Laterne

1. Eine Laterne beleuchtet (andern) den Weg, aber sich selbst nicht.Eiselein, 411.


2. Eine Laterne ohne Licht leuchtet nicht.

Lat.: Qui lucerna egent, infundant oleum. (Binder II, 2779; Altdorf, 168.)


3. Eine Laterne vorn ist besser als zwei hinten.


4. Grosse Laternen, kleine Lichter.


5. Ist die Latern' auch noch so rein, was nützt es, ist kein Licht darein!


6. Ja, wenn wi nich wier'n, säd' de Latern' to'n Maand (Mond), dor ging se ut.


7. Mancher ist wie eine Laterne, leuchtet andern, nur sich selber nicht.


8. Ob i eini so wetti, so ne alti Latern' will i lieber schöne Jungi, sie lachet gar gern. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 24.


9. Wer eine hölzerne Laterne hat, dem hilft's nicht, wenn er schon ein Licht hineinsteckt.


10. Wer über die Laterne fällt, muss das Licht nicht schelten.


*11. Die Laterne am Mittag anzünden.

Frz.: Porter lanterne à midy. (Leroux, II, 283.)

Lat.: Lucernam ferre meridie (adhibere). (Faselius, 103; Bovill, I, 120.)


*12. Einen mit einer papierenen Laterne beleuchten.

Ihn scharf beurtheilen. Gottsched in seinen Beiträgen zur kritischen Historie der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit (Leipzig 1735, S. 227) sagt: »Er will die Leute wie Diogenes mit einer papiernen Laterne beleuchten und Menschen machen, wenn er keine finden kann.«


*13. Er braucht beim hellen Mittag eine Laterne.


*14. Er ist eine Laterne ohne Licht.

Holl.: Het is eene groote lantaarn zonder licht. (Harrebomée, II, 8.)


*15. Er ist wie eine Laterne, er leuchtet andern und sich selber nicht.Braun, I, 2175.


[1804] *16. Er sucht mit der Laterne einen Pfennig, den er bei Tage verloren.


*17. Etwas mit Laternen suchen.Eiselein, 411; Braun, I, 2173.

Holl.: Al zoekt men met een lantaarntje. (Harrebomée, II, 8.)


*18. Man wird es noch mit der Laterne suchen. Reinsberg IV, 29.

Wol aus Zephanja 1, 12 entlehnt.

Holl.: Men zal dat nog met lantaarnen zoeken. (Harrebomée, II, 9.)


*19. Mit der Laterne die Sonne suchen.


[Zusätze und Ergänzungen]

*20. Er hat sie sich mit der Laterne gesucht. Schles. Provinzial-Blätter, 1871, S. 437.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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