Tiegel

1. Der Tiegel schilt die Pfanne, dass sie schwarz.

Die Slawen drücken den Gedanken sehr mannichfach aus. Die Kleinrussen sagen: Das Netz spottet über den Sumpf und schleppt sich selbst in denselben. Das Bächlein verlacht den Sumpf und fliesst selbst aus [1204] demselben. Die Böhmen: Das Eis straft das Wasser und schwimmt darin. Der Hader tadelt den Lappen und keiner bessert sich. Die Hagebutte straft den Mehldorn. Die Bratpfanne straft den Tiegel und schwarz sind sie beide. Die Kroaten: Die Eule schimpft die Meise einen Grosskopf. Die Russen: Die Brotschaufel verspottet die Kohlenkrücke. (Čelakovsky, 90.)


2. In kleinen Tiegeln steckt die gute Salbe. (Wien.)


*3. Aus einem Tiegel schwarz und weiss malen.

In dem Sinne: kalt und warm aus Einem Munde.


*4. Da ist er in en schöne Tigel ine cho.Sutermeister, 94.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880.
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