Zweiunddreißigstes Kapitel (Fortsetzung des 48. Gegenstandes).

Die Behandlung[219] 1 der Elefanten beim Elefantenaufseher.

Die Gruppen (von Elefanten) in Hinsicht auf die Arbeit sind vier: der zu zähmende, der Kriegselefant, der Reitelefant, der tückische.

Dabei ist der zu zähmende von fünferlei Art: 1. der, dem man sich auf den Rücken setzen darf, 2. der, der sich ruhig anbinden läßt, 3. der, der im Wasser geht, 4. der, der einen Absturz hinuntergeht, 5. der, der zu einer Herde geht.2 Die Anfangstrainierung (upavicāra) dieses (zu zähmenden Elefanten) ist Elefantenkälberwerk.3

Der Kriegselefant (sāṃnāhya) wird auf eine siebenfache Ausbildungsart eingeübt: 1. Ruhigstehen (einerlei, welche Schrecknisse da sind), 2. Sichwenden, 3. Drauflosmarschieren, 4. Tötung und Zermalmung, 5. Kampf gegen Elefanten, 6. Ansturm gegen die feindlichen Stadtmauern, 7. Kampf in der Schlacht. Die Anfangstrainierung dazu ist: das Gurtwerk (Gewöhnen an den Gurt), das Kettenwerk (Gewöhnen an die Halsketten) und das Herdenwerk.4

Achterlei Dinge versteht der Reitelefant: 1. er geht richtig, 2. er läßt sich nach Elefantenart reiten, 3. er trabt, 4. er geht unter allen Umständen [220] vorwärts, 5. er gehorcht einem Stock, 6. er gehorcht dem Stachel, 7. er gehorcht auf das bloße (Wort oder Zeichen), 8. er dient zum Jagen.5 Die erste Ausbildung für ihn ist: er muß an das Neue gewöhnt werden, er muß in dem geübt werden, worin er minderwertig ist, er muß gedrillt werden, auf Zeichen hin etwas tun.6

Der tückische Elefant ist nur einer Ausbildungsart zugänglich. Seine erste Trainierung lautet: er ist einzig mit Gewalt in Hut zu halten. Er hat 1. eine argwöhnische Scheu vor der Arbeit, 2. ist gleich feindselig gekränkt, 3. von bösem Wesen,7 4. immer von Must erfaßt, 5. hat die Entschlüsse eines von Must Erfaßten, und 6. aus dem Must entspringen seine Entschlüsse.

[221] Der für die Ausbildung ganz verlorene Tückische ist: 1. der rein natürliche, 2. der »fromme«, 3. der bösartige und 4. der von allen Schlechtigkeiten verdorbene.8

Die Fesseln und die (übrigen) Geräte für die Elefanten werden von den Elefantenabrichtern bestimmt. Pfosten, Halsketten, Gurt, Fußfesseln, Fußschellen, mindere (uttara, weitere, untergeordnete) Fesseln usw. dienen zur Fesselung. Elefantenhaken, Rohrstab, mechanische Vorrichtungen usw. sind die Lenkausrüstung. Vaijayanfī, der Kranz aus halbmondförmigen Metallblättchen,9 Decke, Schabracke (kufhā) usw. sind der Schmuck. Panzer, Lanze (tomara), Köcher, mechanische Vorrichtungen usw. sind die Schlachtausrüstung.

Die Schar der Elefantenwärter besteht aus: Ärzten, Abrichtern, Zureitern, Lenkern, Elefantenknechten, Bedienern, Futterköchen, Futterreichern, Fußfeßlern, Stallwächtern, Schlafdienern usw. Ärzte, Stallwächter und Futterköche sollen einen prastha gekochten Reis, eine »Handvoll« Öl (= zwei pala) und je zwei pala Zucker und Salz bekommen; auch zehn pala Fleisch (māṃsa), ausgenommen die Ärzte.10

Die durch langen Weg, Krankheit, Arbeit, Must und Alter gequälten Tiere sollen die Ärzte behandeln.

Unreinheit des Standes, kein Futter Bekommen, auf dem blanken Boden Liegen, Schlagen auf einen unrichtigen Körperteil, Besteigen durch einen Fremden, zur Unzeit Marschieren, Hineintreiben auf unpassenden Boden oder da hinein, wo kein Gewässerübergang ist, oder in ein Baumdickicht,11 das sind die Dinge, die eine Geldstrafe nach sich ziehen. Diese soll er von ihrem Unterhalt und Lohn nehmen.

Dreimal soll die Zeremonie des Lichterschwingens ausgeführt werden, nämlich aller vier Monate an Vollmondstagen zu der Zeit, wo je zwei [222] Jahreszeiten zusammenstoßen, ferner Opfer an die Gespensterwesen an den dunklen Fugentagen, an Skanda an den lichten.12

Zweimal soviel übriglassend, als der Umfang der Wurzel der Stoßzähne beträgt, soll er diese wegschneiden und herrichten lassen; aller dritthalb Jahre bei solchen, die in Flußland zu Hause sind, aller fünf Jahre bei denen, die im Gebirge ihre Heimat haben.

Fußnoten

1 Pracāra wohl auch: das in Gang, in Tätigkeit Setzen, also die Abrichtung; nach der gewöhnlichen Bedeutung des Wortes aber einfach das ganze Verfahren (mit dem Elefanten).A1


2 Nach Bhaṭṭ. wäre das einer, der in der Herde der Gezähmten mitläuft. Im Hinblick auf das folgende yūthakarman vielleicht einer, den man dazu vermag, in eine fremde Herde zu gehen (man will ihn so allmählich daran gewöhnen, daß er unter fremde Elefanten eindringe und mit ihnen kämpfe). Der vārigata ist wohl einer, mit dem man ins und übers (durchs) Wasser kann. Vāri kann hier nicht den »Ort, wo man Elefanten einfängt« sein, wie Gaṇ. meint, wohl aber wäre vielleicht richtig: »einer, der sich dem Elefantenfesselungsstrick (vāri) fügt«.A2


3 Bikkakarman. D.h. wohl, man muß so vorsichtig, schonend, allmählich dabei zu Werke gehen, wie mit Elefantenkälbchen; es ist Rekrutendienst und -Drillung.


4 Nach Bhaṭṭ.: Gewöhnung, in einer fremden Herde zu leben und zu tun wie sie. Ich denke aber, es ist die Gewöhnung daran, unter fremde Elefanten einzudringen, sie anzugreifen, zu überwältigen usw. Die verschiedenen »Bildungsfächer« und -stufen des Schlachtelefanten werden von Bhaṭṭ. weit verwickelter aufgefaßt. 1. Upasthāna »das Antreten« scheint mir in Anbetracht der bekannten Schreckhaftigkeit und Vorsicht des Elefanten einfach die von mir gegebene Bedeutung zu haben, wenn es nicht gar nur »zum Dienst Antreten« heißt wie in anderer Verbindung mehrere Male bei Kauṭ. Bhaṭṭ. sagt, es bezeichne die Beugungen und andere Bewegungen der vorderen und der hinteren Glieder, Springen über Standarten, Feuerbrände, Bambusstangen, Stricke usw. 2. Saṃvartana nach Bhaṭṭ.: Sich aufs Lager Niederlegen, Springen über einen Strich (rekhā), ein Loch und unebenen Boden u. dgl. mehr. 3. Saṃyāna bezeichnet, wie Bhaṭṭ. meint, die besonderen Bewegungen, wie geradeaus, in Krümmungen, im Zickzack (»wie eine Ochsenharnlinie«), im Kreise usw. 4. Vadhāvadha »die in der Abwehr erfolgende Zermalmung von Pferden, Wagen, Männern usw. mittels der Stoßzähne und der Glieder (der Füße) der Elefanten« (Bhaṭṭ.). Stein übersetzt es: »Töten und Nichttöten«. Es wäre freilich überaus wichtig, daß der Elefant in der Schlacht da eine genaue Unterscheidung machte. Aber jedermann weiß, daß er im Kampfe oft gerade die eigenen Leute niedertrampelt oder sonst umbringt. Auch wird er nur zum Töten abgerichtet. Ich zerlege also in vadha und āvadha.


5 Nr. 1 wäre nach Bhaṭṭ., wenn ich ihn richtig verstehe, die Haltung der verschiedenen Glieder beim Gehen. Dies stimmt zu der natürlichen Bedeutung von ācaraṇa. 4. Ādhāna Auflegung, auch Zurüstung, Maßnahme, Veranstaltung (z.B. Rām. VI, 109, 24). Also scheint mir ādhānagatika zu heißen: dahingehend, was man ihm auch auf den Rücken tun und was man um ihn her auch vornehmen mag.A3 Die Erklärung Bhaṭṭ.'s: »auf zwei oder drei Beinen dahingehend und alle Gangarten ausführend« ist weder sprach-noch sinngerecht. 5.–7. Wörtlich: er ist reitbar mit einem Stock usw; çuddhopavāhya vielleicht eher: reitbar durch den Unbewehrten (d.h. durch einen, der nur Hand, Fuß und Wort zur Verfügung hat).


6 Çārada wären nach Bhaṭṭ. vier Herbstübel des Elefanten, die gehoben werden müssen. Das klingt recht unnatürlich. Für çārada geben die Lex. auch an: »neu, frisch, scheu«. Daß der ja sehr furchtsame Elefant seine Scheu vor all dem Neuen verliere, ist gewiß von höchster Wichtigkeit. So wird die Überwindung dieser Schwierigkeit gemeint sein. Da der Herbst trocken ist, der Elefant aber viel Wasser will, so könnte çāradakarman vielleicht auch die Gewöhnung an das Herbstliche, d.h. Trockene sein.A4 Auch das wäre eine Form des Neuen, Ungewohnten.


7 Oder: »launenhaft« (vishama, ungleichmäßig). Avaruddha scheint bei Kauṭ. auch öfters = gekränkt, feindselig zu sein. Oder heißt es: abgeschlossen, unzugänglich? Man könnte es auch mit vishama zusammenrücken; »bösartig, wenn abgesperrt, eingesperrt oder gehemmt«. Aber wo bliebe dann die systematische Aufzählungsreihe? So wird Gaṇ. schon recht haben, wenn er more Indorum sechs verschiedene Arten dieses immerhin nicht völlig verlorenen Elefanten annimmt. Denn mir scheint doch, ich muß von der bisherigen, auch von mir vorher geteilten Auffassung abgehen und zwei große Klassen des rogue-elephant annehmen: 1. Den, bei dem die Gewalt noch verfängt, 2. den, der gefeit ist gegen alle Bearbeitung (kriyā), feuerfest gegen jeden Funken der Bildung (kriyā wie z.B. 10, 4). Also geht auch: »Für die Ausbildung verloren ist der Tückische, wenn er 1. einfach (= unvermischt), 2. fromm ... ist«. Seltsam scheint es, daß der vishama in den zwei Klassen aufmarschiert. Vielleicht sollte man also in Zeile 8 doch übersetzen: »den in der Absperrung Boshaften« und diesen dem überhaupt Bösartigen in Zeile 10 gegenüberstellen. Es besteht auch ernster Zweifel, ob besonders in Zeile 7 die Lesart richtig sei. Denn tasyopavicāra āyamyaikarakshaḥ mit der im Text gegebenen Übersetzung sieht wenig natürlich aus. Hinter tasyopavicāra scheint etwas ausgefallen zu sein und āyamyaikarakshaḥ die erste von den Unterarten darzustellen. Auf jeden Fall aber kann man in der vorliegenden Textgestalt upavicāra auch als Loc. fassen und übersetzen: »Der tückische Elefant, der einer Ausbildungsart zugänglich ist, (hat folgende Unterarten:) 1. er ist bei seiner ersten Trainierung nur mit Gewalt in Hut zu halten, 2. er hat eine argwöhnische Scheu vor der Arbeit, 3. abgesperrt wird er bösartig« usw. Aber der Parallelismus mit den drei vorhergehenden tasyopavicāraḥ erweckt da Bedenken. Und wäre upavicāra Loc., dann läge keine Notwendigkeit für tasya vor. Freilich könnte vyāla ekakriyāpathaḥ einfach Überschrift sein.


8 Der Fromme (suvrata) ist wohl einer, der sich heilig stellt, um auf einmal loszubrechen, was der Naturbösewicht nicht tut. Sham. belehrt uns, er habe 15 Fehler, der ihm vorangehende »Reine« oder »Unmodifizierte« deren 18 (wonach also der »Fromme« doch ein »besserer Mensch« wäre), der vishama oder Schlimme all die Laster seiner zwei genannten Brüder und der mit allen Wassern der Ruchlosigkeit gewaschene vierte die 33 dieser drei und dazu noch neunzehn besondere, also in allem 52.


9 Vaijayantī heißt Fahne, und die Elefanten trugen wirklich oft Fahnen. Hier aber scheint doch eher ein bestimmter Kranz oder Halsschmuck gemeint zu sein, der Sieg bringt und der z.B. auch MBh. VII, 29, 19 vorkommt. Kshurapramālā hat vielleicht die von mir angegebene Bedeutung. Bhaṭṭ. sagt, es sei = nakshatramālā, was gewöhnlich eine Schnur von 27 Perlen (»Sternbilderkranz«, nach den 27 Mondhäusern) bezeichnet, hier aber wohl einen auch sonst erwähnten Kopfschmuck des Elefanten, der ja aber wie jene nakshatramālā sein kann. Mit »Schabracke« habe ich kuthā übersetzt. Nīl. zu MBh. VI, 57, 26 sagt, paristoma sei eine buntfarbige Wolldecke (citrakambala; varṇakambala hat er zu VII, 98, 29) und die kuthā sei ebenso, nur klein, also etwa »Deckchen«.A5


10 Also ein Fünftel soviel von den letztgenannten Herrlichkeiten wie der Elefant selber. Da māṃsa hier doch wohl Tierfleisch bedeuten wird, so scheint dieses auch für Rind, Pferd und Elefant angenommen werden zu müssen. Siehe die Nachträge.


11 Da die richtige Interpunktion verlangt: akāle yānam, abhūmāv atīrthe 'vatāraṇam, tarushaṇḍa iti, so ist tarushaṇḍaḥ anzunehmen, nicht loc.


12 Cāturmāsya »Viermonatliche« heißen drei je zu Anfang einer Jahreszeit von vier Monaten dargebrachte Opfer, deren Datum durch den Vollmond genau geregelt ist. In den Vollmondstagen, an denen diese Opfer stattfinden, sollen die Zeremonien mit dem Lichterschwingen um die Elefanten vorgenommen werden oder die »Reinigungsweihe« (s. die Nachträge)A6. Vgl. 135, 10 (die letzte Strophe von Kap. 30, Buch II). Senānī = Skanda, Kumāra, Kārttikeya usw. ist der spätere Kriegsgott der Inder, aber gleich so mancher Kriegsgottheit der Völker (wie z.B. der allerbekanntesten, dem Mars) ursprünglich ein Gott der Totenseelen (bhūta) und daher eine Gottheit der Fruchtbarkeit und des Geschlechtslebens, genau wie sein Vater Çiva. So bezeichnet MBh. XII, 122, 32 den Skanda richtig als den Herrn der bhūta oder Totengeister, die da Geschlechtsleben und Kindersegen fördern und daher auch schädigen, wie ja z.B. Çiva, der große phallische Gott, zugleich aṇḍanāçana oder Hodenzerstörer (MBh. XII, 264, 160) und Schakal des Fötusfleisches (XII, 284, 106, vgl. 174, sowie 284, 174) genannt wird. Skanda ist jedenfalls der hervorspringende männliche Same; heißt doch auch Çiva praskandana »Hervorspringen« und bindu »Samentropfen«, wie nicht minder visarga »Samenentleerung« (MBh. XIII, 17, 63, 128). Senānī heißt er als Führer des Toten- oder Gespensterheeres, als Herr der Nachtscharen, gerade wie Gaṇeça seinen Namen von diesen Geisterscharen hat. Dieser und Skanda wurden dann zu Çivas Söhnen gemacht, während es eigentlich nur Formen von ihm selber sind. Das Lichterschwingen, bzw. die »Reinigungsweihe«, bei Pferden und Elefanten hat natürlich denselben Zweck wie das Opfer an die Gespenster und ihren Herrn Skanda: so sollen magisch gefährliche Einflüsse abgewehrt werden, und der »Kriegsgott« kommt hier kaum als solcher, wohl aber als unheimlicher Geist und auch als Verleiher von Gedeihen in Betracht. Siehe Weib im altind. Epos bes. 418 f.


A1 Legen wir Nītiv. 83, 4 zugrunde, dann hieße es eher: Betätigung, Tätigkeiten, Verrichtungen der Elefanten; denn vanapracāra bedeutet dort nicht, wie die Glosse meint: uttame vane saṃcāra, sondern die Betätigung, die Art und das Gehaben im wilden Zustand. Somadeva hält es ja mit Kauṭ. 297, 9–15. Die Verrichtungen des Elefanten sind nach Nītiv. 83, 6–8: »Leichtes Marschieren (sukhena yānam), Schützen der eigenen Leute (ātmarakshā), Zerstörung der feindlichen Burgen, Vernichtung der feindlichen Schlachtreihen, im Wasser eine Brücke bilden (auf der die Soldaten hinübergehen, vgl. Raghuv. IV, 38) und daß er aufs Wort auch anderwärts sich als Mittel gebrauchen läßt, allerhand wegzuschaffen (sarvavinodahetu).«


A2 Wegen vārigata vgl. auch N. N. Law, Studies in Ancient Hindu Polity 62. S. 62–65 bespricht er die Ablichtung der Elefanten nach Kauṭ. Auch er versteht gar manches anders als ich.


A3 Vielleicht ist ādhānagatika moving the way you set him to. Das könnte dann auf dasselbe hinauslaufen wie meine Übersetzung oder könnte nach Bhaṭṭ.'s Deutung verstanden werden.


A4 Vgl. Jāt. No. 105, wie man einen eingefangenen Elefanten dazu bringen will, das Fürchten zu verlernen; auch z.B. MBh. VII, 27, 5–6. Nach MBh. IX, 55, 32 sind die Elefantenmännchen im Herbst (çarad) brünstig und kämpfen da miteinander ums Weibchen. Da wäre das »Herbstübel« die Brunst.


A5 Die in der Übersetzung 4–10 genannten Dinge stimmen mit dem überein, was wir sonst in der Literatur finden. Hier nur ein paar sehr unvollständige Entsprechungen aus dem MBh. und den Kunstepen. Der Schlachtelefant trägt: tomara, eine Art Speer, die Hauptwaffe der Elefantenkämpfer, tuṇīra, einen großen Köcher, Banner und Fahnen (dhvaja, ketu, ketana, patākā), die vaijayantī) Kränze (mālā), Glocken, Sonnenschirm, Panzer (kaṇṭakasaṃnāha, kaṅkaṭa, kavaca), kutha, Wolldecken (kambala), Gurte (kakshyā) und Halsfesseln. MBh. IV, 56, 2; VI, 17, 33; 48, 10; 59, 31, 120; 112, 27; VII, 36, 34ff.; Raghuv. VII, 41; Kirāt. VII, 30; Çiçup. XII, 34; XVII, 35, 39. Goldnetze und Edelsteinnetze nennt MBh. VIII, 61, 66ff., die Yakschwanzbüschel, den bekannten Schmuck des Pferdes, Çiçup. V, 35. Ebensowenig wie meines Wissens dieser cāmara wird im Volksepos das Tuch genannt, mit dem der Lenker den Streitelefanten die Augen verhängt und das er erst wegzieht, wenn das Tier seinem Gegner in der Schlacht gegenübersteht. Kirāt. XVII, 45; Çiçup. XVIII, 28–30. Der Elefant wird nämlich im Kampf so zornerregt, daß er sein eigenes Junges niederstößt (Çiçup. XVIII, 27). Angetrieben wird das Tier mit dem Haken (aṅkuça), mit dem Fuß, mit der großen Zehe (aṅgushṭha), mit der Ferse, vereinzelt auch mit dem tomara. MBh. IV, 56, 2. VI, 95, 24; VII, 89, 32; VIII, 22, 5; 80, 11; Çiçup. XVII, 35. Die von Kauṭ. genannte yashṭi (Stock) heißt in Çiçup. XVII, 35 nālikā (Rohr). An welchen Körperteilen aber der Elefant geschlagen oder getroffen werden darf und an welchen nicht, kann ich nicht sagen. An welchen Stellen des Leibes das Pferd die Peitsche bekommt, je nach seinem Vergehen, gibt in allen Einzelheiten Çukran. IV, 7, 245–256 an.


A6 Wie gesagt, ist wohl nur »Reinigungsweihe« (statt: Lichterschwingen) richtig. Die »Fugentage der Jahreszeiten von je vier Monaten« gelten als magisch gefährlich. Darum muß z.B. auch an den ṛitvantara, ṛitusandhi usw. das Vedastudium unterbrochen werden. Ā. I, 3, 10, 1; M. IV, 119; Vish. XXX, 5; Y. I, 146; Pārask.-Gṛihy. II, 11, 2. Von einer feierlichen »Glücksweihe« eines königlichen Elefanten lesen wir in Jāt. II, 46ff.

Quelle:
Das altindische Buch vom Welt- und Staatsleben. Das Arthaçāstra des Kauṭilya. Leipzig 1926, S. 219-223.
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