Biankoon

* Der Biankoon rührt sich.


Unter dem 24. Juli 1870 schrieb man aus Florenz: Seit ein paar Tagen hört man hier tausendmal das Wort: »Der Biankoon rührt sich.« Sie fragen, was das bedeuten soll, und ich muss Sie darauf anweisen, dass alle geistreiche Völker darin eine Aehnlichkeit mit einander haben, sich bisweilen in eine Narrheit zu verlieben. Erinnern wir uns, wie vor einigen Jahren ganz Paris von dem Rufe wiederhallte: voila Lampert, der gar keinen Sinn hatte. Was nun unsern Biankoon betrifft, so führt dieser Name jene eben nicht sonderlich schöne Statue des Neptun, die auf der Piazza della Signoria zu sehen ist und die Autoren des: »der Biankoon rührt sich« hatten dabei im Sinn, anzuzeigen, dass Garibaldi sich rühre. (Breslauer Zeitung 1870, Nr. 351, S. 2740.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
Lizenz:
Kategorien: