Gerschon

Wo bleibt Gerschon? Gerschon fehlt (oder: ist nit da).Tendlau, 1044.

Zur Bezeichnung eines Dummen oder sehr zerstreuten Menschen. Der Narr Gerschon hatte die Gewohnheit, abends beim Auskleiden die Kleidungsstücke in alle Richtungen zu werfen, sodass er sie am Morgen nicht fand. Man gab ihm den Rath, sich aufzuschreiben, wohin jedes Stück gekommen sei, was er that. Am folgenden Morgen ging er mit dem Zettel suchend und fand alles, ausser sich selbst, der im Bett sein sollte und nicht darin war, worauf obiger Ausruf erfolgte.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1573.
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