Asopus

[73] Asopus (Gr. M.), ein Flussgott, in dessen mythischen Verhältnissen zwei Flüsse A. häufig verwechselt werden, von denen der eine, entsprungen unweit Platää in Böotien, in das euböische Meer, der andere, vom Berge Carneates unweit Phlius her an Sicyon vorbeifliessend, in den corinthischen Meerbusen sich ergiesst. Als seine Kinder werden Ismenus und Pelasgus, ferner Cleone, Salamis, Sinope, Pirene, Oenia, Thebe, Asopis, Thespia, Chalcis und Tanagra genannt, welche er von Metope, Tochter des Ladon, bekam. Andere Schriftsteller geben ihm 20 Töchter, unter denen sich Cercyra und Aegina befinden. Die Letztere entführte ihm Jupiter; da wollte er mit seinen Wogen den Olymp stürmen, allein der Gott der Götter schleuderte seine Blitze nach ihm und trieb ihn in sein altes Bette zurück. - Sinope wurde dem A. von Apollo geraubt und nach Sinope (welches von ihr den Namen erhielt) gebracht. Cercyra ward dem Flussgott von Neptun entführt, welcher sie auf die Insel gleiches Namens (bei den Römern Corcyra, jetzt Corfu) brachte und mit ihr den Phäax, den Stammherrn der Phäaken, erzeugte.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 73.
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