Türengeln

* Einen türengeln.

Dieser Ausdruck, welcher so viel bedeutet, als einen quälen und mishandeln, rührt (nach Allgem. Anzeiger der Deutschen, Gotha 1816, Nr. 112) aus der Zeit des Dreissigjährigen Kriegs her, da die französischen Armeen unter Türenne die Einwohner im Hessendarmstädtischen, der Wetterau und den Maingegenden auf das Aergste mishandelten und peinigten, besonders um Geld zu erpressen. Von einem, der zum Hause hinaus- und wieder hineingeprügelt wird, sagt man, er ist tüchtig gethürengelt worden. Woeste dagegen führt (Frommann, III, 367) eine Anzahl märkischer Ausdrücke mit beigefügter Erklärung auf, darunter unter Nr. 47 rängeln, von Rängel = pröngel, das ist dicker Stock, Prügel. Durengeln, das märkische Düärrängeln = durchwalken. (Vgl. Deutsches Sprichwörter-Lexikon, IV, 217.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880.
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