Daunus

[159] Daunus (Gr. M.),

1) Sohn des Lycaon , Bruder des Iapyx und des Peucetius, mit welchen er nach Italien ging, verbunden mit Messapiern und Illyriern. Sie verdrängten an der Ostküste von Italien die Ausonier und theilten das Land in drei Theile: Daunia, Peucetia und Messapia. Gemeinsam nannten sich die so angesiedelten Stämme Iapyger.

2) D., ein apulischer König, der aus seinem Vaterlande Illyrien als Flüchtling nach Apulien gekommen war und einem Theile dieses Landes seinen Namen gab. - Als Diomedes von dem zerstörten Troja nach Hause zurückkehren wollte, ward er lange Zeit von den erzürnten Göttern umhergetrieben, und kam endlich nach Apulien zu D. Hier verrichtete er als dessen Bundesgenosse gewaltige Heldenthaten gegen die Messapier, und um seine Dienste zu belohnen, liess D. ihn zwischen der gesammten Kriegsbeute und seinem Lande wählen. Alänus, ein Halbbruder des Diomedes, wurde zur Entscheidung aufgerufen; dieser liebte die Tochter des D., Evippe, und entschied, um sich dieser gefällig zu zeigen, für die Beute, worauf der zürnende Diomedes das Land mit dem Fluch der Unfruchtbarkeit belegte, bis einer seines Stammes es bepflügen würde.

3) D., Sohn der Danaë, welche, nach späterer Sage, nachdem sie von ihrem Vater in's Meer geworfen worden, nach Italien getrieben wurde. Hier vermählte sie sich mit dem, nachmals vergötterten, latinischen Könige Pilumnus, aus welcher Ehe D. entsprang', von dem Turnus und mehrere Heroën der Rutuler und Sabiner ihre Familien ableiteten.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 159.
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