3. Dsong Schen's Wandlung

[287] Dsong Schen war zweimal im Amt, und zweimal änderte sich sein Herz. Er sprach: »Ich war im Amt, als meine Eltern noch lebten. Ich hatte nur ein kleines Gehalt, und doch war ich fröhlich im Herzen. Nachher hatte ich ein Amt mit großem Gehalt, aber meine Eltern lebten nicht mehr, und darum machte es mich traurig.«

Seine Mitjünger befragten den Kung Dsï und sprachen: »Von Dsong Schen kann man wohl sagen, daß er nicht hängenblieb an äußeren Dingen.«

Der Meister sprach: »Er blieb doch daran hängen. Denn wer an solchen Dingen nicht hängenbleibt, wie kann der um ihretwillen so elegisch werden? Sonst würde er ein großes Gehalt oder ein kleines Gehalt betrachten wie einen Storch oder eine Mücke, die vor ihm vorbeifliegen.«

Quelle:
Dschuang Dsï: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland. Düsseldorf/Köln 1972, S. 287.
Lizenz: