Kiesen

1. Man kiese, was man will, das Wetter hat sein Spiel.


*2. He kieset as de Düwel vör't Götegatt. (Ostfries.) – Bueren, 545; Hauskalender, II; Kern, 1436.

Teufel steht hier offenbar für Alp oder den sogenannten Walrieder, die gern durch das Riemenloch der Thür oder durch die Ausgussöffnung ins Haus dringen, sich auf die Schlafenden werfen und sie drücken und würgen. Die obige Redensart denkt sich nun so ein Wesen, das in das Haus eindringen will und alles verschlossen findet, auch das Götegatt (Ausgussloch) und deshalb aus Zorn kieset, d.h. grinst, die Zähne fletscht. (Vgl. Stürenburg, 106b.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1266.
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