2. Der Kiel , des -es, plur. die -e, ein sehr altes, aber nunmehr vermuthlich veraltetes Wort, ein Schiff, ein Fahrzeug zu bezeichnen. Es kommt bey den Angelsachsen und Normannen schon sehr früh vor, deren Schiffe im mittlern Lat. Ceolae, ...
2. Die Mine , plur. die -n, ein zunächst aus dem Franz. Mine entlehntes Wort, welches noch von einer doppelten Art Gruben gebraucht wird. 1) Die zur Aufsuchung und Ausförderung der Erze in die Erde gegrabenen Höhlungen, welche im Bergbaue Gruben, ...
2. Beschêren , verb. reg. act. als ein Geschenk zutheilen, obgleich nur noch in einigen wenigen Fällen. Am häufigsten gebraucht man dieses Wort im gemeinen Leben von Gott, und besonders von der Ertheilung zeitlicher Güter. Sprichw. Was Gott beschert, bleibt unverwehrt, was ...
2. Der Kahn , des -es, plur. die Kähne, Diminut. das Kähnchen, Oberd. Kähnlein, der Nahme eines mittelmäßigen Fahrzeuges ohne Verdeck auf Flüssen. Dergleichen sind die Kähne, deren man sich auf der Elbe, Oder, Weser, Spree u.s.f. bedienet ...
2. Der Hahn , des -es, plur. die Hähne, Oberd. die Hahnen, Diminut. das Hähnchen, Oberd. das Hähnlein. 1) Dasjenige Werkzeug an einem Fasse oder einer Röhre, vermittelst dessen man sie durch Umdrehung eines horizontal durchbohrten senkrechten kleinen Stämpels oder so ...
2. Der Matz , des -es, plur. die Mätze, in den niedrigen Sprecharten, ein einfältiger, blödsinniger, weiblicher, dummer Mensch, in verächtlichem Verstande, und von beyden Geschlechtern. Es stammet von matt ab, so fern es ehedem auch blößsinnig bedeutete, welche Bedeutung ...
2. Einreißen , verb. irreg. neutr. welches wie das vorige conjugiret wird, und das Hülfswort seyn erfordert, Beyfall gewinnen, in Gebrauch kommen, sich ausbreiten, von Dingen, welche als ein Übel angesehen werden. Bey der jetzigen Jahrszeit reißen allerley ansteckende Krankheiten ein. ...
2. Schlingen , verb. irreg. welches mit dem vorigen auf einerley Art conjugieret wird. Es kommt in doppelter Gestalt vor. 1. * Als ein Neutrum, da es ehedem, und vielleicht noch jetzt in einigen Oberdeutschen Gegenden, für kriechen gebraucht wurde, in welchem ...
2. Der Mars , des -es, plur. die -e, in der Niederdeutschen Schiffersprache, der Mastkorb; auf der mittelländischen See die Gabie, der Gabion, d.i. der Käfich. Große Schiffe haben gemeiniglich vier Marse oder Mastkörbe, welche den Nahmen von den Masten ...
2. Der Kies , des -es, plur. gleichfalls nur von mehrern Arten, die -e, ein Wort, welches ursprünglich einen jeden Stein, eine jede Steinart bedeutet zu haben scheinet, aber nur noch in einigen einzelnen Fällen üblich ist. 1) Der Quarz, eine ...
2. Der Kamm , des -es, plur. die Kämme, ein nur noch in einigen einzelnen Fällen übliches Wort, so wohl einen Stein, als auch ein Gestein, eine ganze Steinmasse zu bezeichnen. Ein sehr festes Gestein, welches unter dem mildern bricht, wird bey ...
2. Die Neue , plur. inus. oder ein Neues, plur. inus. ein nur bey den Jägern übliches Wort, welches theils den Thau und neblige Witterung, besonders des Morgens, theils aber und am häufigsten auch den Schnee bedeutet. Ein gemachtes Neues, ein ...
2. Der Kauz , des -es, plur. die -e, oder des -en, plur. die -en, Diminut. das Käuzchen, Oberd. Käuzlein, die kleinste Art der Nachteulen, welche so groß wie eine Taube sind, und sich in wüsten Gebäuden und ...
2. Das Pack , des -es, plur. car. in der verächtlichen Sprechart, eine Gesellschaft lasterhafter oder niedriger Leute, liederliches Gesindel. Es ist Pack. Schelmpack, Diebespack, Lumpenpack, Hurenpack u.s.f. In einigen Oberdeutschen Gegenden bedeutet es auch den Troß bey einer ...
2. Der Rost , des -es, plur. die Röste, ein nur noch in wenig Fällen übliches Wort, welches den Begriff der Höhlung, des hohlen, sich in die Länge erstreckenden Raumes zu haben scheinet. Nach dem Frisch war der Rost vor Alters ein Wassergebäude ...
2. Der Haft , des -es, plur. die -e, von dem Zeitworte haften. 1) Die Eigenschaft einer Sache, vermöge welcher sie haftet; in einigen Fällen, und ohne Plural. Die Sache hat keinen Haft, keine Festigkeit, Haltung. Dein Herz ist ...
2. Der Holm , des -es, plur. die -e, ein nur in einigen, besonders Niedersächsischen Gegenden bekanntes Wort. 1) Ein Hügel, im Engl. Dän. Schwed. gleichfalls Holm, im mittlern Lat. Holmus und Hulmus, im Lat ...
2. Beschälen , verb. reg. act. zur Fortpflanzung seines Geschlechtes befruchten, aber nur von Hengsten. Eine Stute beschälen lassen. Daher die Beschälung; das Beschälgeld, welches der Herr des Beschälers bekommt; der Beschälknecht, der den Hengst zu Stute führet; die Beschälzeit, wenn ...
2. Schlämmen , verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, im Genusse der Speise und des Getränkes die Grenzen der Rothdurft auf eine grobe Art überschreiten, im Genuß der Speise und des Trankes im hohen Grade unmäßig und üppig seyn. Sey nicht ein Prasser ...
2. Schnupfen , verb. reg act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben bekommt, der Form nach ein Intensivum von schnauben, schnaufen ist, eigentlich aber den Laut nachahmet, welcher entstehet, wenn man die Luft mit verstärkter Heftigkeit durch die ...
Buchempfehlung
Dem Mönch Medardus ist ein Elixier des Teufels als Reliquie anvertraut worden. Als er davon trinkt wird aus dem löblichen Mönch ein leidenschaftlicher Abenteurer, der in verzehrendem Begehren sein Gelübde bricht und schließlich einem wahnsinnigen Mönch begegnet, in dem er seinen Doppelgänger erkennt. E.T.A. Hoffmann hat seinen ersten Roman konzeptionell an den Schauerroman »The Monk« von Matthew Lewis angelehnt, erhebt sich aber mit seiner schwarzen Romantik deutlich über die Niederungen reiner Unterhaltungsliteratur.
248 Seiten, 9.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro