Futsch

Wat 'mal futsch is, det nehm' ich nich wieder, sagt der alte Blücher.

Als Blücher nach den Befreiungskriegen zum letzten Mal sein Heimatsland Mecklenburg besuchte, wollte man ihn in Teterow feierlich empfangen. Vor der Stadt zwischen den Scheunen war eine Wache aufgestellt, die seine Ankunft melden sollte. Die guten Leute konnten sich einen Fürsten und Feldmarschall nicht anders denken als mit Ordenssternen, Federhut und vierspännig fahrend. Nun kam aber eine gewöhnliche zweispännige Karosse mit zwei Herren in einfach bürgerlicher Kleidung, von denen der eine aus einer Meerschaumpfeife fürchterlich dampfte. Die Thorwache hielt den Wagen an und sagte: »Wer zwischen den Scheunen raucht, dem kostets die Pfeife.« – »Wirklich?« sagte Blücher. »Na, da habt Ihr sie.« Der nachfolgende Packetwagen klärte die Sache auf. Infolge dessen schickte man sofort die Pfeife nach. Blücher lehnte aber die Zurücknahme mit den obigen Worten ab.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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