Zwölftes Kapitel.

Ueber Seelen-Wanderung und endliche Glückseligkeit.

[440] 1. O du der du frey von Sünde bist, sagten die andächtigen Weisen, du hast uns die sämmtlichen Pflichten verkündigt, welche für die vier Classen der Menschen verordnet sind, erkläre uns nun nach den ersten Grundsätzen die endliche Vergeltung ihrer Handlungen.


2. Bhrigu, dessen Herz das reine Wesen der Tugend war, welcher vom Menu selbst hervorging, redete die großen Weisen also an: »Hört die untrüglichen Vorschriften für die Frucht der Thaten in diesem Weltall.


3. So wie jede Handlung der Gedanken, der Worte, oder des Körpers an sich selbst gut oder böse ist, so trägt sie auch gute oder böse Frucht und aus den Handlungen der Menschen sind ihre verschiedenen Umwanderungen im höchsten, mittleren oder niedrigsten Grade herzuleiten.


4. Sey es kund in dieser Welt, daß das Her diese dreyfache Handlung, welche mit körperlichen, in drey Classen eingetheilten, und aus zehn Ordnungen bestehenden Verrichtungen verbunden ist, daß, sag ich, das Herz diese in Bewegung setzt.
[441]

5. Auf Mittel denken, wie man sich den Reichthum anderer zueignen könne, sich zu einer verbotenen That entschließen und atheistische und materialistische Begriffe hegen, sind die drey bösen Handlungen der Seele.


6. Schimpfreden, Falschheit, offenbare Verläumdung und unnützes Geschwätz sind die vier bösen Handlungen der Zunge.


7. Nicht gegebene Sachen nehmen, empfindenden Geschöpfen ohne Erlaubniß des Gesetzes Schaden zufügen, und sträflicher Umgang mit der Frau eines andern, sind die drey bösen Handlungen des Körpers; und alle zehn haben ihre Gegensätze, welche in gleichem Grade gut sind.


8. Ein vernünftiges Geschöpf erhält eine Belohnung oder eine Bestrafung für Wirkungen des Geistes an seiner Seele; für Wirkungen der Worte an seinen Sprachwerkzeugen; für körperliche Handlungen an seinem Körper.


9. Wegen sündlicher Handlungen, die mehr körperlich sind, soll ein Mann nach dem Tode eine vegetabilische oder mineralische Gestalt annehmen; wegen Handlungen die mehr mit Worten begangen worden sind, die Gestalt eines Vogels oder eines Thieres, wegen Handlungen, die sich mehr auf die Seele beziehen, die niedrigsten menschlichen Stände.


10. Derjenige, dessen fester Verstand eine Herrschaft über seine Worte, über seine Gedanken und über seinen ganzen Körper erhält, kann mit Recht ein Tridandi oder dreyfacher Befehlshaber genannt werden; aber nicht ein bloßer Einsiedler der drey sichtbare Stäbe trägt.
[442]

11. Wer diese dreyfache Selbstherrschaft in Rücksicht auf alle belebte Geschöpfe anwendet, und Wollust und Zorn gänzlich erstickt, soll dadurch zur Seligkeit gelangen.


12. Die Weisen nennen die Substanz, welche dem Körper Bewegungskraft ertheilt, Cshetrajnya oder Jivatman den Lebensgeist, und sie nennen den Körper, welcher seine Thätigkeit daraus herleitet, Bhutatman, oder von Elementen zusammengesetzt.


13. Ein anderer innerer Geist, Mahat oder die große Seele genannt, ist bey der Geburt aller bekörperter Geschöpfe gegenwärtig, und daher wird in alle sterbliche Formen entweder eine angenehme oder schmerzhafte Empfindniß gebracht.


14. Diese zwey der Lebensgeister und die vernünftige Seele sind genau mit den fünf Elementen vereinigt, aber mit dem höchsten Geiste oder dem göttlichen Wesen, welches alle hohe und niedrige Geschöpfe durchs bringt, verbunden.


15. Aus der Substanz dieses höchsten Geistes verbreiten sich, wie Funken vom Feuer, unzähliche Lebensgeister, welche beständig erhabene und verworfene Geschöpfe in Bewegung setzen.


16. Die Lebens-Seelen derjenigen, welche in dem zu Asche verzehrten Körper gesündiget haben, werden gewiß nach dem Tode einen andern Körper annehmen, welcher aus Nerven mit fünf Sinnen bestehen wird, damit er der Quaal empfänglich sey.


17. Und wenn sie mit diesen kleinen Nerventheilchen, vermöge der Vertheilung derselben, innig vereinigt[443] worden sind, so werden sie in diesem neuen Körper die Peinigungen fühlen, welche ihnen in jedem besondern Falle das Urtheil des Yama zuerkannt hat1.


18. Wenn die Lebens-Seele die Frucht der Sünden, welche aus Liebe zu sinnlichen Vergnügen entstehen, aber Elend hervorbringen müssen, geärntet hat, und wenn ihre Befleckung solcher Gestalt getilgt worden ist, dann nähert sie sich wiederum den beyden höchstglänzenden Wesen der Intellektuellen Seele und dem göttlichen Geiste.


19. Wenn diese beyden genau verbunden sind, so untersuchen sie unablässig die Tugenden und Laster dieser empfindsamen Seele zu Folge der Vereinigung derselben mit welcher sie Vergnügen oder Schmerz in der gegenwärtigen und folgenden Welt erlangt.


20. Wenn der Lebensgeist größtentheils tugendhaft und nur selten lasterhaft gewesen ist, so genießt er Wonne in den himmlischen Wohnungen, und ist mit einem Körper bekleidet, der aus reinen Elementartheilchen besteht.


21. Wenn er aber mehrentheils lasterhaft gewesen ist, und nur selten die Tugend geschätzt hat, dann werden ihn diese reinen Elemente verlassen und er soll einen gröberen Körper mit empfindenden Nerven bekommen, durch welchen er die Schmerzen fühlen wird, zu denen ihn Yama verdammt.


22. Wenn er diese Foltern nach dem Urtheilsspruche des Yama angestanden hat, und wenn seine Flecken meistens weggenommen sind, gelangt er wieder zu den fünf Elementen in der Reihe ihrer Bestimmung.
[444]

23. Jeder betrachte mit seinen Verstandeskräften diese Wanderungen der Seele in eine Gegend der Wonne oder des Schmerzes (je nachdem sie tugendhaft oder lasterhaft gewesen ist), und erfülle sein Herz unaufhörlich mit tugendhaften Gesinnungen.


24. Wisset, daß die drey Eigenschaften2 der vernünftigen Seele eine Neigung zur Güte, zur Leidenschaft und zur Finsterniß sind, und da sie eine oder mehrere derselben hat, so bleibt sie beständig allen diesen erschaffenden Sachen zugethan.


25. Wenn eine dieser drey Eigenschaften in einem sterblichen Körperbaue hervorstechend ist, so zeichnet sich denn der bekörperte Geist außerordentlich in dieser Eigenschaft aus.


26. Güte ist wahre Kenntniß; Finsterniß grobe Unwissenheit; Leidenschaft eine Regung des Verlangens oder des Verabscheuens: dieß ist die kurze Beschreibung der Eigenschaften, die alle Seelen an sich haben.


27. Wenn Jemand in der vernünftigen Seele eine Empfänglichkeit für tugendhafte Liebe, von keiner bösen Leidenschaft umwölkt, und klar wie das reinste Licht, verspürt, so halte er dieß für die Eigenschaft der Güte.


28. Eine Seelenstimmung, welche Unruhe verursacht und Abneigung hervorgingt, betrachte er als den verabscheuenden Theil der Leidenschaft, wodurch bekörperte Geister immer hin und her getrieben werden.


29. Jene unbestimmte, unbegreifliche, unerklärbare Stimmung einer von Natur an den Sinnen hangenden[445] und mit Thorheit bewölkten Seele, von dieser wisse er daß es die Eigenschaft der Finsterniß ist.


30. Nun will ich euch weitläuftig die verschiedenen Handlungen in dem höchsten, mittleren und niedrigsten Grade verkündigen, welche aus diesen drey Seelenzuständen entspringen.


31. Forschung in der Schrift, strenge Andacht heilige Kenntniß, körperliche Reinigkeit, Herrschaft über die Glieder, Erfüllung der Pflichten und Nachdenken über den göttlichen Geist sind mit der guten Eigenschaft der Seele verbunden.


32. Selbstsüchtige Bewegungsgründe zu religiösen oder sittlichen Handlungen, Bewegung der Seele bey unbedeutenden Vorfällen, Begehung gesetzwidriger Handlungen, und die Gewohnheit sich mit Ausschließen selbst behaglicher Genusse gütlich zu thun, diese Eigenheiten begleiten die Leidenschaft.


33. Habsucht, Fühllosigkeit, Geitz, Afterreden, Gottesläugnung, Unterlassung vorgeschriebener Handlungen, eine Gewohnheit um Gefälligkeiten zu bitten, und Mangel an Aufmerksamkeit auf dringende Geschäfte gehören zur dunkeln Eigenschaft.


34. Kurze, aber gewisse Merkmale der drey Eigenschaften, wie sie sich in den drei Zeiten, in der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen zeigen, von unten auf anzufangen, sind die folgenden.


35. Weise Leute müssen jede Handlung der Eigenschaft der Finsterniß zuschreiben, welche sich jemand schämt gethan zu haben, zu thun, oder zu thun im Begriff zu seyn.
[446]

36. Für Folge der Leidenschaft müssen sie jede Handlung ansehen, durch welche jemand sich in dieser Welt zu erhöhen, und berühmt zu machen sucht, ob es ihn gleich nicht sehr schmerzt, wenn er seinen Endzweck nicht erreicht.


37. Zur Eigenschaft der Güte gehört jede Handlung, durch welche er göttliche Kenntniß zu erlangen hoft, die er sich nie zu thun schämt, und welche in seinem Gewissen beruhigende Freude hervorbringt.


38. Der Hauptgegenstand der dunkeln Eigenschaft ist Vergnügen; die der Leidenschaft weltliches Wohl befinden: aber der Hauptgegenstand der guten Eigenschaft ist Tugend; die zuletzt erwähnten Gegenstände haben mehr Würde.


39. Ich will nun kürzlich und nach der Reihe die Umwandlungen vortragen, die einer Seele vermöge jeder von diesen Eigenschaften in diesem Weltall bevorstehen.


40. Seelen mit Güte begabt, werden allezeit in einen Zustand der Gottheiten versetzt, diejenigen welche mit ehrsüchtigen Leidenschaften erfüllt sind, kommen in menschlichen Naturen, und die welche in Dunkelheit gehüllt sind in einen Zustand der Thiere: dies ist die dreyfache Ordnung der Seelenwanderung.


41. Jede dieser drey Umwandrungen, welche mit den verschiednen Eigenschaften im Verhältnisse steht, muß wiederum aus drey verschiedenen Gesichtspunkten als die niedrigste, mittlere und höchste, nach der dreyfachen Verschiedenheit der Handlungen und Kenntnisse, betrachtet werden.


42. Substanzen aus dem Pflanzen- und Steinreiche, Würmer, Insekten und Ungeziefer, theils klein, theils von Mittelgröße, Fische, Schlangen, Schildkröten,[447] Vieh, Schakals, sind die niedrigsten Formen zu welchen die finstere Eigenschaft führt.


43. Elephanten, Pferde, Leute aus der dienenden Classe und verächtliche Mlech'has oder Barbaren, Löwen, Tiger und Eber, sind die mittleren Verhältnisse welche man, vermöge der finstern Eigenschaft, zu erwarten hat.


44. Tänzer und Sänger, Vögel und betrügerische Leute, Riesen und blutdürstige Barbaren sind die höchsten Zustände, welche die finstere Eigenschaft erreichen kann.


45. I'hallas oder Klopfechter, Mallas oder Faustschläger und Ringer, Natas oder Schauspieler, die, welche den Gebrauch der Gewehre lehren und die, welche dem Spiele und Trunke ergeben sind, sind die niedrigsten aus der leidenschaftlichen Eigenschaft entstehenden Formen.


46. Könige, Männer aus dem Wehrstande, königliche Hauspriester und Männer die in der Kunst gelehrter Kämpfe erfahren sind, dies sind die mittleren Verhältnisse in welche leidenschaftliche Stimmung versetz.


47. Gandharvas oder Tonkünstler der Luft, Guhyacas und Yacshas oder Diener und Gesellschafter des Cuvera, Genien, welche die Obergötter bedienen, zum Beyspiel die Vidyadharas und andere, und verschiedene Gesellschaften von Apsarases oder Nymphen sind die höchsten derjenigen Formen, welche leidenschaftliche Seelen annehmen können.


48. Einsiedler, religiöse Bettler, andre Brahminen, die Classen von Halbgöttern, welche in Luftwagen umherschweben, Genien der Zeichen des Thierkreises und der Mondwohnungen und Daityas, oder die Kinder des [448] Diti sind die niedrigsten Lagen in welche die Eigenschaft der Güte Seelen versetzt.


49. Opferer, heilige Weisen, Gottheiten des niedern Himmels, Genien der Vedas, Beherrscher von Sternen, welche nicht in den Pfaden der Sonne und des Mondes sind, Jahr-Gottheiten, Pitris oder Erzeuger des Menschengeschlecht und die Halbgötter, welche Sadhyas genannt werden, sind die mittleren Formen, mit welchen die gute Eigenschaft alle diejenigen bekleidet, welche dieselbe nur in geringem Grade besitzen.


50. Brahma mit vier Antlitzen, Schöpfer der Welten unter ihm, zum Beyspiel Marichi und andere, der Genius der Tugend, die Gottheiten welche über (die beyden Principe der Natur in der Philosophie des Capila) Mahat, oder die mächtigen, und über Avyacta, oder die unbemerkten, herrschen, sind die höchsten Stufen, auf welche Seelen durch die gute Eigenschaft erhöbet werden können.


51. Dieses dreyfache System der Seelenwanderungen, in welchem jede Classe, nach den drey verschiedenen Handlungsarten, drey Stufenleitern hat, und welche alle belebte Wesen in sich faßt, ist euch hier ausführlich offenbart worden.


52. Solchemnach nehmen ruchlose Leute, welche sinnlichen Genüssen nachhängen, ihre Pflichten verabsäumen und heilige Aussöhnungen nicht kennen, die abscheulichsten Formen an.


53. Ich will euch nun genau und nach der Reihe lehren, welche Sünden ein Lebensgeist begangen haben muß, um in diesen oder jenen Körper hienieden versetzt zu werden.
[449]

54. Wenn Sünder des ersten Grades durch gräßliche Oerter der Quaal viele Jahre lang hindurchgegangen sind, so werden sie am Ende dieser Zeit, um alle Ueberreste ihrer Sünden zu tilgen, zu den folgenden Geboten verurtheilt.


55. Der Mörder eines Brahminen muß, nach den verschiedenen Umständen seines Verbrechens, den Körper eines Hundes, Ebers, Esels, Kameels, Stiers, einer Ziege, eines Schaafes, Hirsches, Vogels, eines Chandala, oder Puccasa bewohnen.


56. Wenn ein Priester erhitzende Getränke genossen hat, so soll er die Gestalt eines größeren oder kleineren Wurms oder Insekts, einer Motte, einer Fliege welche sich von Unrath nährt, oder eines Raubthieres annehmen müssen.


57. Wer einem Priester Gold stiehlt, soll tausendmal in die Körper von Spinnen, Schlangen und Chamäleons, Crokodilen und andern Wasser-Ungeheuern, oder von schadenfrohen blutdürstigen Dämonen fahren.


58. Wer das Bette seines natürlichen oder geistlichen Vaters verletzt, wandert hundertmal in die Formen von Gräsern, vielstänglichten Stauden, hinauflaufenden, sich anklammernden Pflanzen, von Geyern und andern fleischfressenden Geflügeln, von Löwen und andern Thieren mit scharfen Zähnen, oder von Tigern und andern grausamen Bestien.


59. Diejenigen, welche empfindenden Wesen Schaden zufügen, werden als Katzen und andere rohe Fleischesser geboren: die welche verbotene Sachen kosten, als Maden oder kleine Fliegen; die, welche gemeine[450] Sachen stehlen, als Fresser ihrer Gattung; die welche verworfene Weiber umarmen, werden rastlose Geister.


60. Wer mit herabgesetzten Männern umgegangen, mit der Frau eines andern strafbar verbunden gewesen ist, oder einem Priester gemeine Sachen entwendet hat, soll in einen Geist, Bramaracshasa genannt, verwandelt werden.


61. Ein Verbrecher, welcher aus Habsucht Rubinen oder andre Edelsteine, Perlen, Corallen, oder Kostbarkeiten, von welchen es viele Gattungen giebt, gestohlen hat, soll im Stamme der Goldschmiede oder unter Vögeln geboren werden, die man Hemacaras oder Goldmacher nennt.


62. Wer ungedroschenes Getreide stiehlt soll als Ratte geboren werden; ein Dieb des gelben vermischten Metalls als Gänserich; ein Wasserdieb als Plava oder Untertaucher; ein Honigdieb als große Stechmücke; ein Milchdieb als Krähe; ein Dieb ausgepreßten Saftes als Hund; ein Dieb gereinigter Butter als Ichneumon-Wiesel;


63. Ein Fleischdieb als Geyer; einer der irgend eine Art Fett stiehlt, als ein Wasservogel Madgu; ein Oeldieb als Schabe, oder als ein öltrinkender Käfer; ein Salzdieb als Heuschrecke, oder Heimchen; ein Mattendieb als der Vogel Valaca;


64. Ein Dieb seidner Zeuge als der Vogel Tittiri; ein Dieb gewebten Flachses als Frosch; ein Dieb baumwollenen Zeuges als der Wasservogel Crauncha; ein Kuhdieb als die Erdechse Godha; ein Dieb des Zuckersatzes als der Vogel Vagguda;
[451]

65. Ein Dieb köstlicher Salben als Muskusratte; ein Dieb von Gartenkräutern als Pfau; ein Dieb irgend einer Gattung gedroschenen Getreides als Stachelschwein; ein Dieb ungedroschenen Getreides als Ygel;


66. Ein Feuerdieb als der Vogel Raca; der Dieb eines Haugeräths als Ichnevmon-Fliege; ein Dieb gefärbten Zeuges als der Vogel Chacora;


67. Der Dieb eines Tannhirsches oder eines Elephanten soll als Wolf geboren werden; ein Pferdedieb als Tiger; ein Wurzel- oder Obstdieb als Affe; ein Frauendieb als Bär; wer Wasser aus einem Kruge stiehlt als der Vogel Chataca; ein Wagendieb als ein Kameel; wer kleines Vieh stiehlt als Ziege.


68. Wer eines andern Haab' und Gut vorsetzlicherweise wegnimmt, oder heilige Kuchen ißt, die man nicht zuvor bey einer feyerlichen Ceremonie einer Gottheit dargebracht hat, sinkt unausbleiblich in den Zustand eines Thieres.


69. Frauen, welche dergleichen Diebstähle begehen, beflecken sich auf die nämliche Weise und sollen mit den benannten männlichen Thieren in der Gestalt de Weibchen derselben geboren werden.


70. Wenn eine der vier Classen ohne dringende Nothwendigkeit die Erfüllung der ihr zukommenden Pflichten unterläßt, so soll sie in sündliche Körper eingehen und Sclavinn ihrer Feinde werden.


71. Wenn ein Brahmin seine Pflicht nicht thut, so soll er in einen Dämon, genannt Ulcamuc'ha, oder mit einem Feuerbrandähnlichen Munde welcher Ausgespieenes auffrißt, verwandelt werden; thut sie ein Cshatriya nicht, in einen Dämon, Cataputana[452] genannt, welcher sich von Koth und Aas nährt.


72. Unterläßt sie ein Vaisya so soll er in ein übles Wesen Maitracshajyotica genannt, welches faulende Aeser ißt, verwandelt werden; und ein Sudra, welcher seinen Beruf versäumt, wird ein scheußlicher bekörperter Geist, Chailasaca genannt, welche sich von Läufen nährt.


73. Lebensseelen welche der Sinnlichkeit ergeben sind, sollen in ihren künftigen Körpern noch feiner und schärfer durch ihre Sinne empfinden, und zwar in dem nämlichen Grade, in welchem sie sich verbotenen Ergötzungen ergeben hatten, damit sie verhältnißmäßige Schmerzen ausstehen mögen.


74. Und sie sollen wegen ihrer Thorheit, so oft sie ihre sträflichen Handlungen wiederholen, zu immer heftigeren Schmerzen in Gestalten verurtheilt werden, welche auf dieser Erde verächtlich sind.


75. Zuerst sollen sie in Tamisra, oder äusserster Dunkelheit und in andern Wohnungen des Schreckens, in Asipatravana oder Schwertblätter-Walde, und in verschiedenen Oertern wo Festzusammenschnüren und Aufreißen ist, eine Empfindung der Todes-Angst haben.


76. Mannichfaltige Qualen warten ihrer: sie sollen von Raben und Eulen verstümmelt werden, und siedendheiße Kuchen verschlucken, über glühenden Sand gehen, und die nämlichen Martern empfinden, als ob sie wie Töpferwaare im Ofen gebrannt würden.


77. Sie sollen die Formen beständig elender Thiere annehmen, wechselweise von äußerster Kälte und Hitze[453] geplagt und mit verschiedenartigen Schrecken umringt werden.


78. Sie sollen mehr als einmal in verschiedenen Mutterleibern liegen, und nach martervollen Geburten strenger Gefangenschaft und zu sklavischer Bedienung bey Geschöpfen die ihnen gleich sind, verurtheilt werden.


79. Dann sollen Trennungen von Verwandten und Freunden, gezwungener Aufenthalt bey den Gottlosen, mühsamer Gewinn und zu Grunde richtender Geldverlust, und kaum gemachte Freundschaften von endlichen Feindschaften verdrängt, folgen;


80. Ferner Alter ohne Unterstützung, Krankheiten mit Gewissensbissen und unzählichen Martern verknüpft, und zuletzt unvermeidlicher Tod.


81. Von der Absicht und Gemüthsstimmung mit welcher jemand in diesem Leben eine religiöse oder moralische Handlung ausübt, wird in dem künftigen mit der nämlichen Eigenschaft begabten Körper die Belohnung abhangen.


82. Also sind euch die sämmtlichen Strafen für Uebelthaten offenbart worden. Lernet nun diejenigen Handlungen eines Brahminen, welche zu ewiger Wonne führen.


83. Den Veda lernen und verstehen, fromme Kasteyungen vornehmen, göttliche Kenntniß des Gesetzes und der Philosophie einsammlen, seine Sinne und Glieder beherrschen, empfindenden Geschöpfen kein Leid zufügen und einen na türlichen und geistlichen Vater hochachtungsvoll behandeln, sind die Hauptzweige der Pflichten durch welche man gewiß zu endlicher Glückseligkeit gelangt.
[454]

84. Ist denn, sagten die Weisen unter allen diesen guten Handlungen, welche in dieser Welt vollzogen werden, keine, von welcher man glaubt, daß sie eine ausschließlich größere Kraft als die übrigen habe, Leuten den Weg zur Glückseligkeit zu zeigen?


85. Unter allen diesen Pflichten antwortete Bhrigu ist die vorzüglichste, daß man aus den Upanishaden eine wahre Kenntniß von dem einzigen wahren Gotte erlange; dies ist die erhabenste aller Wissenschaften, weil man durch sie ganz gewiß Unsterblichkeit erlangt.


86. Doch in diesem Leben und auch in dem nächsten hält man das Forschen im Veda zur Erreichung einer Kenntniß von Gott für die wirksamste unter diesen sechs Pflichten, um den Menschen Glückseligkeit zu verschaffen.


87. Denn die Kenntniß und Anbetung eines einigen Gottes, welche der Veda lehrt, begreift alle die der Ordnung nach erwähnten Vorschriften zur Führung eines regelmäßigen Lebens völlig.


88. Die Ceremonial-Pflicht welche der Veda vorschreibt, ist von zweyerley Art; eine bezieht sich auf diese Welt und bringt Wohlstand auf Erden hervor, die andere ist verschieden davon und verschafft Glückseligkeit im Himmel.


89. Eine religiöse Handlung die sich auf eigennützige Absichten in dieser Welt gründet, zum Beyspiel ein Opfer für Regen, oder in der folgenden Welt, zum Beyspiel eine fromme Spende in der Hoffnung einer künftigen Belohnung, wird konkret und interessirt genannt; aber eine Handlung, welche[455] mit Kenntniß von Gott und ohne Selbstliebe verrichtet wird, heißt abstrakt und uninteressirt.


90. Wer oft eigennützige Ceremonien verrichtet, kommt eben dorthin wo die Beherrscher des niedern Himmels sind; aber wer viele uninteressirte Religionshandlungen verrichtet, reißt sich auf immer von einem Körper los, der aus den fünf Elementen zusammengesetzt ist.


91. Er bemerkt die höchste Seele in allen Wesen, so wie alle Wesen in der höchsten Seele, er opfert seinen eigenen Geist, indem er ihn auf den Geist Gottes heftet, und sich der Natur der einzigen Gottheit nähert, welche durch ihren eigenen Lichtausfluß glänzt.


92. Solchemnach muß der vornehmste unter den Wiedergebornen, ob er gleich die in den Sastras erwähnten Ceremonial-Gebräuche vernachläßiget, beflissen seyn, sowohl eine Kenntniß von Gott zu erlangen, als den Veda zu wiederholen.


93. Dieß ist das vortheilhafte Vorrecht derer, welche zweymal geboren werden, erstlich von ihren natürlichen Müttern und dann von der Gayatri ihrer geistlichen Mutter, aber hauptsächlich der Brahminen, weil ein wiedergeborner Mann durch Vollziehung dieser Pflicht, aber auf keine andere Art, sich bald unaufhörliche Glückseligkeit erwerben kann.


94. Den Patriarchen, den Gottheiten und dem menschlichen Geschlechte ist die Schrift ein Auge das immer Licht giebt, auch konnte der Vedasastra durch keine menschlichen Kräfte hervorgebracht worden seyn; und kann auch ohne den Beystand offenbarter Glossen und Erklärungen von der menschlichen[456] Vernunft nicht gewürdiget werden; dieß ist eine zuverlässige Wahrheit.


95. Gesetzbücher welche sich nicht auf den Veda gründen und die verschiedenen anders lehrenden Theorien der Menschen bringen keine Frucht nach dem Tode; denn man weiß, daß sie alle auf Finsterniß gebauet sind.


96. Alle Lehrgebäude welche mit dem Veda streiten, müssen nothwendig Sterbliche zu Urhebern haben, und werden bald verschwinden; ihr später Ursprung zeigt, daß sie nichtig und falsch sind.


97. Die drey Welten, die vier Classen der Menschen und ihre vier verschiedenen Stände, mit allem was gewesen ist, allem was ist und allem was seyn wird, macht der Veda bekannt.


98. Im Veda allein wird deutlich erklärt, was der Schall, die fühlbare und sichtbare Gestalt, der Geschmack und der fünfte Gegenstand sinnlicher Vernehmung, der Geruch ist; desgleichen was die drey Eigenschaften der Seele, die damit verbundenen Geburten und die Handlungen sind, welche aus ihnen emporsprießen.


99. Alle Geschöpfe werden durch den Vedasastra der Urwelt erhalten, welchen die Weisen deswegen für den Erhabensten halten, weil er die höchste Quelle der Glückseligkeit für dieses Geschöpf den Mann ist.


100. Nur der verdient vollkommen den Befehl über Heere, königliches Ansehen, Macht zu strafen und unbeschränkte Herrschaft über alle Völker welcher den Vedasastra genau versteht.


101. So wie Feuer selbst feuchte Bäume mit verdoppelter Flamme ausbrennt, so brennt der, welcher[457] den Veda wohlversteht, die Sünden-Flecke aus mit denen seine Seele verunreiniget ist.


102. Wer, während seines Aufenthaltes in einem der vier Stände den Sinn des Vedasastra genau inne hat, nähert sich der göttlichen Natur, ob er gleich in dieser Unterwelt verweilt.


103. Diejenigen welche viele Bücher gelesen haben, sind erhabner als die welche seltener studiren; die welche das Gelesene behalten, erhabener als vergeßliche Leser; die welche das was sie lesen, vollkommen verstehen, haben den Vorzug vor denen die sich bloß daran erinnern, und die welche die gekannte Pflicht ausüben, sind denen vorzuziehen, welche sie blos kennen.


104. Andacht und heilige Kenntniß sind die besten Mittel durch welche ein Brahmin zur Glückseligkeit gelangen kann; durch Andachtsübung kann er sich schuldlos machen; durch heilige Kenntniß kann er unsterblichen Ruhm erreichen.


105. Wer nach einer anschauenden Kenntniß aller seiner Pflichten strebt, muß die drey Beweisarten wohl verstehen: nämlich den sichtbaren Beweis, die Schlußfolgerung und das Ansehen der verschiedenen Bücher welche aus dem Veda genommen werden.


106. Nur der hat eine Einsicht in die sämmtlichen religiösen und bürgerlichen Pflichten welcher nach vernunftmäßigen, mit dem Veda übereinstimmenden, Regeln im Allgemeinen über jenes System sprechen kann, wie es die heiligen Weisen offenbart haben.


107. Diese Verhaltungs-Regeln welche zu der höchsten Glückseligkeit führen, sind nun genau und im Kurzen vorgetragen worden: die verborgene Gelehrsamkeit[458] dieses Manavasastra soll euch sofort entdeckt werden.


108. Wenn man fragt, wie in besondern Fällen welche in keiner dieser allgemeinen Regeln berührt sind, bestimmt werden soll, was Rechtens ist, so ist die Antwort folgende: »was wohl unterrichtete Brahminen rathen, soll als unstreitige Gesetz betrachtet werden.«


109. Wohlunterrichtete Brahminen sind diejenigen welche aus der Schrift selbst augenscheinliche Proben darlegen können, indem sie selbst, wie es das Gesetz verordnet, die Vedas und ihre weit ausgedehnten Zweige, oder die Vedangas, Mimansa, Nyaya, Dhermasastra und Puranas erforscht haben.


110. Niemand sage sein Meinung über eine schwere Rechtsfrage die zuvor nicht ausdrücklich offenbart worden war: denn sie muß in einer Versammlung von zehn solcher tugendhaften Brahminen unter einem Vorsitzer, oder wenn man nicht zehne bekommen kann, von drey solcher Brahminen unter einem Vorsitzer entschieden werden.


111. Die Versammlung von Zehnen unter einem Oberhaupte, welches entweder der König selbst oder ein von ihm ernannter Richter seyn kann, muß aus drey Männern bestehen, deren jeder mit einem der drey Vedas vorzüglich bekannt ist, aus einem vierten der in der Nyaya, und aus einem fünften, welcher in der Mimansa-Philosophie erfahren ist; aus einem sechsten welcher vorzüglich den Niructa studirt hat, aus einem siebenten der hauptsächlich im Dhermasastra geforscht hat, und aus drey allgemeinen Gelehrten welche in den drey ersten Ständen sind.
[459]

112. Einer welcher vornämlich in Rigveda bewandert ist, ein zweyter welcher den Yajush am besten versteht, ein dritter welcher den Saman am besten inne hat, sind die Versammlung dreyer Männer unter einem Haupte, welche sowohl in der Rechtswissenschaft als in Gewissens-Fällen Zweifel auflösen können.


113. Sogar die Entscheidung eines einzigen Priesters, welcher die Grundsätze des Veda vollkommen versteht, falls man nicht mehrere zusammenbringen kann, muß als Gesetz vom höchsten Ansehen betrachtet werden; nicht die Meinung vieler Tausende denen es an heiliger Kenntniß mangelt.


114. Viele tausend Brahminen können keine gesetzmäßige Versammlung zur Entscheidung von Streitigkeiten bilden, wenn sie die Pflichten während einer regelmäßigen Schüler-Zeit nicht erfüllt haben, mit den Sprüchen der Schrift unbenannt sind, und von dem bloßen Nahmen ihrer Priester-Classe leben.


115. Die Sünde dessen, welchem eingebildete Gernwisser, von der Eigenschaft der Finsterniß durchdrungen, die Gesetze erklären, die sie doch selbst nicht verstehen, soll hundertfältig vermehrt auf die Elenden fallen, welche dieselben vortragen.


116. Dieser sämmtliche Inbegriff der Pflichten, welche vorzüglich endliche Glückseligkeit bewirken, ist euch hiermit verkündiget worden, und der Brahmin welcher nie davon abweicht, soll dort oben in einen vorzüglichern Zustand kommen.


117. Solcher Gestalt entdeckte mir der allweise Menu, welcher ausgebreitete Herrschaft besitzt und im himmlischen Glanze flammt, aus Wohlwollen für das menschlich Geschlecht dieses unübertrefliche Gesetz-System,[460] welches man auf das andächtigste vor Personen, die damit nicht bekannt gemacht werden dürfen, verborgen halten muß.


118. Jeder Brahmin betrachte mit unverrückter Aufmerksamkeit die sichtbare und unsichtbare Natur, wie sie in dem göttlichen Geiste existirt: denn wenn er das gränzenlose Weltall welche im göttlichen Geiste existirt, erforscht, so ist es unmöglich, daß er sein Herz dem Laster widmen kann.


119. Der göttliche Geist allein ist die ganze Götter-Menge; alle Welten sind in den göttlichen Geist gestellt und der göttliche Geist bringt ohne Zweifel, durch eine Kette von Ursachen und Wirkungen, die mit dem freyen Willen vereinbar sind, die an einander hängende Reihe von Handlungen hervor, welche bekörperte Seelen verrichten.


120. Er kann den feinen Aether in den Hölungen seines Körpers betrachten; die Luft in seiner Muskelbewegung und in den reitzbaren Nerven; das erhabene Sonnen- und Feuer-Licht in seiner Verdauungs-Hitze und in seinen sichtbaren Gliedern; das Wasser in den Säften seines Körpers; die Erde in den Erdtheilen seines Körperbaues;


121. In seinem Herzen den Mond; in seinen Gehör-Nerven die Schutzgeister der acht Gegenden; in seiner fortschreitenden Bewegung den Vishnu; in seiner Muskelkraft den Hara; in seinen Sprechwerkzeugen den Agni; in der Ausleerung den Mitra; in der Zeugung den Brahma.


122. Aber er muß den erhabenen, allgegenwärtigen Verstand als den unbeschränkten Herrn ihrer Aller, durch dessen Macht sie allein existiren, betrachten; als einen Geist welcher keinesweges der[461] Gegenstand eines Sinnes ist, und blos von einer Seele gedacht werden kann, die ganz von der Materie abgesondert ist, und gleichsam schlummert; als einen Geist den er jedoch um sein Nachdenken zu erleichtern, sich subtiler als das feinste denkbare Wesen und glänzender als das reinste Gold denken kann.


123. Einige beten ihn an als alldurchdringend gegenwärtig im Elementarischen Feuer, andere im Menu dem Herrn der Geschöpfe oder dem unmittelbaren Agenten in der Schöpfung; einige beten ihn an als deutlicher gegenwärtig im Indra, dem Herrn der Welten und des Dunstkreises; andere in der reinen Luft, andere in dem höchsten ewigen Geiste.


124. Er ist es, welcher in den fünf Gestalten der fünf Elemente alle Wesen durchdringt, und sie durch die Stufenleiter der Geburt, des Wachsthums und der Auflösung sich in dieser Welt herumschwingen läßt, wie die Räder eines Wagens, bis sie die Seligkeit verdienen.


125. Solchemnach wird der, welcher in seiner eignen Seele die höchste Seele bemerkt, die in allen Geschöpfen gegenwärtig ist, gegen sie alle gleichgut gesinnt, und wird zuletzt in das höchste Wesen, ja in das des allmächtigen selbst verschlungen werden.


126. Hier endigte der heilige Lehrer; und jeder Wiedergeborner, welcher aufmerksam diesen von Bhrigu geoffenbarten Manavasastra liest, wird sich an die Tugend gewöhnen und endlich die Seligkeit erlangen, nach welcher er strebt.


Fußnoten

1 Vergl. I. 50. XI. 145.


2 Die drey Eigenschaften heißen im Sanscrit: Satwa, Raja, Tama, und die 14. Abtheilung der Gita handelt davon weitläuftig.

Quelle:
Hindu Gesetzbuch oder Menu's Verordnungen nach Cullucas Erläuterung. Weimar 1797, S. 440-462.
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Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

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