Ackern

1. Besser ackern und düngen, als beten und singen.

Sagen die Bauern in der Gegend von Zobten in Schlesien, wenn man sie zu frommen Vereinen einladet.


2. Da geschieht fürs Ackern wenig genug, wo der Bauer lauft vom Pflug, der Ochse verwirft das Joch und das Ross sein Kummet noch.


3. Mancher darf nicht ackern und nicht säen und kann doch Getreide mähen.

Lat.: Citra arationem citraque sementem. (Lucian.) (Erasmus, 143.)


4. Man muss nicht mehr ackern, als man eineggen kann. (Wend. Lausitz.)


[Zusätze und Ergänzungen]

5. Det drätmôl akere' git fir îmôl mässten (misten, düngen). (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 76a.


6. Drämol akern äs îmôl mässten.Schuster, 76b.


7. Gut ackern ist halbe Düngung. (Frankenwald.)


8. Ich ackere, sagte die Ameis, da sass sie auf dem Ochsenhorn.


*9. Man muss mit ihm ackern.Frischbier, II, 26.

Angestrengt arbeiten, z.B. vom Lehrer, der einen schwach begabten Schüler zu unterrichten hat. Auch wol, er muss sich mit ihm abackern, müde arbeiten.


*10. Mit dem kann man ackern. (Böhmen.)

So gut, so fügsam und willig ist er. Er lässt sich für jeden Zweck gebrauchen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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