Vier Arten von Seelenatomen

[102] Aber man darf sich nun doch dies Wesen zu einfach nicht denken.

Denn aus des Sterbenden Munde entweicht ein dunstiger Windhauch[102]

Allerfeinster Natur, und der Dunst zieht wieder die Luft mit.

Wärme zudem ist immer vermischt mit jeglicher Luftart:

Denn da der Wärme Gefüge stets locker ist, müssen darinnen

Grundelemente der Luft in erheblicher Zahl sich bewegen.

So hat sich dreifach bereits das Wesen des Geistes enthüllet;

Doch dies alles genügt nicht, um Sinnesempfindung zu wecken.

Traut sich doch keins von den dreien die Fähigkeit zu, auf die Sinne

Einzuwirken, geschweige Verstandesgedanken zu wecken!

Quelle:
Lukrez: Über die Natur der Dinge. Berlin 1957, S. 102-103.
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