Iphitus

[281] Iphitus (Gr. M.),

1) Sohn des Naubolus, ein Argonaute aus Phocis, Vater des Schedius und Epistrophus und der Eurynome.

2) I., Bruder der schönen Iole, Sohn des Eurytus, Herrschers zu Oechalia. Als Hercules im Wettkampf mit Bogenschiessen die Iole errungen, war I. der Einzige, der sie dem Helden zusprach, während der Vater und die übrigen Brüder derselben sie ihm verweigerten. Autolycus stahl in Euböa eine Rinderheerde, und Eurytus nannte den Hercules als Thäter, was jedoch I. nicht glauben wollte, ihn auch desshalb aufsuchte und traf, wie er gerade aus der Unterwelt züruck kam, wo er Admets Gemahlin, die schöne Alcestis, geholt. Hercules versprach dem Freunde die Rinder suchen zu helfen, nahm ihn zu Tiryns gastfreundlich auf, doch es erfasste ihn abermals ein Anfall von Wahnsinn, durch Juno ihm zugeschickt, und in diesem stürzte er den Gastfreund von den Mauern von Tiryns herab.

3) I., König von Elis, welcher gleichzeitig mit Lycurgus (dem Lacedämonier) herrschte. Er soll bei einer Pest, auf Befehl des Orakels, die längstvergessenen olympischen Spiele erneuert, und auch dem Hercules dabei Opfer angeordnet haben.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 281.
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