Wesen (Subst.)

1. Ist das nicht ein dummes Wesen, hat's geschrieben und kann's nicht lesen!


2. Man thue gottloss wesen vom Könige, so wirdt sein Thron mit Barmhertzigkeit befestiget.Agricola, II, 234.


3. Was ist das vor ein Wesen, wir können vor den Pfaffen nicht genesen.

»Von der Römischen Clerisey gewaltthätigkeit vnd vnrechtfertigkeit haben auch vor mehr als zweyhundert Jahren vnsere vorfahren gesagt vnd geklagt: Was ist das vor u.s.w.« (Zinkgref, IV, 232.) »Ein Aufruhr vnd Pundtschuch etlicher pauren in Speyer Bissthumb 1502. Wo sie zusammen kommen, erkannten sie einander bey diesem wortzeichen. Einer sprach: Was ist es nun für ein wäsen? So sprach denn der andere, der sich diesen wolt zu erkennen geben: wir mögend vor den Pfaffen nit genäsen.« (Stumpf, I, 91b.)


4. Wer das alte wesen will reformiren, der muss zuuor die alte stockfisch verschlucken. Lehmann, 85, 29.


5. Woas wärscht ock fer a Wasen machen, wenn ich doas gemacht hätte, sagte der Mann zu seiner Frau, als das Rothkehlchen in die Suppe geschissen hatte. (Oberlausitz.)


*6. Das hat sein Wesen.Klix, 122.


*7. Er macht ein Wesen, als wenn der Teuffel die Helle angezündet hätte.Herberger, Ib, 835.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 205.
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