Siebente Rede

Anuruddho

[939] Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthi, im Siegerwalde, im Garten Anāthapiṇḍikos.

Da nun wandte sich Pañcakaṉgo der Baumeister an einen seiner Leute:

»Komm', lieber Mann, und begib dich zum ehrwürdigen Anuruddho hin und bringe dem ehrwürdigen Anuruddho zu Füßen meinen Gruß dar: ›Pañcakaṉgo‹, sage, ›o Herr, der Baumeister, bringt dem ehrwürdigen Anuruddho zu Füßen Gruß dar‹; und füge hinzu: ›möge, o Herr‹, läßt er sagen, ›der ehrwürdige Anuruddho Pañcakaṉgo dem Baumeister die Bitte gewähren, morgen selbviert bei ihm zu speisen. Und möchte sich doch, o Herr, der ehrwürdige Anuruddho etwas früher schon einfinden: Pañcakaṉgo, o Herr, der Baumeister hat viel zu tun, viel auszuführen, im Auftrage des Königs.‹«

»Wohl, o Herr!« entgegnete da gehorsam jener Mann Pañcakaṉgo dem Baumeister. Und er begab sich dorthin wo der ehrwürdige Anuruddho weilte, bot ehrerbietigen Gruß dar und setzte sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprach er dann also zum ehr würdigen Anuruddho:

»Pañcakaṉgo, o Herr, der Baumeister, bringt dem ehrwürdigen Anuruddho zu Füßen Gruß dar; und er läßt sagen: möge, o Herr, der ehrwürdige Anuruddho Pañcakaṉgo dem Baumeister die Bitte gewähren, morgen selbviert bei ihm zu speisen. Und möchte sich doch, o Herr, der ehrwürdige Anuruddho etwas früher schon einfinden: Pañcakaṉgo, o Herr, der Baumeister, hat viel zu tun, viel auszuführen, im Auftrage des Königs.«

Schweigend gewährte der ehrwürdige Anuruddho die Bitte453.

Und der ehrwürdige Anuruddho begab sich am nächsten Morgen, zeitig gerüstet, mit Mantel und Schale versehn, nach dem Hause Pañcakaṉgo des Baumeisters. Dort angelangt nahm der ehrwürdige Anuruddho auf dem dargebotenen Sitze Platz. Und Pañcakaṉgo der Baumeister bediente und versorgte eigenhändig den ehrwürdigen Anuruddho mit ausgewählter fester und flüssiger Speise.

Nachdem nun der ehrwürdige Anuruddho gespeist und das Mahl beendet hatte, nahm Pañcakaṉgo der Baumeister einen von den niederen Stühlen zur Hand und setzte sich zur Seite hin. Zur Seite sitzend sprach nun Pañcakaṉgo der Baumeister zum ehrwürdigen Anuruddho also:

[940] »Da haben mich, o Herr, erfahrene Mönche besucht und haben mir gesagt: ›Unbeschränkte Gemüterlösung, Hausvater, übe du‹; einige ihrer haben wieder gesagt: ›Großartige Gemüterlösung, Hausvater, übe du.‹ Was nun, o Herr, unbeschränkte Gemüterlösung ist, und dann wieder großartige Gemüterlösung: sind das voneinander verschiedene Begriffe, die auch eine verschiedene Bezeichnung haben, oder sind sie einander gleich und ist nur die Bezeichnung verschieden?«

»Wohlan denn, Hausvater, sage nur, was du hierüber denkst: so wirst du alsbald Gewißheit erlangen.«

»Mir will scheinen, o Herr, als ob die unbeschränkte Gemüterlösung und wiederum die großartige Gemüterlösung Begriffe seien, die einander gleich sind, und daß nur die Bezeichnung eine verschiedene ist.«

»Die unbeschränkte Gemüterlösung, Hausvater, und die großartige Gemüterlösung: das sind Begriffe, die voneinander verschieden sind und auch verschiedene Bezeichnung haben. Daher aber muß man es, Hausvater, je nach dem Umstand beurteilen, warum eben diese Begriffe verschieden sind und verschiedene Bezeichnung haben. Was ist also, Hausvater, unbeschränkte Gemüterlösung? Da strahlt, Hausvater, ein Mönch liebevollen Gemütes weilend nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem sich wiedererkennend durchstrahlt er die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem. Erbarmenden Gemütes – freudevollen Gemütes – unbewegten Gemütes weilend strahlt er nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem sich wiedererkennend durchstrahlt er die ganze Welt mit erbarmendem Gemüte, mit freudevollem Gemüte, mit unbewegtem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem. Das heißt man, Hausvater, unbeschränkte Gemüterlösung454.

Was ist aber, Hausvater, großartige Gemüterlösung? Da hat ein Mönch, Hausvater, einen einzelnen mächtigen Baum als ›großartig‹ aufgefaßt und beruhigt sich dabei. Das heißt man, Hausvater, großartige Gemüterlösung. Da hat ferner, Hausvater, ein Mönch etwa noch zwei bis drei mächtige Bäume als ›großartig‹ aufgefaßt und beruhigt sich dabei. Das heißt man, Hausvater, großartige Gemüterlösung. Da hat ein Mönch, Hausvater, ein einzelnes Wiesenfeld als ›großartig‹ aufgefaßt und beruhigt sich dabei. Das heißt man, Hausvater, großartige Gemüterlösung. Da hat ferner, Hausvater, ein Mönch etwa noch zwei bis drei Wiesenfelder als ›großartig‹ aufgefaßt und beruhigt sich dabei. Das heißt man, Hausvater, großartige Gemüterlösung. Da hat ein Mönch, Hausvater, ein einzelnes Königreich als ›großartig‹ aufgefaßt und beruhigt [941] sich dabei. Das heißt man, Hausvater, großartige Gemüterlösung. Da hat ferner, Hausvater, ein Mönch etwa noch zwei bis drei Königreiche als ›großartig‹ aufgefaßt und beruhigt sich dabei. Das heißt man, Hausvater, großartige Gemüterlösung. Da hat ferner, Hausvater, ein Mönch etwa noch die vom Ozean umschlossene Erde als ›großartig‹ aufgefaßt und beruhigt sich dabei455. Das heißt man, Hausvater, großartige Gemüterlösung. – Auf solche Weise muß man es, Hausvater, je nach dem Umstand beurteilen, wie eben diese Begriffe verschieden sind und verschiedene Bezeichnung haben.


Vier Arten gibt es da, Hausvater, wie man zu wesen wiederkehrt: und welche vier? Da hat einer, Hausvater, einen bestimmten Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei; der mag, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von einem bestimmten Glanze wiederkehren. Da hat ferner, Hausvater, einer unermeßlichen Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei; der mag, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von unermeßlichem Glanze wiederkehren. Da hat einer, Hausvater, unlauteren Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei; der mag, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von unlauterem Glanze wiederkehren. Da hat ferner, Hausvater, einer vollkommen reinen Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei; der mag, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von vollkommen reinem Glanze wiederkehren. Das sind, Hausvater, vier Arten, wie man zu wesen wiederkehrt.

Es gibt, Hausvater, eine Zeit, wo da solche Gottheiten zusammenkommen; und sind sie zusammengekommen, so zeigt sich wohl bei ihnen verschiedene Farbe, doch kein verschiedener Glanz. Gleichwie etwa, Hausvater, wenn ein Mann gar mancherlei Öllampen in ein Haus hineintrüge; da würde sich wohl unter ihnen verschiedene Flamme zeigen, doch kein verschiedener Glanz: ebenso nun auch, Hausvater, gibt es eine Zeit wo da solche Gottheiten zusammenkommen; und sind sie zusammengekommen, so zeigt sich wohl bei ihnen verschiedene Farbe, doch kein verschiedener Glanz.

Es gibt, Hausvater, eine Zeit wo da solche Gottheiten dann auseinandergehn; und sind sie dann auseinandergegangen, so zeigt sich eben bei ihnen verschiedene Farbe wie auch verschiedener Glanz. Gleichwie etwa, Hausvater, wenn ein Mann jene mancherlei Öllampen aus dem Hause hinwegtrüge; da würde sich eben unter ihnen verschiedene Flamme zeigen wie auch verschiedener Glanz: ebenso nun auch, Hausvater, gibt es eine Zeit wo da solche Gottheiten dann auseinandergehn; und sind sie dann auseinandergegangen, so zeigt sich eben bei ihnen verschiedene Farbe wie auch verschiedener Glanz.

[942] Nicht aber, Hausvater, haben die Gottheiten Gedanken wie: ›So bleiben wir beständig, beharrend, ewig‹, sondern sobald eben da die Gottheiten einander genaht sind, sind alsbald eben da die Gottheiten einander genehm. Gleichwie etwa, Hausvater, wenn Fliegen in einem Glase oder in einem Korbe zusammenschwärmen nicht Gedanken haben wie: ›So bleiben wir beständig, beharrend, ewig‹, sondern sobald eben da die Fliegen einander genaht sind, sind alsbald eben da die Fliegen einander genehm456: ebenso nun auch, Hausvater, haben die Gottheiten nicht Gedanken wie: ›So bleiben wir beständig, beharrend, ewig‹, sondern sobald eben da die Gottheiten einander genaht sind, sind alsbald eben da die Gottheiten einander genehm.«

Nach diesen Worten wandte sich der ehrwürdige Abhayakaccāno457 also an den ehrwürdigen Anuruddho:

»Sehr schön, werter Anuruddho. Ich möchte nun hier noch eine fernere Frage stellen. Die Gottheiten, o Herr, die da glänzen, haben die alle einen bestimmten Glanz, oder gibt es wirklich auch Gottheiten, deren Glanz unermeßlich ist?«

»Je nachdem, Bruder Kaccāno. Es gibt wohl man che Gottheiten von bestimmtem Glanze: es gibt aber auch manche Gottheiten, deren Glanz unermeßlich ist.«

»Was ist nun, werter Anuruddho, der Anlaß, was ist der Grund, daß unter Gottheiten, im selben Götterbereiche geboren, manche einen bestimmten Glanz aufweisen, und wiederum manche einen Glanz, der unermeßlich ist?«

»Da will ich dir denn, Bruder Kaccāno, eben hierüber eine Frage stellen: wie es dir gutdünkt magst du sie beantworten. Was meinst du wohl, Bruder Kaccāno: wenn da jener Mönch einen einzelnen mächtigen Baum als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch etwa noch zwei bis drei mächtige Bäume als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?«

»Wenn da, o Herr, ein Mönch etwa noch zwei bis drei mächtige Bäume als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere.«

»Was meinst du wohl, Bruder Kaccāno: wenn da jener Mönch etwa noch zwei bis drei mächtige Bäume als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch ein einzelnes Wiesenfeld als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?«

»Wenn da, o Herr, ein Mönch ein einzelnes Wiesenfeld als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere.«

[943] »Was meinst du wohl, Bruder Kaccāno, wenn da jener Mönch ein einzelnes Wiesenfeld als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch etwa noch zwei bis drei Wiesenfelder als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?«

»Wenn da, o Herr, ein Mönch etwa noch zwei bis drei Wiesenfelder als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere.«

»Was meinst du wohl, Bruder Kaccāno: wenn da jener Mönch etwa noch zwei bis drei Wiesenfelder als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch ein einzelnes Königreich als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?«

»Wenn da, o Herr, ein Mönch ein einzelnes Königreich als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere.«

»Was meinst du wohl, Bruder Kaccāno: wenn da jener Mönch ein einzelnes Königreich als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch etwa noch zwei bis drei Königreiche als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?«

»Wenn da, o Herr, ein Mönch etwa noch zwei bis drei Königreiche als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere.«

»Was meinst du wohl, Bruder Kaccāno: wenn da jener Mönch etwa noch zwei bis drei Königreiche als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch etwa noch die vom Ozean umschlossene Erde als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?«

»Wenn da, o Herr, ein Mönch etwa noch die vom Ozean umschlossene Erde als ›großartig‹ aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere.«

»Das ist nun, Bruder Kaccāno, der Anlaß, das ist der Grund, daß unter Gottheiten, im selben Götterbereiche geboren, manche einen bestimmten Glanz aufweisen, und wiederum manche einen Glanz, der unermeßlich ist458

»Sehr schön, werter Anuruddho. Ich möchte nun hier noch eine fernere Frage stellen. Die Gottheiten, o Herr, die da glänzen, haben die alle unlauteren Glanz, oder gibt es wirklich auch Gottheiten, deren Glanz vollkommen rein ist?«

»Je nachdem, Bruder Kaccāno. Es gibt wohl manche Gottheiten von unlauterem [944] Glanze: es gibt aber auch manche Gottheiten, deren Glanz vollkommen rein ist.«

»Was ist nun, werter Anuruddho, der Anlaß, was ist der Grund, daß unter Gottheiten, im selben Götterbereiche geboren, manche unlauteren Glanz aufweisen, und wiederum manche einen Glanz, der vollkommen rein ist?«

»Da lasse mich denn, Bruder Kaccāno, ein Gleichnis dir geben: auch durch Gleichnisse wird da manchem verständigen Manne der Sinn einer Rede klar. – Gleichwie etwa, Bruder Kaccāno, wenn bei einer angezündeten Öllampe das Öl nicht vollkommen rein ist und der Docht nicht vollkommen rein ist, sie wegen der unvollkommenen Reinheit des Öls und der unvollkommenen Reinheit des Dochtes gar dunkel und düster schauen wird: ebenso nun auch, Bruder Kaccāno, hat da ein Mönch unlauteren Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei. Der hat körperliche Schwerfälligkeit nicht vollkommen beschwichtigt, hat matte Müde nicht vollkommen ausgerodet, hat stolzen Unmut nicht vollkommen ausgetrieben. Weil er körperliche Schwerfälligkeit nicht vollkommen beschwichtigt hat, matte Müde nicht vollkommen ausgerodet hat, stolzen Unmut nicht vollkommen ausgetrieben hat, wird er gar dunkel und düster schauen. Der kehrt, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von unlauterem Glanze wieder. Gleichwie aber, Bruder Kaccāno, wenn bei einer angezündeten Öllampe das Öl vollkommen rein ist und der Docht vollkommen rein ist, sie wegen der vollkommenen Reinheit des Öls459 und der vollkommenen Reinheit des Dochtes gar nicht dunkel und düster schauen wird: ebenso nun auch, Bruder Kaccāno, hat da ein Mönch vollkommen reinen Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei. Der hat körperliche Schwerfälligkeit vollkommen beschwichtigt, hat matte Müde vollkommen ausgerodet, hat stolzen Unmut vollkommen ausgetrieben. Weil er körperliche Schwerfälligkeit vollkommen beschwichtigt hat, matte Müde vollkommen ausgerodet hat, stolzen Unmut vollkommen ausgetrieben hat, wird er gar nicht dunkel und düster schauen. Der kehrt, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von vollkommen reinem Glanze wieder. – Das ist nun, Bruder Kaccāno, der Anlaß, das ist der Grund, daß unter Gottheiten, im selben Götterbereiche geboren, manche unlauteren Glanz aufweisen, und wiederum manche einen Glanz, der vollkommen rein ist.«

Derart berichtet wandte sich nun der ehrwürdige Abhayakaccāno also an den ehrwürdigen Anuruddho:

»Sehr schön, werter Anuruddho. – Nicht hat, o Herr, der ehrwürdige Anuruddho gesagt ›Das hab' ich gehört‹ oder ›So dürfte es sein‹, sondern es hat eben, o Herr, der ehrwürdige Anuruddho ›So ist es mit diesen Gottheiten, so ist es mit jenen Gottheiten‹ schlechthin gesprochen. Da ist mir, o Herr, [945] der Gedanke gekommen: ›Gewiß hat der ehrwürdige Anuruddho mit jenen Gottheiten ehemals Verkehr gehabt, ehemals Rede und Rat mit ihnen gepflogen.‹«

»Gewiß hast du, Bruder Kaccāno, diese Frage versuchend gestellt, um weiter auszuholen: aber ich will dir Antwort geben. Lange Zeiten hab' ich, Bruder Kaccāno, mit jenen Gottheiten ehemals Verkehr gehabt, ehemals Rede und Rat mit ihnen gepflogen460

Auf diese Worte wandte sich der ehrwürdige Abhayakaccāno an Pañcakaṉgo den Baumeister und sagte:

»Gesegnet bist du, Hausvater, hochgesegnet bist du, Hausvater, daß dir ein Zweifel da gelöst wurde, und wir dann diesen Gedankengang zu hören bekamen.«

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 1, Zürich/Wien 41956, S. 939-946.
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