben Prinzipien ist der weitere Aufbau einer Mechanik der psychischen Totalzustände (affectus) bei Spinoza durchgeführt. Er zieht Gesetze hinzu, denen gemäß psychische Totalzustände auf ihre Ursachen zurückbezogen, nach Gleichheit und Ähnlichkeit zurückgerufen und fremde Gemütszustände in der Sympathie auf das Eigenleben übertragen werden. Wohl war diese Theorie höchst unvollkommen. Der tote und starre Begriff der Selbsterhaltung drückt den Lebensdrang nicht zureichend aus; wenn wir die Theorie durch den Satz ergänzen, daß die Gefühle ein Innewerden der Zustände des Willens sind, so kann nur ein Teil der Gefühlszustände dieser Voraussetzung untergeordnet werden; und die Sympathie wird nur durch einen Trugschluß aus der Selbsterhaltung abgeleitet.419 Aber die außerordentliche Bedeutung von Spinozas Theorie lag darin, daß sie im Geiste der großen Entdeckungen der Mechanik und Astronomie die scheinbar regellosen und von Willkür geleiteten Totalzustände des psychischen Lebens dem einfachen Gesetz der Selbsterhaltung unterzuordnenden Versuch machte. Dies geschieht, indem die Lebenseinheit, der Modus Mensch, welcher sich zu erhalten strebt, in das System der Bedingungen gleichsam hineingezeichnet wird, welches sein Milieu bildet. Dadurch, daß für die Selbsterhaltung Förderungen von außen und Hemmungen in diesem Zusammenhang abgeleitet und die so entstehenden[376] Affektionen unter Grundgesetze der Verkettung psychischer Zustände gestellt werden, entsteht ein Schema des Kausalsystems der psychischen Zustände. Feste Stellen werden bezeichnet, an welchen in den so entworfenen mechanischen Zusammenhang die einzelnen psychischen Erlebnisse eingesetzt werden. Die Definitionen der Totalzustände sind nur solche Bestimmungen der Stelle derselben in der Konstruktion des Mechanismus der Selbsterhaltung, und ihnen fehlte nur die quantitative Bestimmung, um äußerlich den Anforderungen einer Erklärung zu entsprechen.

David Hume, welcher über zwei Generationen nach Spinoza dessen Werk fortsetzte, verhält sich zu Newton genau so wie Spinoza zu Galilei und Descartes. Seine Assoziationstheorie ist ein Versuch, nach dem Vorbild der Gravitationslehre Gesetze des Aneinanderhaftens von Vorstellungen zu entwerfen. »Die Astronomen«, so erklärt er, »hatten sich lange begnügt, aus den sichtbaren Erscheinungen die wahren Bewegungen, die wahre Ordnung und Größe der Himmelskörper zu beweisen, bis sich endlich ein Philosoph erhob, welcher durch ein glückliches Nachdenken auch die Gesetze und Kräfte bestimmt zu haben scheint, durch welche der Lauf der Planeten beherrscht und geleitet wird. Das gleiche ist auf anderen Gebieten der Natur vollbracht worden. Und man hat keinen Grund, an einem gleichen Erfolg bei den Untersuchungen der Kräfte und der Einrichtung der Seele zu verzweifeln, wenn dieselben mit gleicher Fähigkeit und Vorsicht angestellt werden. Es ist wahrscheinlich, daß die eine Kraft und der eine Vorgang in der Seele von dem andern abhängt.«420

So begann die erklärende Psychologie in der Unterordnung der geistigen Tatsachen unter den mechanischen Naturzusammenhang, und diese Unterordnung wirkte bis in die Gegenwart. Zwei Theoreme haben die Grundlage des Versuchs gebildet, einen Mechanismus des geistigen Lebens zu entwerfen. Die Vorstellungen, welche von den Eindrücken zurückbleiben, werden als feste Größen behandelt, die immer neue Verbindungen eingehen, aber in ihnen dieselben bleiben, und Gesetze ihres Verhaltens zueinander werden aufgestellt, aus denen die psychischen Tatsachen von Wahrnehmung, Phantasie usw. abzuleiten die Aufgabe ist. Hierdurch wird eine Art von psychischer Atomistik ermöglicht. Jedoch werden wir zeigen, daß die eine wie die andere dieser beiden Voraussetzungen falsch ist. Sowenig als der neue Frühling die alten Blätter auf den Bäumen nur wieder sichtbar macht, werden die Vorstellungen des gestrigen Tages am heutigen, nur etwa dunkler, wiedererweckt; vielmehr baut sich die erneuerte Vorstellung von einem[377] bestimmten inneren Gesichtspunkte aus auf, wie die Wahrnehmung von einem äußeren. Und die Gesetze der Reproduktion von Vorstellungen bezeichnen zwar die Bedingungen, unter welchen das psychische Leben wirkt, doch ist unmöglich, aus diesen den Hintergrund unseres psychischen Lebens bildenden Prozessen einen Schlußvorgang oder einen Willensakt abzuleiten. Die psychische Mechanik opfert das, dessen wir in innerer Wahrnehmung innewerden, einem mit den Analogien der äußeren Natur spielenden Räsonnement auf. Und so hat die von der Naturwissenschaft geleitete erklärende Psychologie, in deren Bahnen sich später auch Herbart bewegte, die klassifizierende der älteren metaphysischen Schulen zerstört und die wahre Aufgabe der Seelenlehre im Sinne der modernen Wissenschaft gezeigt; wo sie aber selber von der Metaphysik der Naturwissenschaften beeinflußt wurde, vermag sie nicht, ihre Behauptungen aufrechtzuerhalten. Auch auf diesem Gebiete vernichtet die Wissenschaft die Metaphysik, die alte wie die neue.

Das nächste Problem der Geisteswissenschaften bilden die Systeme der Kultur, welche in der Gesellschaft untereinander verwoben sind, sowie die äußere Organisation derselben, sonach Erklärung und Leitung der Gesellschaft.

Die Wissenschaften, welche dieses Problem behandeln, begreifen ganz verschiedene Klassen von Aussagen in sich: Urteile, welche die Wirklichkeit aussprechen, und Imperative sowie Ideale, welche die Gesellschaft leiten wollen. Das Denken über die Gesellschaft hat seine tiefste Aufgabe in der Verknüpfung der einen Klasse von Aussagen mit der anderen. Die metaphysischen und theologischen Prinzipien des Mittelalters hatten eine solche ermöglicht, vermittels des Bandes, durch welches die Gottheit und das ihr einwohnende Gesetz mit dem Organismus des Staates, dem mystischen Körper der Christenheit verbunden war. Der zeitige Zustand der Gesellschaft, die Summe der Traditionen, die in ihr angesammelt war, und das Gefühl von Autorität höherer Abkunft, das sie durchdrang, standen in dieser Metaphysik mit dem Gedanken Gottes in wohlgefügter Verbindung. Dieser Verband wurde nun schrittweise gelockert. Das geschah auch hier, indem die Analysis hinter den äußeren teleologischen Zusammenhang nach Formbegriffen jetzt zurückging und einen Zusammenhang nach Gesetzen aufsuchte. Es wurde ermöglicht durch Anwendung der erklärenden Psychologie und Ausbildung der abstrakten Wissenschaften, welche die Grundeigenschaften der innerhalb der einzelnen Lebenskreise (Recht, Religion, Kunst usw.) zusammengehörigen Teilinhalte entwickeln. So wurden die Zweckvorstellungen des Aristoteles und der Scholastiker durch angemessene Kausalbegriffe, die allgemeinen Formen durch Gesetze, die transzendente Begründung[378] durch eine immanente und im Studium der menschlichen Natur gewonnene ersetzt. Damit war die Stellung der älteren Metaphysik zu den Tatsachen der Gesellschaft und Geschichte überwunden.

Indem wir erläutern, wie die moderne Wissenschaft die theologische und metaphysische Auffassung der Gesellschaft zersetzt hat, schränken wir uns auf die erste Phase ein, die mit dem achtzehnten Jahrhundert abgeschlossen hinter uns liegt. Zunächst entstand nämlich das natürliche System421 der Erkenntnis der menschlichen Gesellschaft, ihrer Zweckzusammenhänge wie ihrer äußeren Organisation, wie es das siebzehnte und achtzehnte Jahrhundert ausgebildet haben: eine nicht minder großartige, wenn auch weniger haltbare Schöpfung als die Begründung der Naturwissenschaft.

Denn dieses natürliche System bedeutet, daß die Gesellschaft hinfort aus der menschlichen Natur verstanden werden wird, aus der sie entsprungen ist. In diesem System haben die Wissenschaften des Geistes zuerst ihr eigenes Zentrum gefunden – die menschliche Natur. Insbesondere ging nun die Analysis auf die psychologischen Wahrheiten zweiter Ordnung (wie wir sie genannt haben) zurück. Sie entdeckte in dem Seelenleben des Individuums auch die Triebfedern des praktischen Verhaltens und überwand so den alten Gegensatz zwischen theoretischer und praktischer Philosophie. Der Ausdruck dieser wissenschaftlichen Umwälzung in der systematischen Gliederung ist, daß an die Stelle des Gegensatzes der theoretischen und praktischen Philosophie der einer Grundlegung für die Wissenschaften der Natur und einer solchen für die Wissenschaften des Geistes tritt. In der letzteren ist das Studium der Erklärungsgründe für Urteile über Wirklichkeit verbunden mit dem der Erklärungsgründe für Wertaussagen und Imperative, wie sie das Leben des einzelnen und der Gesellschaft zu regeln bestimmt sind.

Die Methode, nach welcher das natürliche System Religion, Recht, Sittlichkeit, Staat behandelte, war unvollkommen. Sie war vorherrschend von dem mathematischen Verfahren bestimmt, welches für die mechanische Naturerklärung so außerordentliche Ergebnisse gehabt hatte. Condorcet war der Überzeugung, daß die Menschenrechte durch ein ebenso sicheres Verfahren entdeckt worden seien, als das der Mechanik ist. Sieyès glaubte die Politik als Wissenschaft vollendet zu haben. Die Grundlage des Verfahrens bildete ein abstraktes[379] Schema der Menschennatur, welches in wenigen und allgemeinen psychischen Teilinhalten den Erklärungsgrund für die Tatsachen des geschichtlichen Lebens der Menschheit aufstellte. So war noch eine falsche metaphysische Methode mit den Ansätzen einer fruchtbaren Zergliederung vermischt. Aber so arm dieses natürliche System uns heute erscheinen mag, das metaphysische Stadium der Erkenntnis der Gesellschaft wurde definitiv durch diese dürftigen Sätze der natürlichen Theologie über die Religion, der Theoretiker des moralischen Sinns über Sittlichkeit, der physiokratischen Schule über das Wirtschaftsleben usw. überwunden. Denn diese Sätze entwickeln die Grundeigenschaften der innerhalb dieser Systeme der Gesellschaft zusammengehörigen Teilinhalte, setzen diese Grundeigenschaften mit der menschlichen Natur in Beziehung, und so eröffnen dieselben in das innere Wirken der Faktoren des gesellschaftlichen Lebens einen ersten Einblick.

Das letzte und am meisten verwickelte Problem der Geisteswissenschaften bildet die Geschichte. Die im natürlichen System enthaltenen Analysen wurden nun auf den geschichtlichen Verlauf angewandt. Indem derselbe dementsprechend in den verschiedenen relativ selbständigen Lebenssphären verfolgt wurde, schwand die theologische Einseitigkeit und der rohe Dualismus des Mittelalters. Indem die Antriebe der geschichtlichen Bewegung in der Menschheit selber aufgesucht wurden, endete die transzendente Geschichtsauffassung. Eine freiere umfassendere Betrachtung trat hervor. Aus der mittelalterlichen Metaphysik der Geschichte löste sich durch die Arbeit der Geisteswissenschaften im achtzehnten Jahrhundert eine universalhistorische Ansicht, deren Kern der Entwicklungsgedanke ist.

Die Seele des achtzehnten Jahrhunderts ist, untrennbar verbunden, Aufklärung, Fortschritt des Menschengeschlechts und Idee von Humanität. In diesen Begriffen ist dieselbe Realität, wie sie das achtzehnte Jahrhundert beseelt, von verschiedenen Seiten angesehen und ausgedrückt. – Die Macht des Bewußtseins vom Zusammenhang des Menschengeschlechts, wie das Mittelalter es metaphysisch ausgesprochen hatte, dauert fort. Im siebzehnten Jahrhundert war das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit des Menschengeschlechtes noch vorwiegend religiös begründet und wurde nur auf die wissenschaftliche Gemeinschaft ausgedehnt, dagegen galt auf weltlichem Gebiet das homo homini lupus, wie dieser Gegensatz durch Spinozas System so sonderbar hindurchgeht; nun erwuchs, insbesondere getragen von der Schule der Ökonomisten und dem gemeinsamen Interesse der Aufklärung und Toleranz, in den verschiedenen Ländern eine Solidarität auch der weltlichen Interessen. So setzte sich die metaphysische Begründung[380] des Zusammenhangs im Menschengeschlecht in die allmählich anwachsende Erkenntnis der realen Verbindungen um, welche Individuum an Individuum ketten.422 – Andererseits bildete sich das geschichtliche Bewußtsein fort. Der Gedanke vom Fortschritt des Menschengeschlechtes beherrschte das Jahrhundert. Auch er war in dem geschichtlichen Bewußtsein des Mittelalters angelegt, welches einen inneren und zentralen Fortgang in dem Status hominis erkannt hatte. Aber es bedurfte erheblicher Veränderungen in den Vorstellungen und Gefühlen, damit er sich frei entfaltete. Schon im siebzehnten Jahrhundert wurde die Vorstellung von einem historischen Zustand der Vollkommenheit am Anfang der Menschheitsgeschichte verworfen. Damals wurde, zusammenhängend mit dem Fortschritt zu einer selbständigen Literatur und Wissenschaft, im Gegensatz gegen die Zeit der Renaissance, der Gedanke lebhaft erörtert, daß die modernen Völker der alten Welt in bezug auf die Wissenschaften und die Literatur überlegen seien. Nun geschah das Wichtigste: dem mittelalterlichen Kirchenglauben und in vermindertem Grade dem altprotestantischen waren die erhabensten Gefühle des Menschen, der Kreis seiner Vorstellungen von den höchsten Dingen, seine Lebensordnung etwas in sich Fertiges, Abgeschlossenes gewesen; indem dieser Glaube zurücktrat, war es als ob ein Vorhang weggezogen würde, der den Blick auf die Zukunft des Menschengeschlechtes bis dahin gehindert hätte; das gewaltige und fortreißende Gefühl einer unermeßlichen Entwicklung des Menschengeschlechtes trat hervor. Wohl besaßen die Alten schon ein klares Bewußtsein des geschichtlichen Fortschritts der Menschheit in bezug auf Wissenschaften und Künste.423 Bacon ist von demselben erfüllt und hebt hervor, daß das Menschengeschlecht nunmehr in ein Alter von Reife und Erfahrung getreten und daher die Wissenschaft der Neueren der des Altertums überlegen sei.424 Pascal hatte diese Stelle Bacons vor Augen, als er schrieb: »der Mensch unterrichtet sich unaufhörlich in seinem Fortschreiten; denn er zieht nicht nur aus seiner eigenen Erfahrung Vorteil, sondern auch aus der seiner Vorgänger. Alle Menschen insgesamt bilden in den Wissenschaften einen einzigen fortschreitenden Zusammenhang, derart, daß die ganze[381] Abfolge der Menschen während des Verlaufs von soviel Jahrhunderten als ein einziger Mensch angesehen werden muß, der immer besteht und beständig lernt.« Turgot und Condorcet erweiterten nun aber diese Gedanken, indem sie die Wissenschaft als die leitende Macht in der Geschichte betrachteten und mit ihrem Fortgang den der Aufklärung und des Gefühls von Gemeinschaft in Zusammenhang setzten. Und in Deutschland wurde endlich der Punkt erreicht, an welchem die Auffassung der Gesellschaft nach dem natürlichen System in ein wahres geschichtliches Bewußtsein überging. Herder fand in der Verfassung des Einzelmenschen dasjenige, was sich ändert und den geschichtlichen Fortschritt ausmacht; das Organ, durch welches die Natur dieses Fortschritts in Deutschland studiert wurde, war die Kunst, insbesondere die Poesie; und das so entstehende Schema hat sich im Geiste Hegels zu einer universellen Betrachtung der Kulturentwicklung erweitert.

So geht der Fortschritt der Geisteswissenschaften durch das natürliche System zur entwicklungsgeschichtlichen Ansicht. »Will man«, sagt Diderot, »eine kurze Geschichte fast unseres ganzen Elends kennen? Hier ist sie; es gab einen natürlichen Menschen; in dessen Inneres führte man einen künstlichen Menschen ein. Hierauf entbrannte zwischen beiden ein Bürgerkrieg und dieser dauert bis zum Tode.« Eine solche Entgegensetzung des Natürlichen und Geschichtlichen zeigt die Schranken der konstruktiven Methode des natürlichen Systems in greller Beleuchtung. Und wenn Voltaire schrieb: il faudra bouleverser la terre pour la mettre sous l'empire de la philosophie, so entfaltet in ihm die Einseitigkeit des ungeschichtlichen Verstandes, in welcher das natürliche System der Wirklichkeit gegenübergestellt wurde, ihre zerstörenden Folgen. Aber dasselbe natürliche System hat zuerst das große Objekt der geistigen Welt einer Analysis unterworfen, die auf die Faktoren gerichtet war. Es ging über die Klassenbegriffe durch eine wahre Zerlegung hinaus, wie dies am deutlichsten die Analysis der Vorstellung des Nationalreichtums in der politischen Ökonomie zeigt. Und die Zerlegung hat den wissenschaftlichen Geist von selber über die Schranken des natürlichen Systems hinausgeführt und das moderne geschichtliche Bewußtsein vorbereitet.

Der metaphysische Geist umspinnt freilich die Tatsachen der Geschichte und der Gesellschaft an unzähligen Punkten mit noch weit feineren Fäden: diese stammen aus dem natürlichen Vorstellen und Denken. Denn im Studium der Gesellschaft wiederholt sich dasselbe Verhältnis, welches wir in dem der Natur gewahrt haben. Die Analysis trifft einerseits auf Individuen als Subjekte, andererseits auf prädikative Bestimmungen, welche als solche allgemein sein müssen. Daher erscheint, was in den letzteren enthalten ist, als eine Wesenheit zwischen[382] und hinter den Individuen und wird als solche in Begriffen wie Recht, Religion, Kunst substantiiert. Diese feineren und unvermeidlichen Täuschungen des natürlichen Denkens löst erst die Erkenntnistheorie völlig auf. Sie wird zeigen: das Verhältnis der Subjekte zu den allgemeinen prädikativen Bestimmungen ist hier, wo wir in unserem Selbstbewußtsein dieser Subjekte und ihrer Selbständigkeit gewiß sind, ja die Kräfte kennen, die den prädikativen Bestimmungen zugrunde liegen, verschieden von dem Verhältnis, das in der Naturwissenschaft zwischen Elementen und Gesetzen besteht; die Begriffe, die hier aus prädikativen Bestimmungen gebildet werden, sind anderer Beschaffenheit als die der Naturwissenschaften.

Es bleibt, wenn das graue Gespinnst abstrakter, substantialer Wesenheiten zerrissen ist, hinter ihm übrig – der Mensch, in verschiedenen Lagen einer zum anderen, innerhalb des Mittels der Natur. Jede Schrift, jede Reihe von Handlungen ist für uns in der Peripherie eines Menschen gelegen, und wir suchen zum Zentrum zu dringen. Ich nehme an, dieser Mensch sei Schleiermacher und seine Dialektik liege vor mir. Welche Gedanken dieses Buch auch im einzelnen enthalte, ich finde in ihm den Satz von der Gegenwart des Gottesgefühls in allen psychischen Akten, und an diesem tiefsten Punkte berührt sich die Dialektik mit den Reden über Religion. So gehe ich von Werk zu Werk, ich kann das Zentrum zwar nicht erkennen, auf welches alle diese peripherischen Äußerungen hinweisen, aber ich kann es verstehen. – Nun finde ich, daß Schleiermacher einer Gruppe angehört, in der Schelling, Friedrich Schlegel, Novalis u. a. sich befinden. Eine solche Gruppe verhalt sich analog, wie eine Klasse von Organismen; ändert sich in einer solchen Klasse ein Organ, so ändern sich auch die korrespondierenden, steigert sich eines, so verkümmern andere. Ich schreite von Gruppe zu Gruppe, zu immer weiteren Kreisen. – Das Seelenleben hat sich in Kunst, Religion usw. differenziert, und nun entsteht die Aufgabe, die psychologische Grundlage dieses Vorgangs zu finden und dann sowohl den Verlauf in der Seele als den in der Gesellschaft aufzufassen, in welchem diese Differenzierung sich vollzieht. – Weiter kann ich in einem Durchschnitt durch die menschliche Geschichte die Gesellschaft einer bestimmten Zeit allgemein oder bei einem einzelnen Volk studieren. Ich kann solche Durchschnitte aneinander halten und den Menschen aus der Zeit des Perikles mit dem aus der Zeit Leo des Zehnten vergleichen. Hier nähere ich mich dem tiefsten Problem, dem was am Menschenwesen in der Geschichte veränderlich ist. – Überall jedoch, in all diesen Wendungen der Methode ist es immer der Mensch, welcher das Objekt der Untersuchung bildet, bald als ein Ganzes, bald in seinen Teilinhalten sowie in seinen[383] Beziehungen. Indem dieser Standpunkt durchgeführt werden wird, werden Gesellschaft und Geschichte zu der Behandlung gelangen, welche auf diesem selbständigen Gebiet der mechanischen Erklärung innerhalb des Studiums von Naturerscheinungen entspricht. Dann ist die Metaphysik der Gesellschaft und Geschichte wirklich vergangen.

Finden nun vielleicht die Geisteswissenschaften, welche die Metaphysik eines Geisterreiches durch analytische Untersuchung verdrängt haben, in dem Menschen, dem Anfangs- und Endpunkte ihrer Analysis, den Eingang in eine neue Metaphysik? Oder ist eine Metaphysik der geistigen Tatsachen in jeder Form unmöglich geworden?

Metaphysik als Wissenschaft, ja. Denn der Verlauf der intellektuellen Entwicklung zeigte, daß die Begriffe Substanz und Kausalität sich allmählich aus den lebendigen Erfahrungen unter den Anforderungen einer Erkenntnis der Außenwelt entwickelt haben. Daher können sie dem, der in der Welt der inneren Erfahrung heimisch ist, nicht mehr über diese sagen, als was aus ihr selber geschöpft ist: was sie mehr sagen, ist eine Hilfskonstruktion für die Erkenntnis der Außenwelt und darum auf das Psychische nicht anwendbar. Auch kann der Satz der metaphysischen Psychologie, welcher den selbständigen substantialen und unzerstörbaren Bestand der Seele behauptet, weder bewiesen noch widerlegt werden, vielmehr hat der Beweis aus der Einheit des Bewußtseins nur eine negative Tragweite. Einheit des Bewußtseins liegt jedem Vergleichungsurteil zugrunde, da wir in ihm verschiedene Empfindungen, z.B. zwei. Nuancen von Rot, zugleich und in derselben unteilbaren Einheit besitzen müssen: wie könnten wir des Unterschiedes sonst innewerden? Nun kann aus der Konstruktion der Welt, wie sie die mechanische Naturwissenschaft erschließt, diese Tatsache der Bewußtseinseinheit nicht abgeleitet werden. Dächte man sich selbst die Massenteilchen der Materie mit psychischem Leben ausgestattet, so könnte für das Ganze eines zusammengesetzten Körpers aus diesem Tatbestand ein einheitliches Bewußtsein nicht hervorgehen. Sonach ergibt sich, daß die mechanische Naturwissenschaft die Einheit der Seele als ein ihr gegenüber Selbständiges betrachten muß, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß ein hinter diesen für die Erscheinungswelt gebildeten Hilfsbegriffen bestehender Zusammenhang der Natur den Ursprung der Einheit der Seele in sich enthalte: das sind ganz transzendente Fragen.

Aber das Meta-Physische unseres Lebens als persönliche Erfahrung d.h. als moralisch-religiöse Wahrheit bleibt übrig. Die Metaphysik – hier dürfen wir einen langgesponnenen Faden zu Ende führen –, welche das Leben des Menschen in eine höhere Ordnung[384] zurückführte, hatte ihre Macht nicht, wie Kant in seiner abstrakten und ungeschichtlichen Denkweise annahm, kraft der Schlüsse einer theoretischen Vernunft besessen. Nie würde aus diesen die Idee der Seele oder der persönlichen Gottheit hervorgegangen sein. Vielmehr waren diese Ideen in der inneren Erfahrung begründet, mit ihr und der Besinnung über sie haben sie sich entwickelt, und gerade der Denknotwendigkeit zum Trotz, welche nur einen Gedankenzusammenhang kennt, sonach höchstens zu einem Panlogismus gelangen kann, haben sie sich erhalten. – Nun entziehen sich aber die Erfahrungen des Willens in der Person einer allgemeingültigen Darstellung, welche für jeden anderen Intellekt zwingend und verbindlich wäre. Dies ist eine Tatsache, welche die Geschichte mit tausend Zungen predigt. Sonach können sie auch nicht zu zwingenden metaphysischen Schlüssen verwandt werden. Während die psychologische Wissenschaft vergleichend Gemeinsamkeiten des Seelenlebens an den psychischen Einheiten feststellen kann, verbleibt doch die Inhaltlichkeit des menschlichen Willens in der Burgfreiheit der Person. Hierin hat keine Metaphysik etwas andern können, vielmehr hat jede mit dem Protest der hierin klaren religiösen Erfahrung zu kämpfen gehabt, von den ersten christlichen Mystikern ab, welche sich der mittelalterlichen Metaphysik gegenüberstellten und darum nicht schlechtere Christen waren, bis auf Tauler und Luther. Nicht durch logische Folgerichtigkeit gezwungen, nehmen wir einen höheren Zusammenhang an, in den unser Leben und Sterben verwebt ist; es wird sich uns demnächst zeigen, wohin diese logische Folgerichtigkeit führt, wenn sie auf einen solchen Zusammenhang ausgedehnt wird; vielmehr entspringt aus der Tiefe der Selbstbesinnung, die das Erleben der Hingabe, der freien Verneinung unserer Egoität vorfindet und so unsere Freiheit vom Naturzusammenhang erweist, das Bewußtsein, daß dieser Wille nicht bedingt sein kann durch die Naturordnung, deren Gesetzen sein Leben nicht entspricht, sondern nur durch etwas, was dieselbe hinter sich zurückläßt. Diese Erfahrungen aber sind so persönlich, so dem Willen eigen, daß der Atheist dies Metaphysische zu leben vermag, während die Gottesvorstellung in einem Überzeugten eine bloße wertlose Hülse sein kann. Der Ausdruck dieses Tatbestandes ist die Befreiung des religiösen Glaubens aus seiner metaphysischen Gebundenheit durch die Reformation. In ihr erlangte das religiöse Leben seine Selbständigkeit.

Und so bleibt neben dem Blick in den unermeßlichen Raum der Gestirne, welcher die Gedankenmäßigkeit des Kosmos zeigt, der in die Tiefe des eigenen Herzens. Wie weit hier die Analysis mit Sicherheit zu dringen vermöge, werden die folgenden Bücher zeigen. Jedoch wie dem sei, wo ein Mensch in seinem Willen den Zusammenhang von[385] Wahrnehmung, Lust, Antrieb und Genuß durchbricht, wo er nicht sich mehr will: da ist das Meta-Physische, welches sich in der dargelegten Geschichte der Metaphysik nur in unzähligen Bildern spiegelte. Denn die metaphysische Wissenschaft ist ein historisch begrenztes Phänomen, das meta-physische Bewußtsein der Person ist ewig.

416

S. 17 ff. 28 ff. 35 ff.

417

S. 28 ff.

418

Diesen Ursprung von Eth. III, prop. 6-9 zeigt deutlich die Begründung in prop. 4: nulla res nisi a causa externa potest destrui, ein Satz der nur von Einfachen gelten kann, sonach nicht ohne weiteres auf die mens übertragbar ist und nur durch Übertragung von dem Logischen auf das Metaphysische gemäß Spinozas falscher Grundvoraussetzung bewiesen ist.

419

Spinoza, Eth. III, prop. 16 und 27.

420

Hume, inquiry conc. human understanding, sect. 1.

421

Mit diesem Namen bezeichnen wir die als Naturrecht, natürliche Theologie, natürliche Religion usw. sich ankündigenden Theorien, deren gemeinsames Merkmal die Ableitung der gesellschaftlichen Erscheinungen aus dem Kausalzusammenhang im Menschen war, gleichviel ob der Mensch nach psychologischer Methode studiert oder biologisch aus dem Naturzusammenhang erklärt wurde.

422

Als Condorcet 1782 in die französische Akademie eintrat, erklärte er; »Le véritable intérêt d'une nation n'est jamais séparé de l'intérêt général du genre humain, la nature n'a pu vouloir fonder le bonheur d'un peuple sur le malheur de ses voisins, ni opposer l'une a l'autre deux vertus qu'elle inspire également; l'amour de la patrie et celui de l'humanité.« (Condorcet, Discours de réception à l'académie française 1782 Œuvres VII, 113.)

423

Para men gar emiôn pareilêphamen tinas doxas, hoi de tou genesthai toutous aitioi gegonasin. So Pseudo-Aristoteles, Metaph. II (α), 1 p. 993 b 18, vgl. das ganze Kapitel.

424

Bacon, novum organum I, 84.

Quelle:
Wilhelm Dilthey: Gesammelte Schriften. Band 1, Leipzig u.a. 1914 ff, S. 373-386.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Einleitung in die Geisteswissenschaften
Gesammelte Schriften, Bd.1, Einleitung in die Geisteswissenschaften (Wilhelm Dilthey. Gesammelte Schriften)
Wilhelm Dilthey Gesammelte Schriften, Bd.18: Die Wissenschaften vom Menschen, der Gesellschaft und der Geschichte: Vorarbeiten zur Einleitung in die Geisteswissenschaften
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