Töven

1. Darup is gô töven, aver quâd fasten. (Holst.) – Schütze, IV, 273; Körte, 6440.

Von langwierigen Dingen, von fernen Hoffnungen.


2. Lang töw'n1 is kên Brod spaorn. (Altmark.) – Danneil, 275.

1) Auch töben = warten.


3. Täuf, ick will dick dîne Aqua beseihen. (Wolfenbüttel.)


4. Teuw, Karnallj, wi sünd noch nich ût'nanner, säd' de Kuhnhahn tô de Daumarrik, as se em üm den Schnabel spaddelt (zappelt). Hoefer, 659; Peik, 207.

Töven = warten, verweilen. (Stürenburg, 285a.) Kuhnhahn = Truthahn, Daumarrik = Regenwurm.


5. Töf man, dao will ick di 'n P väorschriw'n. (Altmark.) – Danneil, 150.

Warte nur, ich will schon dafür sorgen, dass du das nicht ausführen sollst.


6. Töv, din Supp wart nog nig költ un mine ôk nig.Schütze, IV, 273.

Warte, wir haben beide keine Eile.


7. Töv, ik will di de Botter betàlen. (Holst.) – Schütze, IV, 273.


8. Töv man, bit de Dêrens mit de blanken Ammers kamt, de betâlt.Schütz, I, 34.

So sagt ein hamburgisches Fischerweib zu einer andern: Warte mit deinen Fischen bis die Mädchen mit den blanken (messingenen oder messingbeschlagenen) Eimern ankommen, aus den Häusern der Reichen, die werden deine Fische besser bezahlen.


9. Töv man, ik bün bi di up Tüffeln1. (Holst.) – Schütze, IV, 286.

1) Pantoffeln. – Drohung.


[1278] 10. Töw man, wer langsam geit, kummt ôk mit. Goldschmidt, 106.


11. Wel man töfen will, de kann Brämen noch well krîgen. (Rastede.) – Firmenich, III, 29, 110.


12. Wer töw'n kann, krigt ôk 'n Mann. (Altmark.) – Danneil, 206.

Auch alte Jungfrauen verheirathen sich öfter noch.


*13. He tövet na den vöten.Lübben.

Der in Stock und Block sitzt.


*14. Töw, Fritz Kirsch! (Pommern.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 1278-1279.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: