Ker

[298] Ker (Gr. M.), das Todes-Verhängniss, bei Homer oft in diesem eigentlichen, abstracten Sinne, z.B.: »Welche K. hat dich in das Haus des Hades geführt? Krankheit oder Schiffbruch oder Pfeilschuss?« Oft aber auch personificirt, und dann häufig in Mehrzahl gedacht. - Bei Späteren tritt die Personification immer anschaulicher hervor. Bei Hesiod ist die K. eine Tochter der Nacht. Er nennt die K.en dunkelfarbige Todesgöttinnen der Schlacht, mit den Zähnen knirschend, furchtbaren Blickes, bluttriefend, mit gewaltigen Krallen, sich am Blute der Erschlagenen weidend. Aehnlich war eine K. am Kasten des Cypselus zu Olympia gebildet.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 298.
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