Schluck

1. Ein guter Schluck schadet dem Fasten nichts.

Ein freisinniges Mönchssprichwort. Die Fastenzeit war recht eigentliche Saufzeit der Klöster. Statt Braten gab es jetzt Fische, Eier und Mehlspeisen und zur Verdauung einen guten Schluck. Die Fische wollen schwimmen.


*2. Ein Schluck1 ist gut für alles.

1) Es ist Branntwein gemeint.

Holl.: Jenever (auch Genever, Wachholder) goed voor alles.


[247] 3. Ên Schluck on beide Backe voll, dat öss gerad ên Quartêr. (Lit.) – Frischbier2, 3345.


4. Es ist bei ihm ein Schluck und ein Druck.

Er kaut nicht, er schlingt nur.

Frz.: Il ne fait que tordre et avaler. (Kritzinger, 683b.)


5. Schluck auf Schluck wird die grösste Flasche leer.

Holl.: Hier een slokje, daar een fleschje, zoo raakt men zijn boeltije kwijt. (Harrebomée, II, 275a.)


6. Schod im dan Schlok, dar beiwack kimmt.


7. Wer ein' Schluck vertragen kann, trinkt auch Essig aus der Kann'.

Holl.: Die met slokjes slorpen kan, drinkt azijn, al waar 't een kan. (Harrebomée, II, 275a.)


*8. Einen pommerschen Schluck thun.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 180; Eiselein, 514; Körte, 4825a; Braun, I, 3345.


*9. Er kann einen Schluck vertragen.

Holl.: Daar kan een slok op staan. (Harrebomée, II, 275a.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 247-248.
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