Telchinen

[425] Telchinen (Gr. M.), die ältesten Bewohner der Insel Rhodus, Söhne der Thalassa. Sie haben mit Caphira, der Tochter des Oceanus, den Neptun erzogen, der als Kind von Rhea, seiner Mutter, ihnen übergeben wurde. Sie waren die Erfinder der meisten technischen Künste, auch die ersten Verfertiger von Bildsäulen, deren mehrere nach ihnen benannt worden sind, wie denn ein Apollo zu Lindus, und Nymphen nebst einer Junostatue zu Jalysus die telchinischen hiessen. Sie waren auch Weise, welche Wetter machen und vertreiben, fremde Gestalten annehmen, überhaupt zaubern konnten. Eine Schwester der T., Halia, war eine Geliebte des Neptun, von dem sie sechs Söhne und eine Tochter empfing, nach welcher letztern, Rhodos, die Insel benannt wurde. Die T. verliessen später die Insel, weil sie ihre Ueberschwemmung vorhersahen. Sicyon hiess nach ihnen telchinisch, und sie sollen sich auch zu Teumessus in Böotien niedergelassen haben.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 425.
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