Reiben

[1600] 1. Da reib' ich mich nimmer hin, sagte der Teufel, als er ein Crucifix am Wege sah.

»Feret er durch die Dornhecken vom wege, vber stock vnd stauden, vber wurpus vnd rannen.« (Mathesius, Historia Jesu, I, LXXXVIb.)


2. Es ist böss reiben gegen den stachel.Petri, II, 277; Lehmann, II, 129, 163.


3. Mit reiben vnnd waschen verbricht mann die gleser.Lehmann, 85, 18.

So verdirbt man oft etwas mit Flicken und Bessern.


4. Wer mich reibt, den reib' ich auch.


*5. Der reibt sich gern an jedem.Klix, 74.


*6. Sich an einem reiben.

An ihm seinen Zorn auslassen, auch sich rächen.

Frz.: Ils n'en veulent qu'à moi. (Kritzinger, 726a.) – Ne vous frottés pas à lui. (Kritzinger, 336b.)


[1601]

*7 Sich aneinander reiben.

Diese Redensart ist wahrscheinlich, wie die: die Köpfe zusammenstecken, aus dem Stallleben der Pferde entlehnt. (Jähns, I, 95.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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