Signe

[413] Signe (Nord. M.), Tochter der Königin Bera auf Seeland. Der kühne Hagbart, Hake's Sohn, von Drontheim, ein berühmter Seekönig, kam nach Seeland, um die Söhne der Königin, Alf und Alger, zum Zweikampf zu fordern, und zu sehen, wer von ihnen der stärkere sei. Hagbart und S. sahen einander und liebten sich; doch trennte sie der grausamen Mutter Hass, der noch gesteigert ward, als der älteste ihrer Söhne, Alf, in dem Kampfe blieb. Hagbart gab sich unbesonnen gefangen, seiner Stärke vertrauend, doch eine Haarlocke von S.'s Haupt fesselte ihn. Der Tod war ihm bestimmt und die Bogenschützen waren bereit, der Königin Urtheilsspruch zu vollziehen, als er sich selbst den Tod gab. S. ward aus ihrem flammenden Hause durch den Bruder Alger gerettet, doch nur, um an des Geliebten Seite ihr Leben auszuhauchen, denn sie hatte Gift genommen. In einem der rührendsten Trauerspiele, Hagbart und S., hat Oehlenschläger diesen Stoff behandelt.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 413.
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