Gefreiter

1. Der Gefreite hat einen höhern Grad der Gemeinheit, sagte der Rekrut, als ihn der Unteroffizier fragte, welche Stellung er einnehme.


2. Und wer's zum Gefreiten (Corporal) erst hat gebracht, der steht auf der Leiter zur höchsten Macht.

Dieser Schiller'sche Ausspruch (Vers) ist durch den preussischen Kriegsminister von Roon sprichwörtlich geworden. Aus Culm in Westpreussen schreibt man: In dem hiesigen Cadetteninstitut wurde am 3. Juni 1818 eine Ehrentafel aufgestellt, auf welcher unter den Worten: »Eiserner Fleiss und strenge Sittlichkeit machen sie würdig als Muster der Nachahmung aufgestellt zu werden«, die Namen der Schüler aufgestellt wurden, die beim Verlassen der Austalt der Ueberschrift entsprochen hatten. Der erste Name, der die Gedenktafel ziert, ist der Gefreite von Roon, der spätere Kriegsminister. (Sorauer Wochenblatt vom 15. Juni 1867.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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