19. Hoftrauer

[174] Dsï Dschang fragte: »In den Urkunden heißt es, daß der Herrscher Gau Dsung nach dem Tode seines Vaters drei Jahre lang kein Wort gesprochen habe. Und als er wieder gesprochen, haben sich die Leute darüber gefreut. Ist das so gewesen?«

Meister Kung sprach: »Warum sollte es anders gewesen sein? Im Altertum war es Sitte, daß, wenn der Sohn des Himmels verschied, der Thronfolger die Regierung drei Jahre lang dem Kanzler übertrug. Als der Vollender Tang verschieden war, hat Tai Gia auf den Kanzler I Yin gehört; als König Wu bestattet war, hat König Tscheng auf den Fürsten von Dschou gehört. Der Sinn war stets derselbe.«

Quelle:
KKungfutse: Gia Yü, Schulgespräche. Düsseldorf/Köln 1961, S. 174.
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