Neunte Vorlesung

[128] [Die zunächst zu berührenden Grundzüge jedes Zeitalters seyen von der Ausbildung des Staates in demselben Zeitalter abhängig, darum sey zuvörderst diese letztere; im gegenwärtigen Zeitalter anzugeben. Könne nur durch Geschichte geschehen; weshalb wir zuvörderst über unsre Ansicht der Geschichte überhaupt Rechenschaft abzulegen hätten. Ablegung dieser Rechenschaft.]


Ehrwürdige Versammlung!


Die wissenschaftliche Verfassung des dritten Zeitalters ist theils in ihr selber, theils durch ihre beiden angrenzenden Glieder in den vorigen Reden sattsam beschrieben worden. Die übrigen Grundzüge und charakteristischen Bestimmungen jedes Zeitalters beruhen auf der Beschaffenheit des gesellschaftlichen Zustandes, und ganz besonders des Staates; und werden dadurch bestimmt. Wir können daher unsere Schilderung nicht fortsetzen, ehe wir gesehen haben, auf welcher Stufe der Staat, – es versteht sich, in den Ländern der höchsten Cultur, – im dritten Zeitalter stehe; inwieweit der absolute Begriff des Staates in ihm ausgedrückt und erreicht sey, und inwieweit nicht.

In keinem der menschlichen Verhältnisse ist unser Geschlecht weniger frei und mehr gebunden, als in der Einrichtung des Staats. Diese ist grösstentheils bedingt durch den Zustand Aller: dem hellsten Kopfe und der unbeschränktesten Gewalt bindet dieser die Hände und setzt der Ausführung seiner Plane eine Grenze. Die Staatsverfassung eines bestimmten Zeitalters ist sonach das Resultat seiner früheren Schicksale; denn diese bestimmen seinen gegenwärtigen Zustand, welcher wiederum seine Staatsverfassung bestimmt: somit kann diese Verfassung in der Weise, wie wir hier die unseres Zeitalters zu verstehen streben, nicht verstanden werden, ausser durch die Geschichte desselben Zeitalters.

Hier aber tritt eine neue Schwierigkeit uns entgegen. Unser Zeitalter nämlich ist weit entfernt davon, über die Ansicht der Geschichte selbst unter sich einig zu seyn; und noch entfernter davon, mit derjenigen Ansicht einig zu seyn, aber sie auch nur zu kennen, welche wir, durch Vernunftwissenschaft geleitet, von der Geschichte nehmen. Es ist daher unumgänglich[128] nöthig, diese unsere Ansicht überhaupt erst aufzustellen und zu rechtfertigen, ehe wir sie, wie in der Folge geschehen soll, anwenden: – und diesem Zwecke wollen wir unsere heutige Rede widmen.

Es ist umsomehr von uns zu fordern, dass wir auf diese Erörterung uns einlassen, da ja die Geschichte ein Theil der Wissenschaft überhaupt, nemlich, neben der Physik, der zweite Theil der Empirie ist, – und wir im Vorhergehenden über das Wesen jeder dieser Wissenschaften uns bestimmt erklärt, der Geschichte aber immer nur im Vorbeigehen gedacht haben. In dieser Beziehung gehörte unsere heutige Rede noch zu demjenigen Theile des Ganzen, in welchem wir bisher eine Schilderung des wissenschaftlichen Wesens überhaupt gegeben haben, beschlösse diesen Theil und eröffnete uns den Uebergang zu einem neuen.

Keinesweges etwa um Ihr eigenes Urtheil im voraus zu fesseln, sondern um Sie recht kräftig zum eigenen Urtheilen aufzufordern, kündige ich an: dass ich lauter Satze vortragen werde, die meines Erachtens unmittelbar klar sind und in die Augen springen; und in Rücksicht welcher wohl Unkunde stattfinden kann, keinesweges aber, nachdem sie nur einmal aufgestellt worden, Streit.

Ich beginne meine Bestimmung des Wesens der Geschichte mit einem metaphysischen Satze, – dessen in der Vernunftwissenschaft streng zu führenden Beweis an diesem Orte die Popularität unseres Vortrages uns verbietet; welcher Satz jedoch auch dem natürlichen Wahrheitssinne sich empfiehlt, und ohne dessen Annahme wir überhaupt in dem gesammten Reiche des Wissens auf gar keinen festen Boden kommen, – mit dem Satze: was da nur wirklich nothwendig da ist, ist schlechthin nothwendig also da, wie es da ist; es könnte nicht auch nicht da seyn, noch könnte es auch anders da seyn, als es da ist. In dem wahrhaft Seyenden ist daher an kein Entstehen, an keine Veränderlichkeit und an keinen willkürlichen Grund zu gedenken. – Das Eine wahrhaft seyende und schlechthin durch sich selber daseyende ist das, was alle Zungen Gott nennen. Gottes Daseyn ist nun nicht etwa der[129] Grund, die Ursache, oder des etwas; des Wissens, so dass beides sich auch von einander trennen liesse, sondern es ist schlechthin das Wissen selber; sein Daseyn oder das Wissen ist durchaus Eins und ebendasselbe; im Wissen ist er da, schlechthin wie er in sich selber ist, als absolut auf sich ruhende Kraft; und – er ist da schlechthin, oder – das Wissen ist schlechthin da, ist ganz dasselbe gesagt. Auch dieser hier nur als Resultat vorgetragene Satz lässt sich in der höheren Speculation ganz anschaulich machen. – Nun ist ferner eine Welt nur im Wissen da, und das Wissen selber ist die Welt: die Welt ist daher mittelbar, und durch das Wissen eben vermittelt, das göttliche Daseyn selbst, so wie das Wissen dasselbe Daseyn unmittelbar ist. Wenn daher jemand sagt, dass die Welt auch nicht seyn könne, dass sie einmal nicht gewesen, dass sie zu einer anderen Zeit aus nichts geworden, dass sie durch einen willkürlichen Act der Gottheit, den dieselbe auch hätte unterlassen können, geworden: – so ist das ganz dasselbe, als ob er sagte: Gott könne auch nicht seyn, und er sey einmal nicht gewesen, und sey zu einer andern Zeit aus nichts geworden, und habe sich selber durch einen Act der Willkür, den er auch hätte unterlassen können, entschlossen, da zu seyn. Dieses Seyn nun, von dem wir soeben geredet, ist das absolut zeitlose Seyn: und was in diesem gesetzt ist, ist nur a priori, in der Welt des reinen Gedankens, zu erkennen, und ist unwandelbar und unveränderlich zu aller Zeit.

Das Wissen ist, wie gesagt, Daseyn, Aeusserung, vollkommenes Abbild der göttlichen Kraft. Es ist daher für sich selber: – das Wissen wird Selbstbewusstseyn; und es ist für sich selbst, in diesem Selbstbewusstseyn, eigene, auf sich selbst ruhende Kraft, Freiheit und Wirksamkeit, weil es ja Abbild der göttlichen Kraft ist; alles dieses als Wissen, also in alle Ewigkeit fort sich entwickelnd zu höherer innerer Klarheit des Wissens, an einem bestimmten Gegenstande des Wissens, von welchem es ausgeht. Dieser Gegenstand nun erscheint offenbar als ein bestimmtes Etwas das auch anders seyn könnte, weil er ist, und dennoch in seinem Urgrunde nicht begriffen[130] ist, sondern das Wissen in alle Ewigkeit an ihm zu begreifen und seine eigene innere Kraft zu entwickeln hat: und mit dieser fortgehenden Entwickelung tritt erst die Zeit ein. – Dieser Gegenstand tritt ein lediglich dadurch, dass das Wissen eben ist: also innerhalb seines schon vorausgesetzten Seyns; er ist daher Gegenstand der blossen Wahrnehmung, und nur empirisch zu erkennen. Es ist, sage ich, der Eine, in alle Ewigkeit sich gleichbleibende Gegenstand, da das Wissen alle Ewigkeit hindurch an ihm zu begreifen hat; in dieser stehenden objectiven Einheit heisst er Natur, und die regelmässig auf ihn gerichtete Empirie Physik. An ihm entwickelt sich das Wissen in einer fortfliessenden Zeitreihe; die auf die Erfüllung dieser Zeitreihe regelmässig gerichtete Empirie heisst Geschichte. Ihr Gegenstand ist die zu aller Zeit unbegriffene Entwickelung des Wissens am Unbegriffenen.

Also: das zeitlose Seyn und Daseyn ist auf keine Weise zufällig; und es lässt sich weder durch den Philosophen, noch durch den Historiker eine Theorie seines Ursprunges geben: das factische Daseyn in der Zeit erscheint als anders seynkönnend, und darum zufällig; aber dieser Schein entspringt aus der Unbegriffenheit: und der Philosoph kann zwar wohl im Allgemeinen sagen, dass das Eine Unbegriffene, sowie das unendliche Begreifen an demselben, so ist, wie es ist, eben, weil es in die Unendlichkeit fortbegriffen werden soll; er kann es aber keinesweges aus diesem unendlichen Begreifen genetisch ableiten und bestimmen, weil er sodann die Unendlichkeit erfasst haben müsste, was durchaus unmöglich ist. Hier sonach ist seine Grenze, und er wird, falls er in diesem Gebiete etwas zu wissen begehrt, an die Empirie gewiesen. Ebensowenig kann der Historiker jenes Unbegriffene, als den Uranfang der Zeit, in seiner Genesis angeben. Sein Geschäft ist: die factischen Fortbestimmungen des empirischen Daseyns aufzustellen. Das empirische Daseyn selber und alle Bedingungen davon setzt er daher voraus. Welches nun diese Bedingungen des empirischen Daseyns seyen, – was daher für die blosse Möglichkeit einer Geschichte überhaupt vorausgesetzt werde und vor allen Dingen seyn müsse, ehe die Geschichte auch nur ihren Anfang finden[131] könne, – ist Sache des Philosophen, welcher dem Historiker erst seinen Grund und Boden sichern muss. – Um darüber ganz populär zu reden: – ist der Mensch einmal geschaffen worden, so war er, wenigstens mit seinem Bewusstseyn, nicht dabei, und hat nicht beobachten können, wie er aus dem Nichtseyn ins Daseyn überging, noch es als Factum der Nachwelt überliefern. – Nun, sagen sie wohl darauf, der Schöpfer hat es ihm offenbart. Ich antworte: dann hätte der Schöpfer dasjenige, worauf die Existenz des Menschen für sich selber beruht, das Unbegriffene, aufgehoben; den Menschen daher unmittelbar, nachdem er ihn geschaffen hatte, wieder vernichtet; und, da das Daseyn der Welt und des Menschen vom göttlichen Daseyn selbst unabtrennlich ist, – er hätte sich selbst vernichtet; welches völlig gegen die Vernunft streitet.

Ueber den Ursprung der Welt und des Menschengeschlechtes also hat weder der Philosoph, noch der Historiker etwas zu sagen: denn es giebt überhaupt keinen Ursprung, sondern nur das Eine zeitlose und nothwendige Seyn. Ueber die Bedingungen des factischen Daseyns aber, als eben hinausliegend über alles factische Daseyn und alle Empirie, hat der Philosoph Rechenschaft zu geben: trifft aber etwa der Historiker in seinen Quellen auf dergleichen Rechenschaftsablegungen, so wisse er, dass dies seinem Inhalte nach nicht Geschichte ist, sondern Philosophem: – etwa in der alten einfachen Form der Erzählung, in welcher Form man es Mythe nennt: – er überlasse hierüber der Vernunft, die in Sachen der Philosophie alleinige Richterin ist, ihr Richteramt, und imponire uns nicht durch das Achtung gebietende Wort: Factum. Factum, – oft höchst fruchtbares und unterrichtendes Factum – ist hierbei nur das, dass es eine solche Mythe gegeben.

Nach dieser Grenzberichtigung gehe ich zuvörderst an das Geschäft, die Bedingungen des empirischen Daseyns, als das, was zur Möglichkeit aller Geschichte vorausgesetzt wird, im allgemeinen zu bestimmen. – Das Wissen spaltet sich im Selbstbewusstseyn nothwendig in ein Bewusstseyn mannigfaltiger Individuen und Personen; eine Spaltung, die in der höheren Philosophie streng abgeleitet wird. So gewiss daher Wissen ist –[132] und dieses ist, so gewiss Gott ist; denn es ist selber sein Daseyn, – so gewiss ist eine Menschheit, und zwar als ein Menschengeschlecht von Mehreren; und, da die Bedingung des gesellschaftlichen Zusammenlebens des Menschen die Sprache ist, mit einer Sprache versehen. Keine Geschichte unternehme da. her, die Entstehung des Menschengeschlechtes überhaupt, oder seines gesellschaftlichen Lebens, oder der Sprache, erklären zu wollen. – Ferner, zu den inneren Bestimmungen der Menschheit gehört es, dass sie in diesem ihrem ersten Erdenleben mit Freiheit zum Ausdrucke der Vernunft sich erbaue. Aber zuvörderst: aus nichts wird nichts, und die Vernunftlosigkeit kann nie zur Vernunft kommen; wenigstens in Einem Puncte seines Daseyns daher muss das Menschengeschlecht in seiner allerältesten Gestalt rein vernünftig gewesen seyn, ohne alle Anstrengung oder Freiheit. Wenigstens in Einem Puncte seines Daseyns, sage ich; denn der eigentliche Zweck seines Daseyns ist doch nicht das Vernünftigseyn, sondern das Vernünftigwerden durch Freiheit, und das erstere ist nur das Mittel und die unerlassliche Bedingung des letzteren; wir sind daher zu keinem weitergehenden Schlusse berechtigt, als zu dem, dass der Zustand der absoluten Vernünftigkeit nur irgendwo vorhanden gewesen seyn müsse. Wir werden von diesem Schlusse ausgetrieben zur Hinnahme eines ursprünglichen Normalvolkes, das durch sein blosses Daseyn, ohne alle Wissenschaft oder Kunst, sich im Zustande der vollkommenen Vernunftcultur befunden habe. Nichts aber verhindert zugleich anzunehmen, dass zu derselben Zeit über die ganze Erde zerstreut scheue und rohe erdgeborene Wilde, ohne alle Bildung, ausser der dürftigen, für die Möglichkeit der Erhaltung ihrer sinnlichen Existenz, gelebt haben; denn der Zweck des menschlichen Daseyns ist nur: das sich Bilden zur Vernunft, und dieses kann an diesen erdgeborenen Wilden gar füglich von jenem Normalvolke aus vollbracht werden.

Diesem zufolge wolle keine Geschichte weder die Entstehung der Cultur überhaupt, noch die Bevölkerung der verschiedenen Erdstriche erklären! – An den mühsamen Hypothesen, welche besonders über den letzteren Punct in allen Reisebeschreibungen aufgehäuft sind, ist unseres Erachtens Mühe und[133] Arbeit verloren. Vor nichts aber hüte – sowohl die Geschichte, als eine gewisse Halbphilosophie – sich mehr, als vor der völlig unvernünftigen und allemal vergeblichen Mühe, die Unvernunft durch allmählige Verringerung ihres Grades zur Vernunft hinaufzusteigern; und, wenn man ihnen nur die hinlängliche Reihe von Jahrtausenden giebt, von einem Orang-Outang zuletzt einen Leibnitz oder Kant abstammen zu lassen!

Die Geschichtserzählung hängt sich nur an das Neue, worüber sich einmal einer gewundert; an das gegen vorhergehendes und nachfolgendes, Abstechende. Darum gab es im Normalvolke, und es giebt von ihm keine Geschichtserzählung. Unter der Leitung ihres Instinctes floss ihnen ein Tag ab wie der andere, und Ein individuelles Leben wie jedes andere. Alles wuchs von selber in Ordnung und Sitte hinein; und es konnte da nicht einmal eine Wissenschaft geben oder eine Kunst, – ausser der Religion, die allein ihre Tage verschönte und dem Einförmigen eine Beziehung gab auf das Ewige. Ebensowenig konnte es eine Geschichtserzählung gellen unter den erdgeborenen Wilden; denn auch ihnen verfloss ein Tag wie der andere; nur dadurch unterschieden, dass sie an diesem Nahrung in Fülle fanden, an dem anderen leer ausgingen, niederfallend am ersten vor Uebersättigung, wie am zweiten vor Entkräftung, um wiederum zum Kreislaufe, der zu nichts führte, zu erwachen.

Blieben die Sachen in dieser Verfassung, und die absolute, sich selbst nicht für Cultur, sondern für Natur haltende Cultur, sowie die absolute Uncultur voneinander geschieden: so konnte es theils zu keiner Geschichte kommen. theils, was mehr ist, wurde der Zweck des Daseyns des Menschengeschlechtes nicht erreicht. Das Normalvolk musste daher durch irgend ein Ereigniss aus seinem Wohnplatze vertrieben und derselbe ihm verschlossen werden; und es musste zerstreut werden über die Sitze der Uncultur. Nun erst konnte beginnen der Process der freien Entwickelung des Menschengeschlechtes und die, das Unerwartete und neue aufzeichnende Geschichte, die jenen Process begleitet: denn erst jetzt wurden die zerstreuten Abkömmlinge des Normalvolkes bewundernd inne, dass nicht alles so seyn müsse, wie bei ihnen, sondern dass es ganz anders seyn könne,[134] weil es eben anders sich fand; und die Erdgeborenen, nachdem sie zur Besonnenheit gekommen waren, bekamen noch viel mehr Wunderbares zum Aufzeichnen. Erst in diesem Conflicte der Cultur und der Rohheit entwickelten sich – ausser der Religion, die so alt ist als die Welt, und von dem Daseyn der Welt unabtrennlich, – die Keime aller Ideen und aller Wissenschaften, als der Kräfte und Mittel um die Rohheit zu Cultur zu führen.

Alles soeben aufgezählte wird durch blosse Existenz einer Geschichte vorausgesetzt; weit entfernt, dass diese über ihre eigene Geburtsstunde sich noch eine Stimme anmaassen dürfte. Schlüsse aus dem factischen Zustande, bei welchem sie anhebt, auf den vorhergegangenen; besonders Schlüsse aus den factisch sich vorfindenden, und insofern selbst zu einem Factum werdenden Mythen, werden, besonders wenn sie der Logik gemäss sind, mit allem Danke aufgenommen werden: nur wisse man, dass es Schlüsse sind keinesweges aber Geschichte, und scheuche uns, falls wir etwa die Schlussform näher untersuchen, nicht abermals mit dem Schreckworte: Factum, zurück. Dies sey die erste beiläufige Bemerkung hierbei, und die zweite folgende: Jedem, der eine Uebersicht hat über das Ganze der Geschichte, – welche überhaupt seltener ist, als die Kenntniss einzelner Curiosen, – und der besonders das Allgemeine und immer sich Gleichbleibende in ihr erfasst hat, dürfte hier ein Licht aufgehen über die wichtigsten Probleme in der Geschichte, z.B.: wie die an Farbe und Körperbau so verschiedenen Racen des Menschengeschlechtes möglich seyen; warum zu aller Zeit, bis auf den heutigen Tag, die Cultur immer nur durch fremde Ankömmlinge verbreitet worden, welche mehr oder minder wilde Urbewohner der Länder vorfinden; woher die Ungleichheit unter den Menschen entstanden, welche wir allenthalben, wo irgend eine Geschichte beginnt, antreffen u. dergl. mehr.

Alles aufgestellte, sage ich, musste seyn, wenn ein Menschengeschlecht seyn sollte; das letztere aber musste schlechthin seyn, mithin müsste auch jenes seyn: – so weit reicht die Philosophie. Nun aber ist dieses alles nicht nur überhaupt, sondern es ist auf eine weiter bestimmte Weise: z.B. – was die oben aufgestellten Sätze betrifft, – das Normalvolk war[135] nicht nur überhaupt da, sondern es war auf einem gewissen Platze der Erde da, und auf keinem anderen, auf welchem letzteren es, wie die Sache uns erscheint, doch auch hätte seyn können; es hatte eine Sprache, welche freilich durch die Grundregeln aller Sprache bestimmt war, doch aber noch überdies einen Bestandtheil hatte, der uns als anders seyn könnend und darum als willkürlich erscheint. Hier ist die Philosophie zu Ende, weil das Begreifliche zu Ende ist und das im gegenwärtigen Leben Unbegreifliche anhebt; hier sonach tritt Empirie ein, die an dieser Stelle Geschichte heisst; die, nur im allgemeinen ihrem Wesen nach abgeleiteten, näheren Bestimmungen wilden sich in dieser ihrer besonderen Beschaffenheit nun als Facta ohne alle genetische Erklärung aufstellen lassen, wenn sie nicht noch überdies aus anderweitigen Gründen der Geschichte nothwendig verborgen wären.

Soviel aber geht aus dem Gesagten hervor: die Geschichte ist blosse Empirie; nur Facta hat sie zu liefern, und alle ihre Beweise können nur factisch geführt werden. Ueber das zu erweisende Factum etwa zu einer Urgeschichte aufzusteigen, oder darüber zu argumentiren, wie etwas hätte seyn können, und nun anzunehmen, es sey wirklich also gewesen, – ist eine Verirrung ausserhalb der Grenzen der Historie; und giebt gerade eine solche Geschichte a priori, wie die in der vorigen Rede erwähnte Naturphilosophie eine Physik a priori zu finden sich bestrebt.

Der factische Beweis geht einher nach folgender Form: zuvörderst, es ist ein mit unseren Augen zu sehendes, mit unseren Ohren zuhörendes, mit unseren Händen zu betastendes Factum bis auf unsere Tage herabgekommen. Dieses ist schlechthin nur unter Voraussetzung eines anderen früheren Factums, welches für uns nicht mehr wahrnehmbar ist, zu verstehen. Mithin ist das frühere Factum einst auch wahrgenommen worden. Diese Regel, dass man nur soviel, als zum Verstehen des noch vorhandenen Factums absolut erforderlich ist, als früheres Factum erwiesen zu haben glaube, ist streng zu nehmen; nur dem Verstande, keinesweges aber der Phantasie, ist in dem historischen Beweise Einfluss zu verstatten. Was sollte uns denn[136] nöthigen, das frühere Factum weiter zu bestimmen und auszuführen, als es die Erklärbarkeit der Gegenwart durch dasselbe schlechthin erfordert? In jeder Wissenschaft, und ganz besonders in der Geschichte, ist es weit mehr werth, genau zu wissen, was man nicht wisse, als mit Muthmaassungen und Erdichtungen die Lücken auszufüllen. Z.B. Ich lese eine Schrift, die als von Cicero herrührend sich ankündiget, und bisher auch allgemein dafür anerkannt worden: dies ist das Factum der Gegenwart. Das aus ihm auszumittelnde frühere Factum ist: ob Cicero, dieser aus der übrigen Geschichte bekannte und genau bestimmte Cicero, sie wirklich geschrieben habe. Ich gehe die, durch die ganze zwischen mir und Cicero liegende Zeit herablaufende Reihe von Zeugen durch; aber ich weiss, dass hierin Irrthum und Täuschung möglich ist, und dieser äussere Beweis der Authentie allein nicht entscheide. Ich wende mich daher zu den inneren Kennzeichen: ist es die Sprache, die individuelle Denkart eines Mannes, der zu jener Zeit, in diesem Range, mit diesen Begebenheiten lebte? Gesetzt, ich finde: ja, so ist der Beweis geführt; es lässt sich gar nicht denken, dass diese Schrift, also wie sie existirt, existiren könne, wenn nicht Cicero sie geschrieben; gerade er ist der einzige Mann, der sie also schreiben konnte; darum hat er sie geschrieben.

Ein anderer Fall. Ich lese die ersten Capitel des sogenannten ersten Buches Mosis und, wie vorausgesetzt wird, verstehe sie wirklich. Ob Moses es sey, der sie verfasst, und – da dies aus inneren Gründen wohl unmöglich seyn dürfte, – der sie nur aus mündlicher Tradition aufgeschrieben und in seine Sammlung gebracht; oder ob erst Esra es sey, oder gar ein noch späterer, verschlägt mir hier nichts; sogar, es verschlägt mir für diesen Fall nichts, ob je ein Moses oder ein Esra in der Welt gewesen; es verschlägt mir nichts zu wissen, wie der Aufsatz aufbehalten worden; zum Glück ist er es, – und das bleibt die Hauptsache. Ich ersehe aus dem Inhalte, dass es eine Mythe ist über das Normalvolk im Gegensatze eines anderen, aus einem Erdkloss gemachten Volkes, und über die Religion des Normalvolkes, und über die Zerstreuung desselben, und über die Entstehung des Jehovahdienstes; – unter welches Jehovah Volk einst[137] die Urreligion des Normalvolkes wieder hervortreten, und von ihm aus über alle Welt sich verbreiten sollte. – Ich schliesse aus diesem Inhalte der Mythe, dass sie älter seyn müsse, als alle Geschichte, weil vom Anbeginn der Geschichte bis auf Jesus keiner mehr fähig war sie auch nur zu verstehen, geschweige denn sie zu erfinden; auch darum, weil ich dieselbe Mythe als den mythischen Anfang der Geschichte aller Völker, – nur fabelhafter und sinnlicher entartet! – bei allen wiederfinde. Das Daseyn dieser Mythe vor aller anderen Geschichte vorher ist das erste Factum der Geschichte und ihr eigentlicher Anfang, der ebendarum sich nicht selber aus einem früheren Factum erklären kann: der Inhalt derselben ist nicht Geschichte, sondern Philosophem; welches keinen weiter bindet, als inwiefern es durch sein eigenes Philosophiren bestätigt wird.

Das Normalvolk musste, sagten wir früher, wenn der eigentliche Zweck des Daseyns eines Menschengeschlechtes erreicht werden sollte, zerstreut werden über die Sitze der Rohheit und Uncultur; und erst nun gab es etwas neues und merkwürdiges, das das Andenken der Menschen reizte, es aufzubehalten; – erst jetzt konnte beginnen die eigentliche Geschichte, die nichts weiter thun kann, als durch blosse Empirie factisch auffassen die allmählige Cultivirung des nunmehr durch Mischung der ursprünglichen Cultur und der ursprünglichen Uncultur entstandenen, eigentlichen Menschengeschlechtes der Geschichte. Hier gilt nun zuvörderst für die Ausmittelung der blossen Facten die historische Kunst, deren Hauptregel wir oben hingestellt haben: den factischen Zustand der Gegenwart, besonders inwiefern er auf frühere Facta leiten dürfte, rein und vollständig aufzufassen, und scharf und bestimmt zu denken, unter Bedingung welcher früheren Facten allein er sich verstehen lasse. Besonders wird hierbei nöthig seyn, dem Wahnbegriffe von Wahrscheinlichkeit, der, in einer schwachen Philosophie entsprungen, von ihr über alle Wissenschaften sich verbreitet und besonders in der Historie eine stehende Herberge genommen hat, völlig den Abschied zu geben. Das Wahrscheinliche ist ebendarum, weil es nur wahrscheinlich ist nicht wahr: und warum sollen wir, soweit irgend Wissenschaft reicht, dem nicht wahren einen Platz[138] verstatten? Scharf angesehen ist das Wahrscheinliche ein solches, das wahr seyn würde, wenn noch diese und diese, dermalen uns ab gehende Gründe, Zeugnisse? Facta an das Licht gefördert werden könnten. Haben wir eine Aussicht, wie diese ermangelnden Gründe etwa durch Auffindung verlorener Documente und durch Ausgrabung verscharrter Bücher herbeigeliefert werden könnten; so mögen wir jene Wahrscheinlichkeiten wohl, damit ihr Gedanke nicht verlorengehe, aufzeichnen, aber ausdrücklich notirt mit dem Zeichen: blosse Wahrscheinlichkeit; und versehen mit der Notiz, was erforderlich sey um sie wahr zu machen: keinesweges mögen wir die Kluft zwischen ihr und der Wahrheit durch unseren rüstigen Glauben und durch unseren Wunsch, dass irgend eine Hypothese bewiesen sey, die wir als Historiker a apriori aufzustellen beliebten, ausfüllen.

Die Geschichte dieser allmähligen Cultivirung des Menschengschlechtes als eigentliches Geschichte hat wiederum zwei, innigst verflossene Bestandtheile: einen a apriorischen, und einen a posteriori. Der a priori ist der in der ersten Rede in seinen allgemeinsten Grundzügen aufgestellte Weltplan, hindurchführend die Menschheit durch die damals charakterisirten fünf Epochen. Ohne alle historische Belehrung kann der Denker wissen, dass diese Epochen, die sie charakterisirt sind, einander folgen müssen; wie er denn wirklich auch diejenigen, die bis jetzt noch nicht factisch in die Historie eingetreten sind, im allgemeinen zu charakterisiren verstellt. Nun tritt diese Entwickelung des Menschengeschlechtes nicht überhaupt ein, wie der Philosoph in einem einzigen Ueberblicke es schildert; sondern sie tritt allmählig, gestört durch ihr fremde Kräfte, zu gewissen Zeiten, an gewissen Orten. unter gewissen besonderen Umständen ein. Alle diese besonderen Umgebungen gehen aus dem Begriffe jenes Weltplanes keinesweges hervor: sie sind das in ihm Unbegriffene, und, da er der einzige Begriff dafür ist das überhaupt Unbegriffene; und hier tritt ein die reine Empirie der Geschichte, ihr a posteriori: die eigentliche Geschichte in ihrer Form.

Der Philosoph, der als Philosoph sich mit der Geschichte befasst, geht jenem a priori fortlaufenden Faden des Weltplanes[139] nach, der ihm klar ist ohne alle Geschichte; und sein Gebrauch der Geschichte ist keinesweges, um durch sie etwas zu erweisen, da seine Sätze schon früher und unabhängig von aller Geschichte erwiesen sind: sondern dieser sein Gebrauch der Geschichte ist nur erläuternd, und in der Geschichte darlegend im lebendigen Leben, was auch ohne die Geschichte sich versteht. Er sucht daher den ganzen Strom der Zeit hindurch nur dasjenige auf, und beruft sich darauf, wo die Menschheit wirklich ihrem Zwecke entgegen sich fördert, liegen lassend und verschmähend alles andere; und indem er ja nicht erst historisch zu beweisen gedenkt, dass die Menschheit diesen Weg machen müsse, sondern es schon philosophisch erwiesen hat, und nur zur Erläuterung beifügt, bei welcher Gelegenheit sich dies auch in der Geschichte zeige. Ganz anders verfährt freilich, und soll verfahren der Sammler der blossen Facten, – dessen Geschäft uns, um dieses Gegensatzes gegen die Philosophie willen, keinesweges geringfügig, sondern, wenn es nur recht getrieben wird, höchst ehrwürdig ist. Dieser hat durchaus keinen Anhalt, keinen Leitfaden und keinen festen Punct, als die äussere Folge der Jahre und Jahrhunderte, ohne alle Rücksicht auf ihren Inhalt; und alles, was in einer dieser Zeitepochen historisch auszumitteln ist, muss er angeben. Er ist Annalist. Entgeht ihm irgend etwas dieser Art, so hat er gegen die Regeln seiner Kunst gefehlt, und muss sich den Vorwurf der Unwissenheit oder der Flüchtigkeit gefallen lassen. Nun liegen in jeder von diesen – lediglich durch ihre Aufeinanderfolge, keinesweges aber durch ihren inneren Geist bestimmten – Epochen, wie ihm nur der Philosoph, oder er sich selber, falls er einer ist, sagen kann, die mannigfaltigsten Stoffe neben- und durcheinander: Ueberbleibsel der ursprünglichen Rohheit, Ueberbleibsel der ursprünglichen, noch nicht zur Mittheilbarkeit verflossenen Cultur, Ueberbleibsel oder Vorahnungen aller vier Stufen der Cultivirung, endlich die wirklich fortschreitende und sich bewegende Cultivirung selber. Der blosse empirische Historiker hat alle diese Bestandtheile, so wie sie da liegen, treu aufzufassen und nebeneinanderzustellen; dem Philosophen, der sich der Geschichte zu derjenigen Absicht, die wir hier haben, bedient, gehört nur[140] der letzte Bestandtheil an, die Cultivirung in ihrer lebendigen Fortbewegung, und alles übrige lässt er fallen: der empirische Historiker, der ihn nach den Regeln seiner eigenen Kunst beurtheilte und schlösse: er wisse nicht, was er eben nicht sagt, könnte sich gleichwohl irren; denn ganz besonders dem Philosophen ist es anzumuthen, dass er nicht bei jeder Gelegenheit alles ausschütte, was er weiss, sondern nur dasjenige sage, was zur Sache dient. – Um das wahre Verhältniss entschieden auszusprechen, – der Philosoph bedient sich der Geschichte allerdings nur, inwiefern sie zu seinem Zwecke dient, und ignorirt alles andere, was dazu nicht dient; und ich künftige freimuthig an, dass ich ihrer in den folgenden Untersuchungen mich also bedienen werde. Dieses Verfahren, welches in der blossen empirischen Geschichtsforschung durchaus tadelhaft seyn und das Wesen dieser Wissenschaft vernichten würde, ist es nicht an dem Philosophen; – wenn und inwiefern er den Zweck, dem er die Geschichte unterwirft, unabhängig von der Geschichte schon vorher erwiesen hat. Tadel würde er nur dann verdienen, wenn er das sagte, was niemals gewesen; aber er stützt sich selbst auf die Resultate der historischen Forschung; er gebraucht von ihr nur das allerallgemeinste, und es wäre ein bedeutendes Unglück für jene Forschung selbst, wenn auch sogar dies noch nicht ins reine gebracht wäre; aber er verdient nie Tadel, wenn er verschweigt, was freilich auch gewesen ist. Er bestrebt sich, den inneren Sinn und die Bedeutung der Weltbegebenheiten zu verstehen, und erinnert in Absicht ihrer nur, dass sie waren; das Wie ihres Seyns, das ohne Zweifel noch mancherlei anderes Seyn bei sich führt, überlässt er dem empirischen Historiker: dass er aber, vielleicht bei beschränkterer Kenntniss der Umstände, ein Factum in seinem Zusammenhange mit dem ganzen Weltplane vielleicht weit besser verstehe und deute, als derjenige, der eine viel weiter ausgebreitete Kenntniss der besonderen Umstände hat, wäre ihm, falls es sich nur wirklich also verhält, keinesweges zu verkümmern; denn dazu eben ist er Philosoph. – Um alles zusammenzufassen: die Nothwendigkeit ist es, welche uns leitet und unser Geschlecht; keinesweges aber eine blinde, sondern die sich selber vollkommen[141] klare und durchsichtige innere Nothwendigkeit des göttlichen Seyns: und erst nachdem man unter diese sanfte Leitung gekommen, ist man wahrhaft frei geworden und ist zum Seyn hindurchgedrungen; denn ausser ihr ist nichts, denn Wahn und Täuschung. Nichts ist, wie es ist, deswegen, weil Gott willkürlich es eben so will, sondern weil er sich anders, als also, nicht äussern kann. Dies zu erkennen, sich demüthig darein zu bescheiden, und in dem Bewusstseyn dieser unserer Identität mit der göttlichen Kraft selig zu seyn, ist Sache aller Menschen: das allgemeine, absolute und ewig sich gleichbleibende in dieser Führung des Menschengeschlechtes im klaren Begriffe aufzufassen, ist die Sache des Philosophen: die stets veränderliche und wandelbare Sphäre, über welche jener feste Gang fortgeht, factisch aufzustellen, ist Sache des Historikers, an dessen Entdeckungen der erste nur beiläufig erinnert.

Es versteht sich von selber, dass der Gebrauch, den wir hier von der Geschichte theils schon gemacht haben, theils noch zu machen gedenken, nicht anders seyn kann und nicht anders anzusehen ist, als so, wie wir heute den philosophischen Gebrauch derselben klar und bestimmt, wie ich hoffe, beschrieben haben. Insbesondere haben wir es zufolge unserer heutigen Ankündigung zunächst damit zu thun, dass wir darlegen: wie der vernunftgemässe Begriff des Staates unter den Menschen allmählig realisirt worden, und auf welcher Stufe der Entwickelung des absoluten Staates unser Zeitalter stehe. Um uns jedoch recht sorgfältig auf den Boden unserer Wissenschaft zu beschränken, und von unserer Seite den alten Streit zwischen Philosophie und Geschichte ja nicht anzuregen, werden wir selbst das, was wir in dieser Art aufstellen, nicht für erwiesene historische Data geben, sondern für Hypothesen und bestimmte Fragen für die Geschichte, auf welche nun der Historiker in das Gebiet der Thatsachen inquirire und zusehe, ob die Hypothese durch die letzteren bestätigt werde. Ist nun unsere Ansicht auch nur bloss neu und interessant, so kann sie zu Untersuchungen veranlassen, bei denen, falls auch nicht gerade das gehoffte, dennoch ein neues und interessantes herauskommt, und wir unsere Mühe[142] nicht gänzlich verloren haben. Auf diesen bescheidenen Wunsch uns beschränkend, wird uns hoffentlich auch des Historikers Zufriedenheit nicht entgehen.

Quelle:
Johann Gottlieb Fichtes sämmtliche Werke. Band 7, Berlin 1845/1846, S. 128-143.
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Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters
Philosophische Bibliothek Band 247: Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters

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