[809] Nicht ohne Not Soldat der Kultur sein. – Endlich, endlich lernt man, was nicht zu wissen einem in jüngeren Jahren soviel Einbuße macht: daß man zuerst das Vortreffliche tun, zu zweit das Vortreffliche aufsuchen müsse, wo und unter welchem Namen es auch zu finden sei: daß man dagegen allem Schlechten und Mittelmäßigen sofort aus dem Wege gehe, ohne es zu bekämpfen, und daß schon der Zweifel an der Güte einer Sache – wie er bei geübterem Geschmacke schnell entsteht – uns als Argument gegen sie und als Anlaß, ihr völlig auszuweichen, gelten dürfe: auf die Gefahr hin, einige Male dabei zu irren und das schwerer zugängliche Gute mit dem Schlechten und Unvollkommnen zu verwechseln. Nur wer nichts Besseres kann, soll den Schlechtigkeiten der Welt zu Leibe gehn, als der Soldat der Kultur. Aber der Nähr- und Lehrstand derselben richtet sich zugrunde, wenn er in Waffen einhergehen will und den Frieden seines Berufs und Hauses durch Vorsorge, Nachtwachen und böse Träume in unheimliche Friedlosigkeit umkehrt.
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Menschliches, Allzumenschliches
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